Die besten Tipps zur WLAN- und IP-Kamera-Installation Überwachungskamera installieren: Das ist zu beachten

Moderne WLAN- und IP-Kameras lassen sich in wenigen Schritten ohne große Vorkenntnisse installieren und bei Bedarf per App oder Laptop steuern. Doch wer die Sicherung seines Zuhauses zu unbedarft angeht, riskiert bei der späteren Kameranutzung Datenschutzprobleme. Wir fassen deshalb die wichtigsten Tipps zur Kamera-Installation und -Einrichtung zusammen.

Wir erklären, was es bei der Kamera-Installation zu beachten gibt

Die wichtigsten Tipps zur Kamera-Installation in Kürze

Worauf es bei der Auswahl und Montage einer Überwachungskamera ankommt, haben wir hier auf einen Blick zusammengefasst.

  • Kamera Standort: Im Innenbereich ist die Kameranutzung kein Problem, solange Besucher z. B. über ein Hinweisschild am Eingang darüber informiert werden. Heimliche Filmaufnahmen sind hingegen verboten. Dies gilt besonders auch für Outdoor-Kameras, die keine öffentlichen Bereiche wie Gehwege oder Straßen filmen dürfen.
  • Bildübertragung: Moderne WLAN-Kameras senden Bilder live an das Smartphone ihres Besitzers und ermöglichen ihm dadurch, schnell zu reagieren. So kann derjenige z. B. direkt sehen, ob eine streunende Katze oder ein Einbrecher den Bewegungsalarm seiner Außenkamera aktiviert hat.
  • Datenspeicherung: Beweisbilder per Cloud zu sichern hat den Vorteil, dass auch ein Diebstahl oder die Beschädigung von Kameras durch Kriminelle die Aufnahmen nicht zerstören kkönnen. Allerdings ist zur Cloudnutzung neben einer guten Internetverbindung oft auch ein Abo des Kameraherstellers erforderlich. Günstigere Alternativen zu dieser Speicherform stellen z. B. die lokale Datenspeicherung via SD-Karte oder die Anbindung an ein NAS (Network Attached Storage)-System dar.
  • Extras: Premiumkameras bringen oft zusätzlich eine integrierte Sirene oder ein Flutlicht mit, manche sind zudem sogar per Sprachbefehl steuerbar.

Welche Überwachungskameras lassen sich einfach installieren?

Folgende 3 Modelle konnten uns durch ihre einfache Montage, leichte Handhabung und weitere praktische Zusatzfeatures überzeugen.

Unsere Preis-Leistungs-Empfehlung: TP-Link Tapo C200 Überwachungskamera

Mit TP-Link Tapo C200 können auch Technikneulinge nicht viel falsch machen, denn die HD-Kamera überzeugt nicht nur durch ihren günstigen Preis, sondern ist auch einfach einzurichten. Zudem punktet sie mit einem horizontalen 360 Grad Sichtfeld, bis zu 9 Metern Nachtsicht sowie ihrer Kompatibilität zu Google Assistant und Alexa. Dadurch können Überwachungsbilder auf Zuruf an einem Echo Show Display angesehen werden. Die Datenspeicherung erfolgt bei Bedarf ohne Abo auf einer SD-Karte.

2K-Variante für Anspruchsvolle: Überwachungskamera eufy Security Indoor Cam 2K

Allen, die detailliert wissen wollen, was zuhause vor sich geht, empfehlen wir die eufy Security Indoor Cam 2K. Sie kann hochauflösende Videos erstellen und sich automatisch einer neu erfassten Bewegung zuwenden. Dabei unterscheidet sie sogar Menschen von (Haus)tieren, um Fehlalarme zu minimieren. Auch eine zusätzliche Vernetzung mit den Sprachassistenten Siri (via Apple HomeKit), Google Assistant und Amazon Alexa ist bei diesem Premiummodell kein Problem.

Flexibles Akku-Modell für draußen: Blink Outdoor Überwachungskamera

Schnee, Regen oder Sommerhitze halten Blink Outdoor nicht von ihrer Überwachungstätigkeit ab. Die robuste Außenkamera kommt zudem ohne lästige Verkabelung aus und lässt sich dank 2-Jahres-Akku besonders flexibel anbringen. Wer mag, kann jedoch individuelle Bewegungszonen festlegen und so z. B. einen Fußweg am Rande des Grundstücks von der Überwachung ausschließen.

Kabel, Akku oder Solarbetrieb? Tipps zur Stromversorgung der Kamera

Überwachungskameras mit Akku wie die aus unserem Stiftung Warentest Überwachungskameras Test Vergleich lassen sich meist am einfachsten installieren, weil man weder Kabel verlegen noch eine Steckdose suchen muss. Darüber hinaus können Kriminelle bei hoch angebrachten Akku-Kameras nicht einfach die Stromzufuhr kappen, um sie außer Betrieb zu setzen. Im Gegenzug ist der Akkuwechsel bei schwer erreichbaren Kameras jedoch sehr umständlich.

Tipp: Vor dem Kauf die Akkulaufzeit genau prüfen, da einige Modelle nur eine Betriebsdauer von 6 Monaten vorweisen können, bis der Akku neu geladen werden muss, und das auch nur unter optimalen Betriebsbedingungen.

Kabelgebundene Überwachungskameras sind etwas aufwändiger zu montieren und erfordern mehr technische Vorkenntnisse. Dafür benötigen sie aber auf Dauer keine Wartung und sind somit vor allem bei Anwendern beliebt, die viele Kameras gleichzeitig nutzen möchten.

Tipp: Wer sich nicht zwischen diesen beiden Varianten entscheiden kann, hat die Möglichkeit zu einer Outdoor-Kamera mit Akku und Solarpanel zu greifen, z. B. die Reolink Argus 2.

Wo installiert man eine Überwachungskamera?

Zuerst gilt es, sich zwischen der Innen- und der Außenüberwachung zu entscheiden. Wir empfehlen, den Eingangsbereich im Freien zu sichern und sich per WLAN-Kamera benachrichtigen zu lassen, wenn ein Einbruchsversuch erfolgt. So können Nutzer bereits eingreifen, bevor es zu größeren Sachschäden kommt.

Tipp: Zur optimalen Überwachung der Umgebung lohnt es sich, mehrere Kamerapositionen auszuprobieren und zu überlegen, ob diese am besten an der Wand hängend, unter einem Dachvorsprung oder vielleicht sogar gut versteckt in einem Baum platziert werden soll. Ebenfalls wichtig ist eine gute Ausleuchtung, um eine gute Videoqualität zu erzielen. Sie kann z. B. durch eine Kamera mit integriertem Flutlicht erreicht werden.

Grundsätzlich sei bei der Kamera-Installation jedoch immer zu beachten, dass alle Personen, die sich im zu filmenden Bereich aufhalten werden, informiert und um Erlaubnis gebeten werden müssen, warnt der Rechtsanwalt Markus Mingers bei kriminalberatung.de. Wer also in einem Mehrparteienhaus lebt, muss die Kameraüberwachung von Fluren oder Eingängen offiziell bekannt geben und sich von jedem Mitbewohner die Erlaubnis einholen ihn filmen zu dürfen.

Das Verbot heimlich zu filmen gilt übrigens laut Stiftung Warentest auch für Vermieter, wenn sie den berechtigten Verdacht hegen, dass jemand seine Wohnung unerlaubt weitervermietet. Denn der Besitz eines Grundstücks berechtigt nicht dazu, die allgemeinen Persönlichkeitsrechte eines Mieters zu verletzen.

Tipp: Wer Konflikte mit Nachbarn befürchtet, sollte zu einer fest installierten, statt schwenkbaren Kamera greifen, um im Streitfall nachweisen zu können, dass diese keinesfalls die Privatbereiche Dritter filmen konnte.

Wie kann ich eine Überwachungskamera auf meinem Handy installieren?

Bei den meisten modernen Geräten handelt es sich um unkomplizierte WLAN-Kameras, die grundsätzlich in nur 4 Schritten installierbar sind.

  1. Kamera mit Strom versorgen oder deren Akku laden.
  2. Die Kamera aufhängen und für eine stabile Internetverbindung sorgen, z. B. durch einen Outdoor-Repeater.
  3. Die jeweilige Hersteller App am Smartphone downloaden und den Anweisungen der App folgen, um die Kamera hinzuzufügen.
  4. Persönliche Einstellungen per App vornehmen und z. B. individuelle Bewegungsbereiche definieren, die gefilmt werden sollen.

Tipp: Unsere Experten haben sich bereits auch mit der Frage auseinandergesetzt wie sich ein Handy direkt als Überwachungskamera nutzen lässt und wie man feststellt, ob jemand das eigene Handy heimlich überwacht.

Bei immer mehr Kameras lassen sich Live-Bilder online abrufen

Überwachungskamera installieren auf Privatgrundstücken erlaubt?

Auf dem eigenen Grundstück dürfen grundsätzlich überall Kameras angebracht werden, um die Sicherheit des eigenen Zuhauses zu erhöhen. Sofern jedoch außer den Bewohnern auch weitere Personen wie Mitmieter, Handwerker oder Lieferanten sich dort aufhalten, müssen sie darüber informiert werden. Hintergund: Das Recht am eigenen Bild schreibt vor, dass jeder selbst entscheiden darf, ob er fotografiert bzw. gefilmt werden möchte oder nicht.

Wichtig: Haben Kamerabesitzer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt und gefilmt, sollten sie die Beweisbilder zum Zweck der Rechtspflege direkt an die Polizei geben. Nur sie darf Fahndungsfotos veröffentlichen. Wer dagegen in Eigenregie seine Beweisbilder auf Social Media Plattformen oder anderen Internetseiten verbreitet, um Zeugen zu suchen, könnte theoretisch vom abgebildeten Täter auf Schadenersatz verklagt werden.

Was ist beim Filmen öffentlicher Wege zu beachten?

Wer außer seinem eigenen Grundstück auch einen öffentlichen Bereich wie eine Zufahrtsstraße mit Kameras überwachen möchte, muss sich das vom Ordnungsamt genehmigen lassen. Dieses erteilt seine Erlaubnis meist allerdings nur in Ausnahmefällen, wenn ein besonderes Sicherheitskriterium wichtiger ist als das Recht der Passanten am eigenen Bild. Persönliches Interesse am Geschehen oder reine Neugier reichen dafür nicht aus.

Was geschieht bei unerlaubter Kameraüberwachung?

Nachbarn oder fremde Passanten zu filmen ist kein Kavaliersdelikt und kann zu Unterlassungsklagen führen. Denn bei illegalen Filmaufnahmen im öffentlichen Bereich drohen Ordnungsgelder.

Doch auch im privaten Bereich können unerlaubt gefilmte Personen sowohl die Löschung der Daten (siehe § 37 KunstUrhG/ KUG) als auch deren Herausgabe (siehe § 38 KunstUrhG) fordern und den Kamerabesitzer auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld verklagen. Sogar eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr ist bei illegaler Kameraüberwachung möglich.

Tipp: Immer mehr WLAN-Kameras bieten die Möglichkeit individuelle Bewegungszonen per App festzulegen, so dass z. B. die Einfahrt des Nachbarn oder eine öffentliche Straße am Hauseingang nicht im Überwachungsbereich der Kamera liegt.

Lohnt sich eine Kamera-Attrappe als günstige Alternative?

Fake-Überwachungskameras sind oft schon für wenige Euros im Fachhandel und zum Teil sogar beim Discounter erhältlich. Nutzer sollten allerdings bedenken, dass ihre abschreckende Wirkung nicht immer funktioniert und im Einbruchsfall keine Beweisbilder zur Verfügung stehen.

Abgesehen davon kann es zu rechtlichen Schwierigkeiten führen, eine Kamera-Attrappe auf öffentliche Bereiche auszurichten. Denn es gab bereits kuriose Fälle, in denen Kläger wegen zu hohem Überwachungsdruck gegen Besitzer von Kamera-Attrappen vorgingen und vor Gericht siegten. Ähnliches gilt laut Stiftung Warentest auch für Türklingeln mit integrierter Kamera, die auf den Wohnbereich des Nachbarn ausgerichtet sind - selbst dann, wenn die Kamera nachweislich defekt ist.

Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.
Wir haben Kooperationen mit verschiedenen Partnern. Unter anderem verdienen wir als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen.

homeandsmart Redaktion Mariella Wendel

Mariella Wendel ist eine erfahrene Redakteurin bei homeandsmart GmbH und eine langjährige Smart Home Expertin. Ihre Schwerpunkte liegen auf Sprachassistenten, Balkonkraftwerken und Mährobotern. Mariella ist auch erfolgreiche Buchautorin und hat einen Masterabschluss in Germanistik. 

Neues zu Überwachungskamera
verwandte Themen
News