Kosten senken und Strom sparen mit Home Energiemanagementsystemen Heim Energiemanagementsysteme für PV-Anlagen: Lohnt sich das?

Energiemanagementsysteme helfen Unternehmen dabei, ihren Energieverbrauch zu erfassen und zu optimieren. Auch im privaten Umfeld kann ein so genanntes Heim Energiemanagementsystem zum Einsatz kommen. Wie Energiemanagement funktioniert und was dahintersteckt, das erklären wir im Artikel. 

Ein Heim Energiemanagementsystem kann viele Vorteile schaffen

Das Wichtigste zu Home Energy Managementsystemen in Kürze

Ein Energiemanagementsystem für zu Hause, auch bekannt als Home Energy Management System (HEMS), bietet Haushalten die Möglichkeit, ihren selbst erzeugten Strom effizienter zu nutzen. Durch die Maximierung des Eigenverbrauchs können sie ihre Stromkosten senken und ihre Unabhängigkeit von externem Bezug von Strom erhöhen. 

Die Installation eines HEMS erfordert in der Regel professionelle Unterstützung durch einen Solarteur oder PV-Elektriker, bietet aber zahlreiche Vorteile wie die Visualisierung der Energieströme und die Überwachung der PV-Anlage. Es ist wichtig, sich über mögliche PV-Förderprogramme zu informieren, um die Kosten für ein Energiemanagementsystem weiter zu reduzieren. 

Auch die Sicherheit der Daten beim Einsatz eines HEMS ist von großer Bedeutung und sollte sorgfältig berücksichtigt werden. Insgesamt kann ein Energiemanagementsystem dazu beitragen, den selbst erzeugten Strom effizienter zu nutzen und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Die passende PV-Förderung in unter 2 Minuten finden: So geht's

Im folgenden Tool bieten wir Interessierten die kostenlose Möglichkeit die passende Förderungsmöglichkeiten für ihre individuelle Solaranlage zu finden.

Energiemanagementsystem: Was ist das?

Klassische Energiemanagementsysteme, die ursprünglich für Industrie und Gewerbe entwickelt wurden, sind nun auch für private Haushalte verfügbar. Als Home Energy Management System (HEMS) bezeichnet, werden sie in der Regel in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher betrieben. 

Gut zu wissen: Moderne Speichersysteme verfügen oft bereits ab Werk über eine Form des Energiemanagements. Einige von ihnen lassen sich in unserem Stromspeicher Test finden. 

Das Hauptziel eines Energiemanagementsystems besteht darin, die selbst erzeugte Energie möglichst effizient zu nutzen und zu speichern, um den Bezug von Strom aus dem Netz zu minimieren. Das System wird in der Regel im Zählerkasten installiert und erfasst und analysiert die relevanten Energieströme des Haushalts. Dazu gehören der erzeugte Strom und der Strombezug zeitlich flexibler und steuerbarer Verbraucher.

Mithilfe dieser Informationen, ergänzt durch Wetterdaten und weitere relevante Faktoren, prognostiziert das System den Stromverbrauch und die Erzeugung. Anhand dieser Daten optimiert das Heim Energiemanagementsystem den Stromverbrauch, indem es beispielsweise entscheidet, wann der Batteriespeicher geladen wird und wann steuerbare Verbraucher Strom beziehen. Auf diese Weise wird der Eigenverbrauch maximiert und weniger Strom aus dem Netz benötigt.

Welches Energiemanagementsystem ist gut?

Im folgenden Abschnitt empfehlen wir von unseren home&smart-Experten getestete Speichersysteme. Dadurch wollen wir Interessierten die Möglichkeit bieten, das passende Energiemanagementsystem für Solaranlagen oder Balkonkraftwerke zu finden.

Zendure SolarFlow AB 2000

Der Zendure SolarFlow AB 2000 Speicher hat eine Ladekapazität von 1.920 Wattstunden. Damit könnte man beispielsweise einen durchschnittlichen Kühlschrank für rund 15 Stunden, oder einen LCd Fernseher für 20 Stunden betreiben.

Ein großer Pluspunkt der Zendure SolarFlow AB 2000 ist die Wetterfestigkeit, die auch eine Nutzung an ungeschützen Standorten ermöglicht. Durch eine integrierte Selbstwärmefunktion hält die Speicherlösung bis zu -20 Grad bei Kälte und bis zu 66 Grad bei Wärme aus. Zudem ist der Stromspeicher langlebig mit bis zu 6.000 Ladezyklen und einer Produktgarantie von 10 Jahren.

Abschließend überzeugt die Zendure Solarflow AB 200 durch eine hohe Kompatibilität in Bezug auf Erweiterungs- und Anschlussmöglichkeiten, sowie einer hohen ein- und Ausgangsleistung von bis zu 1200 Watt.

Alle weitern Details haben wir in unserem Zendure SolarFlow Test zusammengefasst.

EET SolMate Speicher

Der EET SolMate Speicher ist mit 1.440 Wattstunden etwas kleiner als der Zendure SolarFlow AB 2000, schafft aber ebenfalls eine Eingangsleistung von bis zu 1.200 Watt und einen Inselbetrieb von bis zu 1.000 Watt. Obwohl der EET SolMate eine etwas kleinere Speicherkapazität hat, kommt er mit 28 Kilogramm etwas schwerer daher. 

Praktisch ist auch der Einsatzbereich des EET SolMate Speichers, mit der Möglichkeit des Netzbetriebs oder als Inselanlage. Genauso praktisch ist in diesem Fall auch der integrierte Wechselrichter, der die Kompatibilität erleichtert.

Alle weiteren Informationen haben wir in unserem EET SolMate Speicher Test zusammengetragen.

Welchen Nutzen hat ein Energiemanagementsystem im Privathaushalt?

Die Verwendung eines Energiemanagementsystems im Privathaushalt bietet zahlreiche Vorteile. Der wichtigste Nutzen besteht darin, den selbst erzeugten Strom effizient zu nutzen und dadurch den Eigenverbrauch zu steigern. Dies führt zu einer Reduzierung der Stromkosten und einer erhöhten Unabhängigkeit von der Stromversorgung aus dem Netz.

Ein weiterer Vorteil eines HEMS ist die Möglichkeit, den Verbrauch und die Erzeugung von Strom immer im Blick zu behalten. Durch die Visualisierung der Energieströme können Haushalte ihren Stromverbrauch besser kontrollieren und optimieren. Dies ermöglicht es den Nutzern, ihre Energiegewohnheiten anzupassen und gezielt Stromsparmaßnahmen umzusetzen.

Darüber hinaus können Energiemanagementsysteme auch zur Überwachung und Wartung der PV-Anlage verwendet werden. Das System kann Fehler und Störungen erkennen und dem Nutzer entsprechende Informationen liefern. Dadurch können Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, um Ertrag der PV-Anlage zu maximieren.

Was kostet ein Energiemanagementsystem und wann lohnt es sich?

Die Kosten für ein Energiemanagementsystem variieren je nach Hersteller und Funktionsumfang. In der Regel sind jedoch Investitionen in ein HEMS mit einer PV-Anlage verbunden. Die Kosten für PV-Anlagen sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, was die Gesamtkosten für ein HEMS attraktiver macht.

Die Rentabilität eines Energiemanagementsystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe der PV-Anlage, dem Stromverbrauch des Haushalts und den örtlichen Strompreisen. In der Regel lohnt sich ein HEMS umso mehr, je größer die PV-Anlage und je höher der Eigenverbrauch ist. Durch die maximale Nutzung des selbst erzeugten Stroms können Haushalte langfristig ihre Stromkosten senken und ihre Unabhängigkeit von externem Strombezug erhöhen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Energiemanagementsysteme in vielen Fällen staatlich gefördert werden. Es lohnt sich daher, über mögliche Förderprogramme und finanzielle Anreize zu informieren, um die Kosten für ein HEMS weiter zu reduzieren.

Wie sicher sind die Daten beim Energiemanagementsystem?

Die Sicherheit der Daten beim Einsatz eines Energiemanagementsystems ist von großer Bedeutung. Alle Haushalte möchten schließlich sicherstellen, dass ihre Verbrauchs- und Erzeugungsdaten geschützt sind und nicht in die falschen Hände geraten.

Die meisten Hersteller von Energiemanagementsystemen legen großen Wert auf Datensicherheit und Datenschutz. Die Daten werden in der Regel verschlüsselt übertragen und auf sicheren Servern gespeichert. Es ist jedoch ratsam, sich vor dem Kauf eines Energiemanagementsystems über die Datenschutzrichtlinien des Herstellers zu informieren und sicherzustellen, dass diese den eigenen Anforderungen und Standards entsprechen.

Es ist auch wichtig, dass der Nutzer selbst Maßnahmen ergreift, um die Sicherheit seiner Daten zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Verwendung von sicheren Passwörtern, regelmäßige Software-Updates und den Schutz des Heimnetzwerks vor unbefugtem Zugriff.

Wer installiert ein Energiemanagementsystem bei mir zu Hause?

Die Installation eines Energiemanagementsystems erfordert in der Regel professionelle Unterstützung. Wir empfehlen deshalb, sich an einen zertifizierten Installateur oder ein Fachunternehmen zu wenden, das Erfahrung mit der Installation von Solaranlagen und Energiemanagementsystemen hat.

Der Installationsprozess umfasst in der Regel die Installation des HEMS im Zählerkasten, die Konfiguration und Integration des Systems in das bestehende Stromnetz sowie die Einrichtung der entsprechenden Software und Apps zur Überwachung und Steuerung des Systems.

Wird der Einbau eines solchen Systems gefördert?

In vielen Ländern gibt es staatliche Förderprogramme für die Installation von Energiemanagementsystemen und PV-Anlagen. Diese Programme sollen den Ausbau erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz in Privathaushalten fördern.

Die genauen Förderbedingungen und -möglichkeiten können je nach Land und Region unterschiedlich sein. Es lohnt sich aber trotzdem immer, sich über die aktuellen Programme und Fördermittel zu informieren und gegebenenfalls einen Antrag zu stellen.

Zusätzlich zu staatlichen Förderungen bieten einige Energieversorger auch eigene Förderprogramme für Energiemanagementsysteme an. Hierbei handelt es sich oft um finanzielle Anreize oder Vergünstigungen für den Kauf und die Installation eines HEMS.

Was ist ein Energiemanagementsystem für Unternehmen?

Ein professionelles Energiemanagementsystem (EnMS) ist ein Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, ihren Energieverbrauch effizient zu erfassen und zu optimieren. Gemäß den Vorgaben der internationalen Norm DIN EN ISO 50001 wird ein EnMS eingeführt und kontinuierlich gepflegt. Im Gegensatz zu einem einmaligen Energieaudit ist ein Energiemanagementsystem ein fortlaufender Prozess, der regelmäßig überprüft und aktualisiert wird.

Die Geschäftsführung spielt eine zentrale Rolle bei der Festlegung von Energieeinsparzielen und der Definition energierelevanter Unternehmensprozesse. Sie kann jedoch viele Aufgaben im Zusammenhang mit dem EnMS an ein dediziertes Energieteam delegieren.

Das Energiemanagementsystem folgt einem jährlichen Zyklus, bekannt als "PDCA"-Zyklus (Plan-Do-Check-Act), der aus den Schritten Planen, Durchführen, Überprüfen und Handeln besteht. Innerhalb dieses Zyklus werden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, darunter die Identifizierung von Energiequellen und Verbrauchern, die Datenerfassung zum Energieverbrauch, die Festlegung von Energiezielen sowie die Überwachung der rechtlichen Verpflichtungen zur Energienutzung.

Des Weiteren umfasst das EnMS die Schulung relevanter Mitarbeiter, die Förderung eines Bewusstseins für sparsame Energienutzung, betriebliches Vorschlagswesen, die Berücksichtigung der Energieeffizienz bei der Anlagenbeschaffung und -wartung sowie die Durchführung von Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen von den definierten Zielen und Prozessen.

Ein jährliches internes Audit des Energiemanagementsystem sowie eine Berichterstattung an die Geschäftsführung sind ebenfalls Teil des Prozesses, um die Effektivität des EnMS sicherzustellen und kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben.

Was kostet ein Energiemanagementsystem für Unternehmen?

Ein Energiemanagementsystem spielt eine entscheidende Rolle bei der effizienten Nutzung von Strom innerhalb eines Energiesystems wie einer Photovoltaikanlage. Durch die intelligente Steuerung und Überwachung der Energieflüsse ermöglicht es Hausbesitzern, ihren solaren Eigenverbrauch deutlich zu steigern, oft um 10 bis 20 Prozent. Die Kombination aus einer Photovoltaikanlage und einem Energiemanagementsystem schafft daher nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile.

In vielen Fällen ist das Energiemanagementsystem bereits in den zugehörigen Stromspeichern oder Solar-Wechselrichtern integriert. Dies vereinfacht nicht nur die Installation, sondern bietet auch eine nahtlose Integration in das bestehende Energiesystem. Alternativ dazu können externe Energiemanagementsysteme erworben werden, deren Kosten je nach Umfang und Leistung etwas über 1.000 Euro liegen können. Diese Systeme bieten oft erweiterte Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten, die den individuellen Bedürfnissen der Nutzer gerecht werden.

Die Sicherheit sensibler Verbrauchsdaten ist ein wichtiger Aspekt bei der Verwendung von Energiemanagementsystemen. In der Regel werden diese Daten entweder innerhalb des Energiesystems selbst oder in der Cloud des Anbieters des Energiemanagementsystems gespeichert. Bei Letzterem ist der Standort des Servers von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit der Daten. Ein sorgfältig ausgewählter und vertrauenswürdiger Anbieter gewährleistet den Schutz der Daten vor unerwünschten Zugriffen und Sicherheitsrisiken.

Wer muss ein Energiemanagementsystem haben?

Das Energiesteuergesetz und das Stromsteuergesetz gewähren Unternehmen des produzierenden Gewerbes den sogenannten Spitzenausgleich. Dies ist eine besondere Ermäßigung der Energie- bzw. Stromsteuer. Seit 2015 ist diese Ermäßigung an das Vorhandensein eines zertifizierten Energiemanagementsystems (EnMS) nach ISO 50001 oder eines Umweltmanagementsystems nach EMAS gekoppelt. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Kleine und mittlere Unternehmen dürfen alternative Systeme einsetzen. Die genauen Details dazu werden durch die sogenannte Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung geregelt.

Energieauditpflicht

Gemäß §8 des Energiedienstleistungsgesetzes müssen alle deutschen Unternehmen, die nicht als kleine und mittlere Unternehmen eingestuft werden (gemäß der EU-Definition), ihren Energieverbrauch sowie potenzielle Maßnahmen zur Steigerung ihrer Energieeffizienz ermitteln lassen. Dies erfolgt durch die Durchführung eines Energieaudits nach DIN EN 16247-1 durch anerkannte Energieauditoren. Diese Auditierung muss alle 4 Jahre wiederholt werden. Es gibt jedoch Ausnahmen: KMU und Unternehmen mit vorwiegend hoheitlichen Aufgaben sind von dieser Auditierungspflicht befreit.

Die Ergebnisse des Energieaudits müssen innerhalb von 2 Monaten nach Abschluss online an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gemeldet werden. Unternehmen, die jährlich weniger als 500 MWh Energie über alle Energieträger hinweg verbrauchen, können ausgewählte Energieverbrauchsdaten online melden und sind somit von der vollständigen Auditierung befreit.

Alternativ können Unternehmen die Pflicht zum Energieaudit durch die Implementierung eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach ISO 50001 oder eines registrierten Umweltmanagementsystems nach EMAS erfüllen (EDL-G §8c).

Weitere nützliche Informationen und praxisnahe Beispiele zur Energieauditpflicht sind in der aktuellen Broschüre "Merkblatt für Energieaudits" des BAFA verfügbar.

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Moritz Wagner Redakteur bei homeandsmart.de

Moritz Wagner ist Online-Redakteur und erfahrener Journalist bei homeandsmart GmbH. Er ist Experte für Photovoltaik und Wärmepumpen sowie Stromspeicher und weitere Energiethemen. Er hat einen Bachelorabschluss in Angewandte Medien an der Hochschule Mittweida erhalten und ist langjähriger freier Journalist.

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