1. Innen und außen gründlich dämmen
Egal ob Alt- oder Neubau: bei jedem Gebäude lohnt sich ein gründlicher Blick auf die Bausubstanz, denn auch eine nachträgliche Dämmung kann den Energieverbrauch massiv senken. Ob eine Innendämmung der Wände oder eine Außendämmung der Fassade sinnvoller ist, hängt von den individuellen Lebensumständen ab. Grundsätzlich gilt: Innendämmung ist vor allem für einzelne Zimmer oder unterirdisch liegende Kellerräume eine praktische Lösung.
Zusätzlich sollten bei älteren Wohnräumen auch Tür- und Fensterrahmen geprüft werden. Sind sie undicht, schafft selbstklebendes Isolierband Abhilfe. Bei Türen kann zudem eine Bürstendichtung am Türblatt montiert werden, um Wärmeverlust zu reduzieren.
2. Fenster mit Jalousien und Rollläden schützen
Neben einer guten Dämmung lassen sich Fensterflächen auch durch Jalousien oder Rollläden vor unerwünschtem Wärmeverlust oder zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Intelligente Fensterverkleidungen sind sogar in der Lage, selbstständig zu erkennen, welche Temperatur gerade nötig ist und sich anzupassen. So fahren sie zum Beispiel morgens automatisch hoch und mittags rechtzeitig wieder herunter, bevor die Mittagssonne den Raum unnötig aufheizt. Zusätzlich schützen smarte Jalousien oder Rollläden das Haus nachts vor dem Auskühlen. So muss die Klima- bzw. Heizungsanlage nicht unnötig viel Energie bereitstellen, um Temperaturschwankungen auszugleichen.
Smarte Fensterverkleidungen im Überblick:
- Günstige Nachrüstlösung für Jalousien oder Rollos: MOVEZ
- Rollo-Motor zum selbst Einbauen: Brunt Blind Engine
- Smarte Unterputz-Rollladensteuerung von innogy
- Steuerung kurbel- oder gurtbetriebener Rollläden: Somfy Funkantriebe
3. Heizkosten senken durch intelligente Thermostate
Gerade morgens beim Aufbruch ins Büro kann es schnell mal passieren, dass ein Fenster gekippt bleibt, obwohl die Heizung läuft. Wer auf ein WLAN-Heizungsthermostat setzt, kann in einem solchen Fall schnell und bequem die Temperatur per Smartphone anpassen oder sogar die Fenster schließen (zum Beispiel mit VELUX ACTIVE von Netatmo). Darüber hinaus sind smarte Heizungssteuerungen in der Lage, automatisch auf ihre Umgebung zu reagieren. Sobald sie durch Fenster- und Türsensoren erkennen, dass jemand lüftet, regulieren sie die Temperatur. Haben alle Bewohner einen bestimmten Umkreis ihres Zuhauses verlassen, registriert die Heizung dies per Geofencing und aktiviert den Energiesparmodus.
Smarte Thermostate zum Energiesparen im Überblick
- Für Designfans: Nest oder Elgato Thermostate
- Für Alexa- oder HomeKit-Nutzer: tado° oder Netatmo Thermostate
- Für FRITZBox!-Besitzer: Comet DECT, FRITZ!DECT 301 (mit E-Paper-Display)
Weitere Ideen zur Reduzierung von Energieverbrauch und Kosten liefert der Ratgeber: Die besten Tipps zum Heizkosten senken
4. Beleuchtung automatisieren und Strom sparen
Eigentlich haben wir nie Zeit, durch die ganze Wohnung zu laufen und zu schauen, ob alle Lichter aus sind. Vor allem dann nicht, wenn wir morgens spät dran sind und eigentlich gerade loswollen oder abends müde ins Bett fallen. Mit einer smarten Lichtsteuerung sind alle Beleuchtungselemente über ein Smartphone oder einen Sprachassistenten zentral steuerbar. Ein Befehl genügt, um viele verschiedene smarte LEDs gleichzeitig einzuschalten, zu dimmen oder zu deaktivieren. So wird nicht nur Strom bzw. Energie und Geld gespart, sondern die Lampen schlagen in Verbindung mit einem Bewegungsmelder auch Einbrecher in die Flucht.
Energiesparende, smarte Lampen im Überblick
- Der Testsieger und Marktführer: Philips Hue
- Günstige Alternativen: OSRAM LIGHTIFY und IKEA TRADRI
- Portable Stimmungslampe: Elgato Avea
- Extravante Lichtpanele: Nanoleaf Aurora
Alle wichtigen Informationen fasst folgende Übersicht zusammen: Die besten Systeme zur intelligenten Lichtsteuerung
Besonders preiswert funktioniert die energiesparende Lichtsteuerung übrigens mit Lampen, die über einen WLAN-Zwischenstecker vernetzt wurden.
5. WLAN-Zwischenstecker als energiesparende Nachrüstlösung
Wer in einer Mietwohnung lebt und sich nicht traut, ein umfassendes Smart Home-System zu installieren, kann auch schon mit einem Budget von 15 Euro die Energiekosten dauerhaft reduzieren. Dafür genügt es, einige WLAN-Steckdosen an den meistgenutzten Haushaltsgeräten anzubringen. So kann zum Beispiel die Nachttischlampe, die morgens häufig vergessen wird, auch noch vom Büro aus per App ausgeschaltet werden. Durch die Fernsteuerung der Kaffeemaschine mit einer WLAN-Steckdose wird nicht nur der Energieverbrauch durch den umgangenen Standby-Modus verringert, sondern sogar noch der Komfort deutlich erhöht.
Einige der smarten Zwischenstecker messen dabei automatisch den Energieverbrauch und fassen alle Daten übersichtlich in der jeweiligen App zusammen.
Besonders beliebte WLAN-Zwischenstecker zum Energiesparen sind:
Billige Zwischenstecker für 15-21 Euro:
- Yongse (günstige Basisversion)
- M.Way (mit USB-Port)
- MEAMOR (Alexa-kompatibel)
- Esolom (Alexa und Google Home kompatibel)
- Hompie (mit USB-Ladeport)
- gosund (mit Stromverbrauchsmessung)
Mittelpreisige Markenmodelle für 22-30 Euro:
- TP-Link HS100 (Alexa kompatibel)
- innogy SE SmartHome Zwischenstecker (auch als Outdoor-Version erhältlich)
Hochwertige Zwischenstecker ab 30 Euro:
- TP-Link HS110 (mit Verbrauchsanzeige)
- FRITZ!DECT 200 (outdoorgeeignet)
- Homematic IP Schalt-Mess-Steckdose (mit Verbrauchsanzeige)
- Elgato Eve Energy (HomeKit kompatibel)
Unser Tipp für alle Einsteiger: WLAN-Steckdosen Test Vergleich
6. Umweltfreundlich kochen und backen
Eigentlich weiß jeder, dass man auf Töpfe immer einen Deckel legen sollte und den Elektroherd bereits einige Minuten vor dem Beenden des Kochvorgangs ausschalten kann. Doch in der Praxis werden solche simplen Energiesparmethoden oft einfach vergessen. Zur Erinnerung haben wir sie hier nochmals zusammengefasst:
- Den Backofen nicht vorheizen
- Schnellkochtöpfe nutzen – diese sparen bis zu 50 Prozent an Energie
- Mit Gas statt mit Strom kochen (spart bis zu 50 Prozent an Primärenergie)
- Kleine Gerichte in der Mikrowelle statt im Backofen aufwärmen
- Möglichst wenig Flüssigkeit verwenden (für Frühstückseier genügt zum Beispiel nur ein Fingerbreit Wasser)
- Heißes Wasser für Getränke im Wasserkocher erhitzen und nicht auf dem Herd
- Kühlschrank nicht direkt neben den Herd stellen, sondern an einen möglichst kühlen Ort
Etwas aufwändiger, dafür aber umso nützlicher ist die Steuerung der Haushaltsgeräte über die Home Connect App. Sie soll in Zukunft für alle Bosch und Siemens Geräte verfügbar sein und verbindet diese mit Amazons Sprachassistentin Alexa.
Allen, die ein größeres Budget für eine neue Küche einplanen, empfehlen wir zusätzlich einen Blick auf die smarten Küchenarmaturen von Tielsa, Loxone und Kohler zu werfen. Während sich bei Tielsa die gesamte Küchenlandschaft dynamisch der Größe ihres jeweiligen Benutzers anpasst, reagiert bei Loxone sogar die steinerne Arbeitsfläche auf Touch-Steuerung. Nicht benutzte Geräte können somit schnell und einfach nebenbei beim Kochen ausgeschaltet werden. Der KOHLER-Wasserhahn misst dagegen exakt genau die gewünschte Wassermenge ab und verhindert so Wasserverschwendung.
7. Richtig lüften und stromsparend klimatisieren
Nur durch regelmäßiges Lüften können Staubpartikel, gefährliche Bakterien und Schimmelpilzsporen sowie feuchte Luft effektiv entfernt werden. Um den Verlust von zu viel Wärmeenergie dabei zu vermeiden, sollten Fenster zwei bis dreimal am Tag für maximal 15 Minuten – besser 5- 10 Minuten - vollständig geöffnet werden. Gekippte Fenster sind dagegen echte Energiefresser und bringen die Thermostate dazu, ständig unnötig nachzuheizen.
Energiesparend lüften, so geht’s:
- Nach dem Kochen, Wäsche trocknen oder Duschen immer lüften
- Möglichst für Durchzug sorgen und viele Fenster gleichzeitig öffnen
- Beim Lüften Heizthermostate ausschalten
Wer sich nicht sicher ist, wie er sein Raumklima verbessern kann, macht mit smarten Sensoren nichts falsch. Diese geben rechtzeitig Bescheid, falls die Temperatur in ihrer Umgebung durch einen Defekt zu stark ansteigt oder die Luftqualität zu sehr absinkt. Das ist besonders in Kinderzimmern hilfreich, um zu vermeiden, dass Babys auskühlen oder überhitzen.
Einige, zum Beispiel Netatmo Healthy Home Coach, sind sogar mit Sprachbefehlen steuerbar. Die Withings Home HD-Kamera überträgt außerdem das passende Bild, wenn sie zu hohe Schadstoffwerte misst. Ihre Besitzer können dann per Smartphone nachschauen, ob es nur ein Fehlalarm war oder ob schlimmstenfalls ein Brand ausgebrochen ist.
8. Wasserverbrauch reduzieren und Geld sparen
Durch seine ständige Verfügbarkeit vermittelt Wasser bei uns nicht unbedingt den Eindruck, ein Luxusgut zu sein. Spätestens beim Blick auf die Energiekosten wird der ein oder andere jedoch eines Besseren belehrt. Denn bei vielen Haushalten wird das Wasser über die Heizungsanlage erwärmt und treibt so schnell mal die Heizkosten drastisch in die Höhe.
Diese Sparmaßnahmen helfen, weniger Wasser zu verbrauchen:
- Start- und Stopptaste der Toilettenspülung verwenden
- Hände mit kaltem Wasser reinigen
- Den Wasserhahn auch bei kurzen Tätigkeiten nicht laufen lassen
- Sparprogramm von Wasch- oder Geschirrspülmaschine wählen
- Öfter duschen als baden
- Regenwasser zum Gießen nutzen
Zur Reduzierung des Wasser- und Energieverbrauchs lohnt es sich zusätzlich, über die Anschaffung eines modernen Durchlauferhitzers, intelligenter Sensoren oder wassersparender Haushaltsgeräte nachzudenken. Mit amphiro a1 basic und amphiro b1 connect erinnert uns der Hersteller Amphiro zum Beispiel durch eine auf dem Duschwasserzähler dargestellte, virtuell schmelzende Eisscholle im Alltag daran, nicht zu viel Wasser zu verbrauchen. Der Durchlauferhitzer Hoterway sorgt hingegen dafür, dass wir sofort warmes Wasser haben und nicht erst kaltes unnötig in den Abfluss laufen lassen müssen, bis warmes nachkommt.
9. Energieeffizient putzen und reinigen
Allein schon durch das vollständige Beladen das Waschmaschine lässt sich die Anzahl der nötigen Durchgänge dauerhaft stark reduzieren und so neben Strom auch Geld sparen. Noch stromsparender ist der Einsatz neuer, energieeffizienter Waschmaschinen mit entsprechender A-Klasse (Kennzeichnung A+, A++ oder A+++). Doch selbst wenn das Geld nicht für eine neue, stromsparende Waschmaschine reicht, helfen folgende Maßnahmen beim Energiesparen.
Tipps, um den Energieverbrauch im Hygienebereich zu reduzieren
- Kaltwaschprogramm zur Auffrischung von Wäsche nutzen, die nicht schmutzig ist
- Normale Verschmutzungen mit 40-Grad-Waschprogramm entfernen
- Hohe Temperaturen nur anwenden, wenn Familienmitglieder krank sind oder schwere Verschmutzungen vorliegen
- Ablufttrockner mit Wärmepumpe verwenden
- Elektrische Zahnbürsten, Rasierapparate und ähnliches mit Kabel statt mit Akku betreiben, um einen geringen Energieverbrauch zu erzielen
Ebenfalls praktisch: Miele Waschmaschinen mit AddWash-Funktion ermöglichen das Hinzufügen vergessener Wäsche auch noch während des Waschvorgangs. Smarte Bosch, Siemens, Miele und Panasonic Waschmaschinen dosieren Spülmittel automatisch und möglichst ressourcenschonend selbst. Bosch und Siemens-Geräte sind über die Home Connect-App einheitlich steuerbar und smarte Wassersensoren warnen im Schadensfall umgehend vor austretender Flüssigkeit.
10. Garten und Grundstück effizient pflegen
Im Außenbereich sind vor allem Gartengeräte und Outdoor-Lampen mögliche Stromfresser. Umweltfreundlicher wird der Energieverbrauch durch die Automatisierung und Vernetzung der einzelnen Komponenten. So lässt sich ein hoher Stromverbrauch zum Beispiel dadurch reduzieren, dass die Beleuchtung der Einfahrt mit einem Bewegungsmelder gekoppelt wird. Die umweltfreundliche, automatische Gartenbewässerung und Rasenpflege übernehmen GARDENA smart Water Control und der GARDENA Mähroboter.
Smarte Gadgets und Geräte, die den Energieverbrauch im Garten verringern
- Outdoor-Bewegungsmelder: innogy SmartHome Bewegungsmelder
- Outdoor-Beleuchtung: OSRAM LIGHTIFY GardenSpot
- Analyse-Gadgets: GreenIQ Smart Garden Hub, HomeMatic Funk-Wetterstation, Netatmo Regenmesser, POPP Z-Rain
- Outdoor-Zwischenstecker: innogy SmartHome Zwischenstecker, FRITZ!DECT 210
- Bewässerung: Rachio Smart WiFi Sprinkler, Mist Rasensprenger-System
- Rasenpflege: GARDENA oder Husquarna Mähroboter
- Überwachungskameras mit bewegungsgesteuertem Licht: Ring Spotlight Cam, Bosch Eyes
11. Fördergelder bei der KfW beantragen
Für die Investition in energieschonende Geräte und Gebäude werden Smart Home-Fans mit staatlichen Fördergeldern und Prämien belohnt. Gefördert wird vom Staat zum Beispiel das energieeffiziente Sanieren der eigenen Wohnung. Alle wichtigen Informationen zu den Bedingungen für Förderkredite und deren Auszahlung fasst unser Ratgeber KfW: Zuschüsse und Förderkredite für den Smart Home-Umbau zusammen.
12. Umfassende Energie-Sparmaßnahmen mit besonders hohem Sparpotenzial
Noch nicht genug gespart? Wer beim Ausprobieren unserer Energiespartipps auf den Geschmack gekommen ist und noch mehr Strom, Geld und Wärme sparen möchte, für den haben wir noch ein paar weitere Inspirationen hier zusammengefasst:
- Strompreise oder Gaspreise vergleichen und gegebenenfalls den Anbieter wechseln
- Alte Wärmepumpen oder Heizanlagen gegen neue, energieeffizientere tauschen
- Die Anschaffung einer Solartherme in Betracht ziehen
- Beim Neukauf von Geräten ausschließlich solche mit Energieeffizienzklasse A+, A++ oder A+++ kaufen
- Alle Energiekosten regelmäßig prüfen und mit den Werten aus den Vorjahren vergleichen (zum Beispiel mit GreenPocket), um neu hinzugekommene Stromfresser schnell zu finden.
Fazit: Das bringen Energiesparmaßnahmen im Alltag
Wir finden: Energiesparen lohnt sich in jedem Fall: Egal ob Sie „nur“ Ihre täglichen Aufgaben umweltfreundlicher gestalten oder gleich umfassend in neue Technik investieren, jeder Euro und jede gesparte Kilowattstunde zählt und hilft der Umwelt. Eine smarte Heizungssteuerung bzw. eine intelligente Lichtsteuerung, WLAN-Steckdosen und alle anderen hier vorgestellten Gadgets machen darüberhinaus sogar noch jede Menge Spaß und sorgen für richtig viel Komfort.
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