Die besten Luftwärmepumpen im Vergleich Wärmepumpe Test: Wer ist Testsieger der Stiftung Warentest?

Wärmepumpen spielen eine wichtige Rolle in der Energiewende. Sie ersetzen herkömmliche mit fossilen Brennstoffen betriebene Wärmeerzeuger und tragen zur Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen bei. Die Stiftung Warentest hat sechs Wärmepumpen im Test verglichen. In diesem Artikel liefern wir eine Überblick über die Testergebnisse.

Luftwärmepumpen sind ideal für ein zukunftsorientiertes Zuhause

Wärmepumpe im Test - Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen sind eine kostenintensive Investition, weswegen man besonders auf die Energieeffizienz achten sollte. Dafür hat die Stiftung Warentest verschiedene Wärmepumpen im Test verglichen. 

  • Grundlage: Im Test wurden sechs Wärmepumpen-Modelle verschiedener Hersteller von Luftwärmepumpen getestet.
  • Testbedingungen: Verglichen wurden die Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb, die Handhabung und der Basisschutz persönlicher Daten.
  • Testsieger: Die beste Wärmepumpe laut Stiftung Warentest ist die Viessmann Vitocal. Sie schnitt mit 2,1 (gut) ab.

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Wärmepumpe-Test der Stiftung Warentest

Anders als herkömmliche Heizungen, nutzen Wärmepumpen keine fossilen Brennstoffe. Dementsprechend stoßen sie weniger Kohlendioxid aus. Gleichzeitig arbeiten sie effizienter. Öl- oder Gas-Brennwertkessel wandeln nur maximal 95 Prozent der Energiequelle in Wärmeenergie um. Wärmepumpen hingegen können einen Wirkungsgrad von bis zu 500 Prozent erreichen. Das heißt, aus einem Kilowattstunde Strom erzeugen sie bis zu fünf Kilowattstunde Wärmeenergie. 

Wärmepumpen sind ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Dabei stellt der hohe Preis die größte Hürde im Übergang zu sauberen und nachhaltigeren Heizungssystemen. Zudem setzen Wärmepumpen für einen effizienten Betrieb einen geringen Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen voraus. Ansonsten lohnt sich die Investition kaum. 

Aus diesem Grund hat die Stiftung Warentest in der Ausgabe 10/23 erstmals Wärmepumpen getestet. Dabei wurden die sechs gängigsten in Deutschland verkauften Modelle getestet. Insbesondere handelt es sich dabei um Luft-Wasser-Wärmepumpen, die die Außenluft als Energiequelle nutzen. 

Alle sechs getesteten Modelle eignen sich für die Nachrüstung im Altbau und können auch ein schlecht isoliertes Haus mit Heizkörpern beheizen. Die Modelle unterscheiden sich in ihrer Effizienz, die bestimmt, wie viel Wärme sie aus einer Kilowattstunde Strom erzeugen.

Die Testergebnisse im Überblick

Von den insgesamt 6 getesteten Luft-Wasser-Wärmepumpen erzielte die von Viessmann mit 2,1 (gut) die beste Testnote im Wärmepumpen-Test. Wolf, Stiebel Eltron und Vaillant schnitten ebenfalls mit “gut” ab. Die Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi Electric wurden mit "befriedigend" bewertet. 

       
HerstellerViessmannWolfStiebel EltronVaillantDaikinMitsubishi Electric
ModellVitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10CHA-10/400VWPL-A 07 HK 230 PremiumArotherm plus VWL 105/6 A S2Altherma 3 H MT + InnengerätPUZ-WM85YAA & ERPX-YM9D
Testnotegut (2,1)gut (2,3)gut (2,4)gut (2,5)befriedigend (2,6)befriedigend (2,9)
Preis (ca.) ohne Installation18.700 €19.400 €19.700 €16.900 €14.900 €9.050 €

Der von dem unabhängigen Verbraucherinstitut durchgeführte Test bezog sich auf eine durchschnittlich gedämmte Wohnung in einer mitteleuropäischen Klimazone. Die Wärmepumpe nutzt herkömmliche Heizkörper als Wärmeverteilsystem und die Wohnfläche beträgt 140 Quadratmeter.

Die Testergebnisse sind gegen eine einmalige Gebühr von 4,90 Euro auf der Website der Stiftung Warentest zugänglich.

Vergleich von Luft-Wasser-Wärmepumpen

Die Stiftung Warentest verglich Luft-Wasser-Wärmepumpen, die in Deutschland weit verbreitet sind. Diese entziehen der Außenluft Wärme, auch im Winter und bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Bei extremer Kälte werden sie unter Umständen von einem elektrischen Heizstab unterstützt. Der Test konzentrierte sich auf den Stromverbrauch und die Wärmeerzeugung für verschiedene Klimazonen in Deutschland.

Für ein besseres Verständnis der Testergebnisse erklären wir vorerst die Funktionsweise einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.

  1. Wärmeaufnahme: Die Wärmepumpe nimmt die Wärme aus der Außenluft mittels eines Wärmetauschers auf. In der Wärmepumpe zirkuliert ein Kältemittel, dass diese natürliche Wärme aufnimmt. Weil das Kältemittel dabei verdampft, ist der Wärmetauscher auch als Verdampfer bekannt.
  2. Wärmeerzeugung: Der Kompressor verdichtet das bereits verdampfte Kältemittel und bringt es auf die gewünschte Vorlauftemperatur. Dafür nutzt es elektrische Energie. 
  3. Wärmeabgabe: Als nächstes fließt das Kältemittel zu einem weiteren Wärmetauscher. Dieser dient zur Wärmeabgabe an das Heizungswasser, dass dann entsprechend zur Fußbodenheizung oder zu den Heizkörpern fließt. Dabei verliert das Kältemittel an Temperatur und verflüssigt sich, weswegen man den Wärmetauscher auch als Verflüssiger bezeichnet. Allerdings steht das Kältemittel noch unter hohem Druck.
  4. Regenerierung: Ein Entspannungsventil sorgt dafür, dass das Kältemittel sich dekomprimiert und somit an seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt. Dieser Schritt ist entscheidend zur Wiederherstellung der Wärmeaufnahmefähigkeit des Kältemittels. 

Dieser Kreislauf wiederholt sich, bis kein Wärmebedarf mehr besteht. 

Warum wurden Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet?

Luft-Wasser-Wärmepumpen bieten die meisten Aufstellungsmöglichkeiten aller Arten von Wärmepumpen. Sie eignen sich besonders gut für die Nachrüstung im Altbau weil sie sich am besten in eine bestehende Heizungsanlage integrieren lässt. Dabei sind andere Arten von Wärmepumpen deutlich effizienter, erfordern jedoch die Erschließung des Grundwasser oder des Erdreichs. Dafür bedarf es nicht nur an Grundstücksfläche, sondern auch an Planung und einer höheren Investition.

Welche anderen Arten von Wärmepumpen gibt es?

Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen Luft als Energiequelle. Darüber hinaus können Wärmepumpen auch das Erdreich oder das Grundwasser nutzen. Das ist wesentlich effizienter. Denn anders als bei der Außenluft, bleiben die Temperaturen ganzjährig konstant.

Folgende Wärmepumpen sind auf dem Markt erhältlich:

  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: Nutzen das Erdreich als Energiequelle. Dafür benötigen sie einen Erdwärmetauscher. Entweder besteht dieser aus Erdkollektoren oder aus Erdwärmesonden.
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpe: Nutzen das Grundwasser als Energiequelle. Dafür muss eine Brunnenanlage errichtet werden. Diese bedürfen einer Genehmigung, da man nur außerhalb von Wasserschutzgebieten solche Bohrungen vornehmen darf. 

Was wurde beim Wärmepumpe-Test beachtet?

Die getesteten Wärmepumpen unterscheiden sich in Energieeffizienz, Stromverbrauch und Handhabung. Der Test zeigt, dass einige Pumpen umweltschädliche Kältemittel verwenden. Die Hälfte verwendet klimafreundliches Propan, während zwei Modelle R32 verwenden, das einen hohen Treibhauseffekt hat, wenn es freigesetzt wird.

Der Geräuschpegel von Luftwärmepumpen ist ein häufiges Problem. Die Lieferanten sind verpflichtet, auf dem Energieetikett den Schallpegel der Außeneinheit anzugeben. Die Auswirkung des Schalls der Wärmepumpe auf benachbarte Haushalte hängt von Faktoren wie dem Standort, dem Abstand zu Fenstern und eventuellen Schallschutzmaßnahmen ab.

Wie wurde der Wärmepumpen-Testsieger ermittelt?

Die Wärmepumpen wurden auf ihre Energieeffizienz geprüft, indem die Außengeräte in einer Kältekammer Temperaturen von plus 12 bis minus 15 Grad Celsius ausgesetzt wurden. Die Pumpen mussten diese Temperaturen in eine Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius umwandeln. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, die das Wasser im Heizungssystem erreicht, bevor es durch die Heizungsrohre geleitet wird.

Zudem wurden die Kältemittel in den Wärmepumpen auf ihr Treibhauspotenzial untersucht, falls sie austreten. Auch wurde der maximale Schallpegel der Wärmepumpen gemessen, sowohl im Normalbetrieb als auch im "Silent-Modus", der die Lärmbelästigung vor allem nachts minimieren soll. Der leisere Modus verringert jedoch die Effizienz der Wärmepumpe, da der Ventilator gedrosselt und weniger Außenluft angesaugt wird.

Zuletzt wurde der Datenschutz für intelligente Wärmepumpen untersucht, da diese Daten von den Nutzern sammeln. Es wurden einige Mängel festgestellt.

Die Bewertung sieht folgende Kriterien vor:

  • Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb: 70 Prozent
  • Handhabung: 25 Prozent
  • Basisschutz persönlicher Daten: 5 Prozent

Der Testsieger im Wärmepumpen-Test

Testsieger im Wärmepumpen-Test ist die Viessmann Vitocal mit einer Testnote von 2,1 (gut) Ebenfalls schließen Wolf, Stiebel Eltron und Vaillant mit "gut" ab, jeweils mit Testnoten von 2,3, 2,4 und 2,5. Die Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi Electrics erreichten nur eine "befriedigende" Bewertung.

In Sachen Energieeffizienz verbraucht die Wärmepumpe von Viessmann nur 5.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Die Wärmepumpe von Mitsubishi ist das günstigste Modell, weist aber einen Stromverbrauch von circa 6.500 Kilowattstunden pro Jahr. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde, liegt der Unterschied der Stromkosten bei rund 600 Euro. 

Viessmann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsubishi haben gute Ergebnisse in Sachen Geräuschpegel erzielt. Dennoch stören Außengeräte die Anwohner, vor allem nachts. Aus diesem Grund ist ein Mindestabstand von mindestens 3 Metern zu Nachbargrundstücken in den meisten Bundesländern vorgeschrieben. Schalldämmhauben und -füße können den Schallpegel reduzieren. Der Betrieb im "Silent Mode" verringert zwar den Lärm, senkt aber auch die Effizienz.

Risiken von Wärmepumpen

Wärmepumpen erzeugen Emissionen durch den von ihnen verbrauchten Strom, nicht durch das System selbst. Wenn kein Kältemittel austritt, sind Wärmepumpen nahezu emissionsfrei, besonders in Kombination mit Photovoltaik. In Wärmepumpen werden verschiedene Kältemittel verwendet, die unterschiedliche Auswirkungen auf die globale Erwärmung haben. Eine ordnungsgemäße Herstellung und Entsorgung der Wärmepumpe kann das Austreten von Kältemitteln verhindern.

Bei Minustemperaturen müssen Luftwärmepumpen mehr Strom verbrauchen, damit sie den Wärmebedarf decken. Bei Temperaturen unter minus 15 Grad Celsius kann es vorkommen, dass die Luft-Wasser-Wärmepumpe nicht ausreichend Wärme erzeugen kann. Deswegen sind sie meist mit einem elektrischen Heizstab ausgestattet, der das Heizungssystem bei Bedarf unterstützt. Keine Angst, er macht weniger als 1 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs einer Wärmepumpe aus.

In den meisten europäischen Klimazonen, auch in Deutschland, arbeiten Luftwärmepumpen effizienter als in kälteren Zonen wie in Alpennähe oder im sächsischen Vogtland. Hier empfehlen sich Erdwärmepumpen oder Grundwasserwärmepumpen.

Einige Wärmepumpen, wie die von Daikin und Mitsubishi, verwenden das Kältemittel R32, das dem Klima schaden kann. Das Daikin-Gerät enthält über drei Kilogramm dieses Kältemittels. Wenn es ausläuft, erzeugt es einen Treibhauseffekt, der 2,2 Tonnen CO2 entspricht. Das ist mehr, als ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland jährlich zum Heizen ausstößt, wie das Bundesumweltministerium feststellt.

Viessmann und Wolf haben eine bessere Energieeffizienz als Daikin und Mitsubishi, und sie verwenden Propan als Kältemittel, das umweltfreundlicher ist. Die Verwendung von R32 ist allerdings nicht vorgeschrieben.

Welche Voraussetzungen müssen für einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe erfüllt sein?

Der Betrieb einer Wärmepumpe erfordert einen geringen Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen. Im Neubau werden diese Voraussetzungen gesetzlich erfüllt. Im Altbau sind meist zusätzliche Maßnahmen notwendig, zum Beispiel das Nachtragen von Dämmung. Je besser ein Haus gedämmt ist, desto geringer ist der Wärmebedarf und somit auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe. Die Vorlauftemperatur sollte maximal 55 Grad Celsius betragen. 

EHPA-Siegel: Die Alternative zur Stiftung Warentest

Der Test der Stiftung Warentest umfasst nur 6 Modelle, die nicht den gesamten Markt abdecken. Daher sollten andere Quellen herangezogen werden, die der Verbraucher zur Beurteilung von Wärmepumpen nutzen kann. Eine solche zuverlässige Quelle ist das EHPA-Siegel.

Das EHPA-Gütesiegel ist ein Qualitätsmerkmal für Wärmepumpen. Es wurde von der Industrie geschaffen und wird nur an Geräte vergeben, die bestimmte Richtlinien für Technik, Planung und Service erfüllen.

Namhafte deutsche Wärmepumpenhersteller besitzen ein Siegel für ihre Produkte. Kompetente Prüfinstitute wie der TÜV Rheinland und das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut führen einen umfangreichen Test zur Überprüfung der Qualitätskriterien durch. Ein wichtiger Teil des Tests ist die Messung der COP-Werte. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) führt eine Liste von Wärmepumpen mit einem Prüf-/Effizienzzertifikat.

Vor der Beantragung eines Gütesiegels muss das Produkt gemäß den EHPA-Prüfvorschriften auf der Grundlage der CEN-Normen geprüft werden. Die Prüfungen werden von einem zertifizierten EHPA-Prüfzentrum durchgeführt, um COP-Werte, Leistung, Sicherheit und Schallleistungspegel anhand der Herstellerunterlagen zu überprüfen.

Es muss folgende Qualitätskriterien erfüllen:

  • Effizienzwerte
  • Übereinstimmung der Hauptbauteile zwischen der Dokumentation und dem Gerät
  • CE-Konformität, Einhaltung der relevanten Europäischen Richtlinien
  • Einhalten der elektrischen Anschlussbedingungen
  • Verständliche Planungsunterlagen und Betriebsanleitung
  • Kundendienstnetz, Service innerhalb von 24 Stunden, 10-jährige Ersatzteilgarantie
  • 2 Jahre Vollgarantie ab Inbetriebnahme

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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