So hoch sind ist Stromkosten Wärmepumpen Stromverbrauch: Stromkosten berechnen und senken

Wärmepumpen beziehen bis zu 80 Prozent der Wärmeenergie aus natürlichen Energiequellen. Dennoch benötigen sie elektrische Energie, damit sie die notwendige Vorlauftemperatur erreichen. In diesem Artikel zeigen wir, wie man die Stromkosten berechnet und Tipps zu ihrer Senkung.

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe kann je nach Modell variieren

Wärmepumpen Stromverbrauch - Das Wichtigste in Kürze

Der Stromverbrauch hängt stark von der Effizienz einer Wärmepumpe ab. Je höher der Wirkungsgrad, desto weniger Strom verbraucht sie.

  • Jährlicher Stromverbrauch: Beträgt 3.000 bis 6.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, je nach Wärmebedarf und Wärmepumpentyp.
  • Jährliche Stromkosten: Liegen aktuell bei 750 bis 1.500 Euro im Jahr, also 62,50 bis 125 Euro im Monat. (Bei einem Strompreis von rund 25 Cent pro Kilowattstunde)
  • Einflussfaktoren: Der Stromverbrauch fällt je nach Art der Wärmepumpe, Jahresarbeitszahl und Wärmebedarf unterschiedlich aus.

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Warum verbrauchen Wärmepumpen Strom?

Wärmepumpen nutzen bis zu 80 Prozent Umweltwärme und maximal 30 Prozent Strom zur Wärmeerzeugung. Das heißt, der Umweltenergie muss zur Erzeugung von Wärmeenergie Antriebsenergie hinzugefügt werden. Dafür nutzen Wärmepumpen einen Kältemittelkreislauf. Ein Verdampfer nimmt die Umweltwärme auf und ein Verdichter erhitzt das Kältemittel durch Kompression. Neben dem Verdichter benötigen auch die Umwälzpumpen und/oder der Ventilator Strom für ihren Betrieb.

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch pro Jahr für Wärmepumpen in einem Einfamilienhaus liegt bei rund 3.000 bis 6.000 Kilowattstunden. Das entspricht zwischen 250 und 500 Kilowattstunden monatlich. Als Richtwert gilt ein Stromverbrauch von 25 bis 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche. 

Der durchschnittliche Wärmebedarf eines Einfamilienhauses liegt zwischen 15.000 und 20.000 Kilowattstunden im Jahr. Daraus ergeben sich folgende Stromverbräuche:

WärmepumpenartenJahresarbeitszahlWärmepumpe Stromverbrauch
Luft-Luft-Wärmepumpe2,56.000 - 8.000 kWh pro Jahr
Luft-Wasser-Wärmepumpe3,05.000 - 6.500 kWh pro Jahr
Sole-Wasser-Wärmepumpe4,0 - 4,53.500 - 5.000 kWh pro Jahr
Wasser-Wasser-Wärmepumpe5,03.000 - 4.000 kWh pro Jahr

Wie viel Strom verbraucht eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe verbraucht in einem Einfamilienhaus 5.000 bis 6.500 Kilowattstunden Strom im Jahr. Der monatliche Stromverbrauch einer Luftwärmepumpe beträgt also 415 bis 550 Kilowattstunden.

Wie viel Strom verbraucht eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?

Der jährliche Stromverbrauch einer Sole-Wasser-Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus liegt bei 3.500 bis 5.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das ergibt einen monatlichen Verbrauch von 290 bis 420 Kilowattstunden Strom für eine Erdwärmepumpe.

Wie viel Strom verbraucht eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe?

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus verbraucht zwischen 3.000 und 4.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Der monatliche Stromverbrauch einer Grundwasserwärmepumpe liegt bei 250 bis 330 Kilowattstunden.

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe pro Tag im Winter?

Im Winter verbrauchen Wärmepumpen circa 15 bis 25 Kilowattstunden Strom pro Tag. In den Wintermonaten fallen etwa zwei Drittel des Stromverbrauchs an. Wie viel Strom die Wärmepumpe tatsächlich verbraucht, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum Beispiel spielt die Art der Wärmepumpe oder die Außentemperatur eine Rolle.

Welche Faktoren beeinflussen den Stromverbrauch der Wärmepumpe?

Der Jahresverbrauch einer Wärmepumpe wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt.

Art der Wärmepumpe

Die Stromkosten einer Wärmepumpe hängen von der Wärmequelle ab, die sie zum Heizen nutzt. Luft-Wasser-Wärmepumpen verbrauchen mehr Strom als Wasser-Wasser- oder Sole-Wasser-Wärmepumpen. Grund dafür sind die konstanten Temperaturen des Erdreichs und des Grundwassers. Diese halten sich ganzjährig jeweils bei 5 bis 10 und 7 bis 14 Grad Celsius. Die Außenluft hingegen erreicht Minustemperaturen, sodass die Wärmepumpe mehr Strom zur Wärmeerzeugung verbrauchen muss.

Jahresarbeitszahl

Die Jahresarbeitszahl, auch JAZ genannt, ist ein wichtiger Indikator für die Effizienz der Wärmepumpe im Laufe eines Jahres. Sie misst das Verhältnis zwischen Stromverbrauch und erzeugter Wärme. Eine höhere Jahresarbeitszahl bedeutet eine effizientere und energiesparendere Wärmepumpe. 

Hinweis: Die von Herstellern angegebene Jahresarbeitszahl ist ein theoretischer Wert, der auf der Grundlage von Standortfaktoren wie Raumtemperatur und Klimazonen berechnet wird. Im Betrieb spielen Faktoren wie Nutzerverhalten, Warmwasserverbrauch oder Qualität der Installation ebenfalls eine Rolle. Weicht die JAZ stark vom theoretischen Wert ab, sind Anpassungen an der Wärmepumpenheizung erforderlich.

Wärmebedarf

Der individuelle Wärmebedarf beeinflusst zusammen mit der jahreszeitlichen Leistungszahl und der Wärmequelle den Stromverbrauch einer Wärmepumpe. Faktoren wie das Nutzerverhalten und die Energieeffizienz des Gebäudes bestimmen den Wärmebedarf. Auch die Art der Nutzung, ob für Raumheizung oder Warmwasserbereitung, wirkt sich auf den Stromverbrauch aus. 

  • Raumgröße: Die Größe des beheizten Raums bestimmt die Heizlast. Eine größere Fläche erfordert mehr Energie zum Heizen, was zu einem höheren Stromverbrauch führt.
  • Dämmung: Eine bessere Isolierung verringert den Wärmeverlust in einem Gebäude. Das hat zur Folge, dass die Heizungsanlage nicht mehr so stark arbeiten muss, was zu mehr Energieeffizienz und einem geringeren Stromverbrauch führt.
  • Vorlauftemperatur: Als Vorlauftemperatur versteht man die Temperatur, mit der das Heizungswasser im beheizten Raum ankommt. Wärmepumpen arbeiten effizienter, je niedriger die Vorlauftemperatur ist.

Ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe im Neubau und Altbau unterschiedlich?

Wärmepumpen arbeiten sowohl im Neubau als auch im Altbau effizient. Das hat die Studie Wärmepumpen in Bestands-Einfamilienhäusern vom Fraunhofer ISE ergeben. Dennoch ist der Stromverbrauch im Altbau höher als im Neubau. Das hängt damit zusammen, dass Altbauten schlechter isoliert sind als Neubauten. Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau empfiehlt sich eine energetische Sanierung.

Wie berechne ich den Stromverbrauch von Wärmepumpen?

Zur Berechnung des Stromverbrauchs einer Wärmepumpe muss man lediglich den jährlichen Wärmebedarf durch die Jahresarbeitszahl teilen. Der Wärmebedarf ergibt sich aus Heizlast und Warmwasserbedarf. 

Die Formel ist wie folgt:

  • Jährlicher Stromverbrauch (kWh) = Jährlicher Wärmebedarf (kWh) / JAZ

Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich eine Wärmepumpe trotz Stromverbrauch?

Wärmepumpen lohnen sich trotz Stromverbrauch. Denn sie erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 500 Prozent. Somit beziehen sie lediglich 1 Kilowattstunden Strom, damit sie bis zu 5 Kilowattstunden Wärmeerzeuger. 

Dass sich eine Wärmepumpe lohnt, zeigt die folgende Beispielrechnung. Hier vergleichen wir 3 Heizsysteme für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 15.000 Kilowattstunden.

EigenschaftÖlheizungGasheizungWärmepumpe
Energieverbrauch2.200 l Heizöl pro Jahr22.000 kWh Gas pro Jahr5.000 kWh Strom pro Jahr
Spez. Preis1,05 €/l0,09 €/kWh0,25 €/kWh
Grundpreisk. A.150 € pro Jahr115 € pro Jahr
Heizkosten2.310 € pro Jahr2.130 € pro Jahr1.365 € pro Jahr

Stromkosten mit Wärmepumpenstrom sinken

Ein Wärmepumpen-Stromtarif sinkt nicht den Verbrauch, kann aber Kosten sparen. Die Versorger können die Stromversorgung in Spitzenzeiten vorübergehend unterbrechen, was ein besseres Lastmanagement ermöglicht. Dies führt zu günstigeren Wärmepumpentarifen. Voraussetzung ist die Installation eines separaten Stromzählers für die getrennte Abrechnung von Wärmepumpen- und Haushaltsstrom.

Wärmepumpenstrom ist ähnlich wie konventioneller Strom, lediglich die Kosten und die Herkunft sind für Anlagenbesitzer wichtig. Viele Anbieter bieten inzwischen Wärmepumpenstrom an, einige sogar mit Ökostrom-Tarifen. Dennoch sollten Anlagenbesitzer Tarife gründlich vergleichen, bevor sie einen Vertrag abschließen.

Stromkosten mit selbst erzeugten Solarstrom sinken

Die Stromkosten lassen sich durch Kombination aus Wärmepumpe und PV deutlich sinken. Denn aktuell liegen die Stromgestehungskosten von Photovoltaik bei rund 3 bis 11 Cent pro Kilowattstunde. Währenddessen zahlt man sogar für Wärmepumpenstrom um die 25 Cent pro Kilowattstunde. Somit spart man durch Stromeigenerzeugung bis zu 20 Cent pro Kilowattstunde.

Stromverbrauch einer Wärmepumpen mit diesen Tipps sinken

Neben den oben genannten Tipps sind ein geringer Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen Voraussetzung für einen effizienten Betrieb. Je geringer der Wärmebedarf, desto geringerer Stromverbrauch. Aus diesem Grund empfiehlt sich:

  • Ausführliche Planung und sachgemäße Installation durch ein Fachbetrieb
  • Wärmepumpe mit hoher Jahresarbeitszahl wählen
  • Kombination mit Flächenheizung wie Wand- oder Fußbodenheizung
  • Wärmepumpenheizkörper im Altbau nachrüsten
  • Gebäudedämmung im Altbau verbessern
  • Jährliche Wartung der Wärmepumpe

Wenn die Jahresarbeitszahl unter dem vergebenen Wert liegt, kann es dafür mehrere Gründe geben.

Sicherstellen, dass die Wärmepumpe optimal eingestellt ist

Wenn die Wärmepumpenanlage nicht den Bedürfnissen entspricht, ist sie möglicherweise nicht richtig eingestellt. Möglicherweise ist die Wärmepumpe noch auf die Werkseinstellungen eingestellt. Heizkurve, Sollwert und Schaltzeiten müssen vom Handwerk auf die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden.

Änderungen des Verbraucherverhaltens

Während des Planungsphase muss zusätzlicher Wärmebedarf bereits berücksichtigt werden. Wenn sich zum Beispiel die Anzahl an Bewohnern ändert, arbeitet die Wärmepumpe unter Umständen nicht im richtigen Arbeitsfenster. Das kann den Stromverbrauch erhöhen.

Wichtig für ein effizientes Heizen ist zudem das richtige Lüftungsverhalten. Besonders in den kalten Jahreszeiten sollte man ausreichend lüften. Das ermöglicht die Lufterneuerung und erhöht die Effizienz des Heizens. Allerdings sollte man nur ein paar Minuten Lüften, da die Räume ansonsten stark abkühlen, was wiederum mehr Energie für das Aufheizen erfordern würde.

Das richtige Wärmeverteilsystem

Ideal für die Wärmepumpe ist die Fußbodenheizung, weil sie mit niedrigen Temperaturen arbeiten. Die Nachrüstung einer Fußbodenheizung ist aber im Altbau meist nicht möglich beziehungsweise sehr kostspielig. Hier sollte man die alten Heizkörper auf Wärmepumpenheizkörper umrüsten. Diese erreichen eine effizientere Wärmeverteilung. 

Falsche Planung der Wärmepumpe

Bei der Planung einer Wärmepumpe spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, und nicht immer läuft alles reibungslos. Es ist wichtig, bei der Planung und Installation mit Fachfirmen zusammenzuarbeiten. Wird die garantierte Jahresarbeitszahl nicht erreicht, reichen meist kleine Maßnahmen wie die Verbesserung der Leitungswege oder ein hydraulischer Abgleich.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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