Langjährige Entwicklung im Silicon Valley
Das Projekt wurde erst vor Kurzem publik gemacht und mit 17 Millionen Dollar von Unternehmen wie Eclipse Ventures, Playground Global und StartX finanziert. Mithilfe der sogenannten Computer Vision kann das Lighthouse zwischen bekannten und unbekannten Menschen, Tieren und potenziellen Gefahren unterscheiden. Wenn beispielsweise die Katze den Kühlschrank öffnet, sobald sie alleine ist oder Kinder zu wild toben, könnte Lighthouse eine Benachrichtigung an das Smartphone senden. Über die Zwei-Wege-Audiofunktion können die Besitzer dann Haustier und Zöglinge auch außer Haus ermahnen. Neben solchen Features war der ursprünglicher Entwicklungsgedanke jedoch die Absicherung des Eigenheims - ohne von Licht- und Schattenspiel, herumtollenden Haustieren, wehenden Blättern oder dem Postboten vor der Tür ausgelöste Fehlalarme.
Chaos verursacht durch Eindringlinge oder nur das Haustier?
Das Lighthouse-System lässt sich aufschlüsseln in die vier grundlegenden Funktionen Sicherheit, Suche, Aktivitäten und Kommunikation. Sicherheit bedeutet, dass das System wirklich nur dann einen Alarm und somit eine Benachrichtigung auslöst, wenn eine unbekannte Person entdeckt wurde. Fehlalarme sollen durch einen 3D-Sensor und Machine Learning vollständig vermieden werden. Die Funktion wird nur dann aktiv, wenn tatsächlich alle außer Haus sind. Per Gesichtserkennung werden bekannte und fremde Personen festgestellt. Ist Lighthouse auf die Haustür gerichtet, erkennt die Kamera, ob Familienmitglieder nach Hause kommen oder das Haus verlassen. Die Such-Funktion wird entweder per Sprach- oder Texteingabe über die App bedient, beispielsweise kann abgefragt werden: „Hast du heute jemanden an der Haustür gesehen?“ oder „Ist der Hund letzte Nacht durch das Wohnzimmer gerannt?“. So ersparen sich Nutzer das mühselige Durchsuchen der Videoaufzeichnungen.
Die Aktivitäts-Funktion ist sozusagen das Benachrichtigungssystem der Lighthouse-Kamera. Vorher festgelegte „Pings“ senden eine Benachrichtigung ans Smartphone, wenn vorher definierte Ereignisse auftreten, etwa „Gib Bescheid, wenn die Kinder um 17 Uhr noch nicht zuhause sind.“ Ein Aktivitäts-Feed zeigt außerdem die wichtigsten Vorkomnisse des Tages in einer Kurzübersicht an. Alle Funktionen lassen sich auch bei mehreren Lighthouse-Kameras über eine App steuern, dann betrifft die Suchabfrage oder der Aktivitätsfeed alle Geräte. Miteinander kommunizieren können die Nutzer der Lighthouse durch den eingebauten Lautsprecher und ein Mikrofon. Netter Zusatz: Durch Winken vor der Kamera kann ebenfalls eine Benachrichtigung ausgelöst und sich anschließend Hallo gesagt werden.
High Tech-Bewegungserkennung
Was Lighthouse von anderen Überwachungskameras unterscheidet ist der Einsatz bisher in diesem Sektor ungenutzter intelligenter Technologien. Ein 3D-Modul erstellt ein genaues Modell der Umgebung, das sich ständig aktualisiert. So kann die Kamera per Computer Vision etwa feststellen, ob die erkannte Bewegung von einem Lebewesen oder von einem plötzlichen Lichteinfall stammt. Personen werden zum einen durch Gesichtserkennung, aber auch über Merkmale wie Größe oder Gangart definiert. Das System unterscheidet außerdem Bewegungstypen wie Rennen, Gehen oder Springen. Dadurch können Suchabfragen viel genauer und einfacher formuliert werden.
Lighthouse im Vergleich mit CleverLoop und weiteren Überwachungskameras
Auf den ersten Blick erfüllt Lighthouse alle Basisfunktionen einer üblichen Überwachungskamera. Die Neuheit liegt in der verwendeten Technik und den Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben. Gesichtserkennung hat etwa schon Netatmo Welcome, die darauf basierend ebenfalls Benachrichtigungen versendet und das System aktiviert. Auch die Nest Cam mit dem zusätzlichen Aware-Feature unterscheidet zwischen Mensch und Tier. Lighthouse kombiniert jedoch alle bisherigen Technologien und geht noch einen Schritt weiter: Sie soll für deutlich weniger Fehlalarme sorgen und bringt Maschinelles Lernen ins Spiel, wie es die neue Überwachungskamera CleverLoop bereits tut. Das intelligente Durchsuchen der Aufnahmen anhand von Sprachabfragen ist bisher einzigartig für ein Überwachungssystem und kann eine Menge Zeit ersparen.
Fazit
Die Lighthouse soll sich bei Erstauslieferung längst nicht in ihrem finalen Stadium befinden, sondern ständig weiterentwickelt werden. In Zukunft wird es dem System laut den Entwicklern beispielsweise möglich sein, zu erkennen, ob eine Person hingefallen ist und Hilfe benötigt. Aus diesem Grund soll allerdings auch eine monatliche Zahlung fällig werden, um die meisten Funktionen weiterhin benutzen zu können. Wie bei allen Smart Home-Geräten sollte man bei Lighthouse ganz besonders über das Thema Privatsphäre nachdenken. Immerhin kann mit diesem Gerät ziemlich genau und einfach nachvollzogen werden, wann welches Familienmitglied das Zuhause betreten oder verlassen hat – und mit wem. Praktisch für besorgte Eltern, eher unpraktisch für rebellische Teenager und private Momente im Eigenheim.
Lighthouse – Technische Details
- Auflösung: HD
- Weitwinkel: 95°
- Nur für Indoor
- WLAN & Bluetooth
- Nachtsicht
- 3D-Sensor
- 2-Wege-Audio
- 100db Sirene
- AES 256-bit Verschlüsselung
- Cloud-Speicherung
Preise und Verfügbarkeit der Lighthouse Überwachungskamera
Lighthouse ist im Shop des Herstellers vorbestellbar. Das Gerät mit Abo für 24 Monate kostet umgerechnet ca. 360 € (Stand: Mai 2017). Derzeit gibt es allerdings keine Möglichkeit, auch außerhalb der USA zu bestellen. Erste Auslieferung ist im September.
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