Im Auto lieber Sprechen statt Kramen
Chris! Der erste männliche Sprachassistent? Nö! Chris ist weiblich und damit eine Freundin von Alexa, Siri und Cortana. Chris' Spezialgebiet ist die Straße. Als digitaler Beifahrer übernimmt sie Tätigkeiten, für die man den Verkehr bisher außer Acht lassen musste. So soll die Sicherheit und Konzentration am Steuer gewährleistet sein. Vor allem der Zugriff auf Smartphone-Anwendungen per Sprachsteuerung ist das Praktische an Chris. Amerikanische Studien zeigen, dass Handys am Steuer besonders häufig Unfälle verursachen. In Deutschland gibt es bisher keine repräsentativen Studien – sicherlich sieht es aber auch hierzulande nicht anders aus. Deshalb ist Chris viel mehr als ein Navigationssystem: die komplette Steuerung von Navigation, Multimedia und Kommunikation läuft über das sprechende Gadget an der Windschutzscheibe. Erfunden wurde es übrigens von einem deutsch-kalifornischen Gründer-Duo. Ihr Chris kommt gut an: In nur 8 Stunden wurde das Fundingziel auf Kickstarter erreicht.
Installation und Funktionen von Chris
Das Smartphone funktioniert als Schnittstelle zu den Diensten und Features, die Chris bereithält. Über Bluetooth oder das UKW-Radio wird das Smartphone über die Chris-App verbunden, das Netzteil wie ein Navigationsgerät in den Zigarettenanzünder im Auto gesteckt. Kommuniziert wird über Sprachbefehle und Gestensteuerung, die unter anderem auf Wischbewegungen reagiert. Nach der kurzen Installation kann der Nutzer auf jegliche Dienste zugreifen:
Kurz-Nachrichten schreiben, verschicken und vorlesen (mit Whatsapp, SMS, Facebook Messaging), das Adressbuch über die Sprachsteuerung oder händisch durch Wischen aufrufen, Musik-Playlists oder Streaming-Dienste anschmeißen, zum Beispiel Spotify und iTunes. Und natürlich bietet Chris auch eine ausgefeilte Navigationsfunktion, die neue Routen berechnet und Sonderziele wie etwa Tankstellen sucht. Einige Dienste, wie die Navigation oder das Nachrichten lesen, sind auch offline nutzbar – zum Diktieren von Mitteilungen allerdings ist eine Internetverbindung erforderlich.
Was ist kompatibel mit Chris?
Chris ist ein Allrounder und findet in jedem Auto Platz – unabhängig von Modell und Baujahr. Der Sprachassistent ist mit den gängigsten Diensten und Systemen kompatibel: Die App wird von Android- und iOS-Geräten unterstützt (iOS 10 und neuere Generationen, Android 4.4, 5.0, 5.1, 6.0, 7.0). Für die Hintergrundmusik beim Fahren steht die individuelle Playlist auf dem eigenen Smartphone zur Verfügung (MP3-Format), aber auch Online-Musik-Streaming-Dienste wie Spotify, iTunes und Google Music werden unterstützt.
Aktueller Standard in jedem Auto
Alexa und Google Assistant werden von vielen Automobil-Herstellern in ihre Infotainment-Systeme vorinstalliert. Der Sprachassistent im Auto ist definitiv der zukünftige Standard. Wer sich in nächster Zeit aber kein hochpreisiges Automodell zulegen möchte, der kann mit Chris auf diesen Standard aufrüsten. Chris ist aber eine unabhängige Assistentin. Der Leistungsumfang beschränkt sich auf die herstellereigenen Angebote und Updates. Steuerungen, die auf Alexa oder den Google Assistant setzen, machen die Verknüpfung "Home-to-Car" leichter - das Smart Home schon im Auto steuern könnte mit Chris daher schwierig werden. Trotzdem bleibt Chris ein interessantes Gadget, das mit moderner Technologie ausgestattet ist. Die Assistentin greift auf künstliche Intelligenz zurück und lernt von den Gewohnheiten des Nutzers.
Vergleich mit Logitech Zero Touch
Logitech bietet bereits seit ein paar Jahren eine Smartphone-Halterung fürs Auto an, die Sprach- und Gestensteuerung ermöglicht: Logitech ZeroTouch. Die Halterung wird auf die Windschutzscheibe gesetzt und das Smartphone per Magnet (muss unter die Hülle gesetzt werden) befestigt. Erst kürzlich hat sich Logitech Zero Touch mit Alexa verbündet und bietet so die Möglichkeit auf die zahlreichen Amazon-Skills zuzugreifen.
Logitechs ZeroTouch ist eine super Lösung, wenn man das Smart Home mit Alexa steuern möchte - und das schon im Auto. Ein Vorteil vom ZeroTouch ist auch, dass man die Halterung einfach an Ort und Stelle lassen kann, da das Smartphone sowieso mitgenommen wird. Chris sollte man dagegen - wie ein x-beliebiges Navi auch - zumindest im Handschuhfach verstauen. Wer aber auf der Suche nach einer Navigation mit Sprachsteuerung ist, die Smartphone-Anwendungen während der Fahrt zugänglich macht, kann sich getrost für Chris entscheiden. Vor allem das einfache Navi-Prinzip mit großem Display, gefällt uns bei dem System wirklich gut. Wer zum EarlyBird-Preis zuschlägt, erhält Chris sogar für einen Spottpreis von 180 Euro. Allerdings erst als Weihnachtsgeschenk. Liefertermin ist Dezember.
Chris – Technische Details
- Maße 10cm x 9,2cm x 9,6 cm
- Gewicht: 182g
- Integrierter Lautsprecher
- 3,2 Zoll TFT LCD Farb-Display
- Batterie: Lebensdauer bei Benutzung ca. 1 Stunde, im Standby-Modus: ca. eine Woche
- Bluetooth 4.0 + LE
- Saughalterung zum Anbringen von Chris
- Ladekabel (USB 2.0 A auf USB C)
- Autoladegerät 12 V für Zigarettenanzünder
- Kostenlose Chris-App für Android und iOS
German Labs auf Platz 5 der erfolgreichsten AI-Kampagnen
Auf Kickstarter tummeln sich zahlreiche Start-up, die innovative Lösungen im Bereich IoT und AI entwickeln. Um so mehr bestätigt die große Unterstützung auf Kickstarter das Team um Chris. Germanlabs erreicht mit seiner "Hands-Free"-Lösung fürs Auto Platz 5 der erfolgreichsten Kickstarter-Kampagnen weltweit. Die Erfolgsgeschichte hat das junge Unternehmen in einem Blogpost dokumentiert. So viel sei vorweg genommen: Das Finanzierungsziel erreichte Germanlabs nach nur 8 Stunden, nach 11 Tagen wurde die Viertelmillionen Grenze geknackt.
Preise und Verfügbarkeit von Chris
Chris kann über die Unternehmenswebsite vorbestellt werden. Die Vorbestellungen werden ab Februar 2018 ausgeliefert. Der Versand nach Deutschand kostet 7 Euro.
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