Mähroboter sehen aus wie Spielsachen sind aber Werkzeuge
Alle Mähroboter sind in der Regel darauf ausgelegt, Rasenflächen autonom zu mähen. Trotzdem verweisen die Hersteller oft darauf, Kinder oder Tiere besser vom Rasen fernzuhalten, wenn sie unterwegs sind.
Dieser Hinweis macht besonders bei unserem Test-Gerät LUBA 2 von Mammation Sinn, denn er versucht mit seinem Allradantrieb Hindernisse wie Dellen im Rasen, Maulwurfshügel oder Hänge zu erklettern und lässt dabei seine Klingen weiterlaufen, um auch diese schwierigen Stellen zu mähen. In der Praxis fuhr er daher eines unserer Test-Verkehrshütchen um und zerschredderte es regelrecht.
Andere Modelle wie Worx Vision M800 oder Segway Navimow i105 erkannten in unseren Tests dagegen auch kleinere Hindernisse zuverlässig und drehten ab, bevor sie diese überhaupt berührten. Selbst ein faustgroßer Stein, der in unserer Prüfung einen Igel symbolisierte, war z. B. für Worx kein Problem.
Solange Kinder oder Haustiere wie Hund, Katze und Co. also nur im Weg stehen, fahren viele Mähroboter zuverlässig darum herum. Gefährlich wird es jedoch, wenn Kinder die oft wie Spielzeugautos designten Geräte anheben oder ihre Hand unters Gehäuse schieben, um zu sehen was darunter ist. Denn GOAT G1 stoppte in unserem Test seine Klingen z. B. erst als die Hinterräder bereits 15 Zentimeter in der Luft hingen. Besonders bei kleinen Kindern empfehlen wir deshalb den Mähroboter niemals anzuschalten, wenn sie im Garten spielen.
Schließlich würde auch niemand eine Kreissäge oder eine Bohrmaschine einfach weiterlaufen lassen, ohne diese im Blick zu behalten.
Welche Mähroboter stuft Stiftung Warentest als sicher ein?
Bei bisher allen getesteten von Stiftung Warentest geprüften Mährobotern wurde die Reaktionsfähigkeit auf Hindernisse mithilfe künstlicher Füße von Erwachsenen und Kindern getestet, wobei auch auf dem Boden liegende Arme und krabbelnde Bewegungen nachgeahmt wurden.
Das Ergebnis fiel daraufhin ernüchternd aus, weil keiner der Mähroboter diesen Härtetest vollends bestehen konnte. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass laut den meisten Bedienungsanleitungen die Nutzung der Mäher in direkter Nähe von Kindern unzulässig ist. Wer also seinen Nachwuchs damit spielen lässt, der handelt grob fahrlässig.
Tipp: Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Überblick zu Stiftung Warentest Mährobotern.
Diese Mähroboter Situationen sind für Kinder besonders gefährlich
Für Kinder stehen Roboter oft im Mittelpunkt des Interesses. Das führt dazu, dass sie den Rasenroboter ihren Freunden zeigen oder damit beginnen, mit dem Mähroboter zu spielen. Elterliche Verbote und Ermahnungen werden dabei schnell vergessen oder müssen der kindlichen Neugierde weichen. Wer sich an Begegnungen mit Stromquellen, heißen Herdplatten oder Zündeleien und Schnittverletzungen aus eigenen Kindertagen zurückerinnert, weiß wie stark der Reiz des Ausprobierens sein kann.
Unfälle mit Mährobotern und Kindern ereignen sich deshalb leider immer wieder. Folgende Gefahrensituationen können sich ergeben:
- Neugierige Kinder greifen mit den Händen unter den fahrenden Mähroboter
- Kinder legen sich mit ausgestreckten Armen vor den fahrenden Mähroboter auf den Boden
- Der Mähroboter fährt Kindern über die Füße
- Der Mähroboter fährt von hinten auf die Kinderferse auf
All diese Situationen können zu erheblichen Verletzungen an Händen und Füßen führen, oder sogar zum Verlust von Fingern und Zehen.
Für Igel und Kleintiere kann der Mähroboter zur Todesfalle werden
Eine zweite bedrohte Gruppe sind tierische Gartenbewohner und -besucher. Dazu zählen Hunde, Katzen, Igel und Eidechsen. Aber auch Insekten sind indirekt betroffen, da der Mähroboter ununterbrochen mäht und Insekten dadurch nicht „sesshaft“ werden können. Das wiederum führt dazu, dass Vögel und andere Insektenfresser weniger Nahrung finden.
Während Hunde und Katzen in der Regel vor einem Mähroboter zurückscheuen, sind besonders Igel einem Mähroboter mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. Der Grund: Igel fliehen meistens nicht vor Feinden, sondern rollen sich zu einer Kugel zusammen. Das Zusammentreffen zwischen ihnen und einem Mähroboter endet deshalb meist tödlich oder mit grausamen Verletzungen für den Igel.
Tipp: Zum Schutz von Kleintieren bieten immer mehr Hersteller inzwischen einen Igelschutz-Modus an, der einen automatischen Mähstart nach Beginn der Dämmerung verhindert.
Unser Testsieger, Segway Navimow i105, kann sogar bis zu 13 verschiedene (Wild-)Tiere erkennen. Auf Wunsch berechnet der innovative Roboter mithilfe von GPS-Daten außerdem den Sonnenverlauf und passt sein Mähverhalten entsprechend an: Er beginnt dann erst nach Sonnenaufgang und stoppt vor Einbruch der Dunkelheit. So werden Zusammenstöße mit dämmerungs- und nachtaktiven Tieren wie Igeln und Kaninchen vermieden. Zudem merkt sich Navimow, welche Gartenbereiche vom Nutzer als „BioLife-Inseln“ markiert wurden. Dadurch meidet er Zonen mit Hecken oder Laubbäumen, die oft als Rückzugsorte für Wildtiere dienen.
So lassen sich Mähroboter Gefahren für Kinder und Tiere minimieren
Der Schutz von Kindern und Tieren vor Mähroboter Unfällen beginnt bereits vor dem Kauf eines Mähroboters und lässt sich in zwei Themenbereiche einteilen. Zum einen sind dies Maßnahmen die den Garten selbst betreffen und Verhaltensweisen, die bei der Nutzung eines Rasenroboters beachtet werden sollten. Zum anderen sollte man Wert darauf legen, dass die Rasenroboter über wichtige Schutzfunktionen und technische Ausstattungsdetails verfügt, die dabei helfen, Unfälle und Verletzungen zu vermeiden.
5 Tipps zur sicheren Nutzung von Mährobotern
Folgende Schutz-Maßnahmen bewahren Kinder und Tiere vor schlimmen Verletzungen:
- Mähroboter nur dann in Betrieb nehmen, wenn sich keine Kinder im Garten befinden
- Sind Kinder und arbeitender Mähroboter zusammen im Garten, beide nicht unbeaufsichtigt lassen
- Vor dem Einsatz des Mähroboters Hecken und Büsche überprüfen, ob sich darin Wildtiere befinden
- Mähroboter niemals in der Dämmerung oder nachts arbeiten lassen, da viele Tiere wie Igel dämmerungs- und nachtaktiv sind.
- Gartenumzäunung „tiersicher“ machen
- Überprüfen der Notwendigkeit eines Mähroboter, auch wenn es schwerfällt
4 Tipps zu technischen Hilfsmitteln für mehr Kinderschutz
Auch technische Hilfsmittel können die Sicherheit von Kindern und Tieren im Bezug auf Mähroboter deutlich erhöhen, weshalb wir hier zeigen, worauf Gartenbesitzer bei der Anschaffung eines Rasenmäher Roboters achten sollten:
- Nutzen Sie nach Möglichkeit Mähroboter mit Schallsensoren, welche Hindernisse bereits im Vorfeld erkennen und nicht erst bei Kontakt mit einem Gegenstand die Richtung ändern.
- Achten Sie darauf, dass der Mähroboter mit einem Kippsensor ausgestattet ist. Kippsensoren sorgen dafür, dass sich der Rasenroboter automatisch ausschaltet, sobald er umfällt. Das Messerwerk darf nie freiliegend arbeiten, so dass Kinder nicht einfach hineingreifen können.
- Legen Sie großen Wert darauf, dass der Mähroboter mit einem Hebesensor ausgestattet ist. Der Rasenroboter muss sich automatisch abschalten, sobald Hebesensoren feststellen, dass das Gerät angehoben wird. Das minimiert die Gefahr, wenn Kinder „das Geheimnis“ unter dem Rasenroboter lüften wollen.
- Achten Sie darauf, dass der Mähroboter über einen schnell erreichbaren Notausschalter verfügt. Im Ernstfall können Nutzer dann den Mähroboter schnell abschalten und unmittelbare Gefahren abwenden sowie schlimme Verletzungen verhindern.
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