Moderne Senioren profitieren von persönlichen virtuellen Assistenten
Der Umgang mit dem Smartphone gehört auch bei vielen Senioren längst zum Alltag. Noch einfacher ist die Nutzung eines Sprachassistenten wie Siri, Amazons Alexa oder dem Google Assistant. Einmal eingerichtet erinnern die digitalen Assistenten zuverlässig an (Arzt-)Termine, verwalten Einkaufslisten und Timer oder lesen z.B. Hörbücher vor.
Doch damit nicht genug: Inzwischen lassen sich viele Haushaltsgeräte smart per App oder auf Zuruf bequem vom Lieblingssessel aus steuern. Was dabei alles möglich ist, zeigt folgender Experten-Überblick.
Smarte Senioren Geräte für mehr Komfort
Zu den einfachsten Möglichkeiten der smarten Nachrüstung gehört der Einsatz von Funksteckern, auch WLAN-Steckdosen genannt. Nachdem sie in eine normale Steckdose gesteckt und mit einem klassischen Gerät wie einer Stehlampe verbunden wurden, steuern sie dessen Stromzufuhr per App oder Sprachbefehl. Auch die Kombination verschiedener Elemente ist dabei möglich. So genügt z. B. abends vom Bett aus ein Klick in der App, um alle Lampen in Flur und Schlafzimmer auszuschalten.
Neben WLAN-Steckdosen als Nachrüstlösung sind smarte LEDs zum Einschrauben in alle gängigen Lampenfassungen online oder im Fachhandel erhältlich. Sie können ebenfalls bequem ferngesteuert und zu Beleuchtungsszenen kombiniert werden.
Doch es geht noch bequemer: Auch Heizthermostate, Kaffeemaschinen, WLAN-Waschmaschinen oder Kühlschränke sind inzwischen mit intelligenten Appfunktionen oder Sprachsteuerung erhältlich. Für Ordnung und Sauberkeit im Haushalt sorgen Wisch- und Saugroboter, die sich auf Wunsch durch Fensterputzroboter ergänzen lassen.
Selbst die Gartenpflege müssen Senioren nicht mehr zwingend selbst erledigen. Denn Poolroboter ermöglichen ungetrübten Badespaß, während sich Mähroboter und automatische Bewässerungssysteme sich zuverlässig um die Pflanzenpflege kümmern. Mit Tertill erobert sogar seit kurzem sogar ein solarbetriebener Unkrautjät-Roboter amerikanische und kanadische Gemüsebeete. Bis der robuste Helfer in Deutschland verfügbar ist, dauert es allerdings noch ein bisschen.
Senioren Hilfsmittel für mehr Gesundheit
Wer im Alter vergesslicher wird oder demente Angehörige betreut, muss sich dank smarter Lösungen keine Sorgen mehr machen, dass wichtige Informationen verloren gehen. Denn Smartwatches, Blutdruckmessgeräte mit App oder Datenspeicher-Skill tracken nicht nur wichtige Werte, sondern erstellen auch übersichtliche Verlaufsgrafiken. Dadurch können z.B. auch Betreuer oder Angehörige die Gesundheitswerte im Blick behalten, falls dies vom jeweiligen Nutzer gewünscht ist. Vorsicht ist allerdings bei smarten Körperanalyse-Waagen geboten, da ihre Messung mithilfe leichter Stromimpulse erfolgt, die für Herzpatienten schädlich sein können.
Für Senioren äußerst praktisch sind auch kleine Hilfsroboter wie Pria, die per Gesichtserkennung verschiedene Nutzer unterscheiden können und jeden individuell an seine Vitamin- oder Medikamenteneinnahme erinnern. Pria dosiert diese sogar und benachrichtigen bei Nichteinnahme eine vorher festgelegte Kontaktperson. Darüber hinaus liefert der clevere Mini-Roboter z. B. Informationen über das Wetter oder ermöglicht dank integriertem Display Videotelefonate mit Angehörigen. Leider sind solche umfassenden Lösungen derzeit noch sehr teuer. Wir empfehlen deshalb lieber mehrere günstige Gadgets zu kombinieren und sich z.B. von Alexa an Arzttermine erinnern zu lassen.
Auch für Nutzer mit Sehschwäche geeignet ist z. B. der Gigaset Smart Speaker L800HX, bei dem dank der Ingetration von Amazons Assistentin Alexa Sprachanrufe ohne Tastendruck möglich sind.
Wichtig: Bei einigen Fitnesstrackern oder Smartwatches muss keine ständige Internetverbindung bestehen, da sie Daten meist mehrere Tage speichern und erst später weitersenden können. Anders sieht es bei persönlichen Assistenten wie Alexa oder Pria aus, die komplett ausfallen, wenn das Internet gestört ist. Sie sollten daher eher als Unterstützung bei der Medikamenteneinnahme gesehen und durch menschliche Kontrolle regelmäßig überprüft werden.
Smart Home Lösungen für mehr Sicherheit
Hausnotruf-Systeme gibt es schon viele Jahre in zahlreichen Ausführungen. Ihnen gemeinsam ist ein grundlegendes Problem: Viele Senioren empfinden die dafür nötigen Armbänder oder Halsketten zur Alarmknopf-Befestigung als lästig und legen sie oft „nur mal schnell“ beiseite. Tritt dann ein Notfall ein, z. B. ein Sturz, können sie manchmal nicht mehr aufstehen und den Alarmknopf betätigen.
Smartwatches oder vernetzte Armbänder mit Sturzsensoren bieten hier Abhilfe und benachrichtigen gegebenenfalls automatisch Familienmitglieder oder Pfleger. Bei M-Guard ist sogar ein virtueller Zaun per App festlegbar. Verlässt dann z. B. ein dementer Nutzer sein Zuhause und entfernt sich mehr als 100 Meter, löst das Armband automatisch einen Alarm aus. Anschließend kann eine vorher bestimmte Kontaktperson den Träger des Notrufarmbandes per GPS orten und ihm helfen wieder zurückzufinden. Alternativ gibt es auch GPS Tracker für Schuhe, die vom Träger deutlich weniger als störend wahrgenommen werden.
Wer sich nicht mit dem Gedanken an einen Hausnotruf anfreunden kann, erhält z. B. durch bewegungsgesteuerte Lampen mehr Sicherheit und Komfort, wenn er vollbepackt eine Treppe benutzt oder nachts die Toilette aufsucht. Ebenfalls praktisch: Rauchmelder, die sich dank Integration in ein Smart Home System gegenseitig alarmieren und gleichzeitig eine Kontaktperson per App benachrichtigen.
Umfassende Überwachungslösungen wie SensFloor, bei dem der Bodenbelag durch ein textiles Underlay mit integrierter Mikroelektronik ersetzt wird und Stürze erkennt, bleiben hingegen derzeit noch professionellen Pflegeeinrichtungen vorbehalten. Ihr Einbau wäre für Privatpersonen aktuellzu aufwändig und teuer.
Dank Smart Home den Umzug ins Pflegeheim vermeiden. Geht das?
Wie unser Überblick zeigt, gibt es viele smarte Möglichkeiten Senioren in Alltagssituationen zu unterstützen und ihnen lästige Pflichten durch Automatisierung abzunehmen. Eine umfassende medizinische Überwachung oder Betreuung ist mit den bereits erhältlichen Geräten jedoch noch nicht möglich. Denn insbesondere in Notfallsituationen können Sensoren nicht flexibel und individuell eingreifen. Siri, Google Assistant oder Alexa als Hausnotruf oder medizinischen Assistenten einzusetzen, ist somit (noch) keine gute Idee.
Senioren, die an schweren oder chronischen Erkrankungen leiden sollten deshalb besser zu einem klassischen Hausnotruf greifen oder gegebenenfalls einen ambulanten Pflegedienst in ihre Alltagsgestaltung mit einbeziehen. Auf diese Weise können Senioren auch dann selbstbestimmt leben, wenn sie lieber in ihren eigenen vier Wänden alt werden möchten, statt in ein Pflegeheim zu ziehen.
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