Titel - Das Wichtigste in Kürze
Der Eigenverbrauch bedeutet, dass der Solarstrom direkt an der Quelle genutzt wird, anstatt sie in das öffentliche Netz einzuspeisen.
- Wirtschaftlichkeit: Man spart bis zu 25 Cent pro Kilowattstunde Eigenverbrauch.
- Richtwert: Damit sich die Investition lohnt, sollte der Eigenverbrauch bei mindestens 30 Prozent liegen.
- Arten: Es gibt verschiedene Formen, den Eigenverbrauch zu erhöhen, zum Beispiel mittels Stromspeicher, Wärmepumpe und E-Auto.
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Warum lohnt sich der Eigenverbrauch in 2024 mehr als die Netzeinspeisung?
In 2024 lohnt sich der Eigenverbrauch mehr als die Netzeinspeisung, weil die Strompreise weit über die Stromgestehungskosten liegen. Das heißt, es ist günstiger, Solarstrom selbst zu produzieren, anstatt Strom aus dem Netz zu beziehen. Zudem ist die Einspeisevergütung stark gesunken, was ebenfalls dazu beiträgt, dass sich der Eigenverbrauch sich mehr lohnt als die Netzeinspeisung.
Dass sich der Eigenverbrauch lohnt, verdeutlichen die Kosten.
Wie viel kostet der Eigenverbrauch von Solarstrom?
Die Kosten für den Eigenverbrauch von Solarstrom betragen laut ISE Fraunhofer zwischen 5 und 20 Cent pro Kilowattstunde. Dabei betragen die Stromgestehungskosten für eine PV-Anlage ohne Speicher bis 3,12 und 11,01 Cent pro Kilowattstunde und 5,24 bis 19,72 Cent pro Kilowattstunde für eine PV-Anlage mit Speicher.
Währenddessen liegt der Durchschnittsstrompreis im Januar 2024 bei den Grundversorgern bei 37,37 Cent pro Kilowattstunde. Für die Einspeisevergütung erhalten Sie lediglich bis zu 8,20 Cent pro Kilowattstunde.
Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 5.000 kWh wirkt sich das in folgenden Stromkosten aus:
- Ohne PV-Anlage (Eigenverbrauch 0 %)
- 5.000 kWh * 37,37 €Cent/kWh = 1.868,50 €/Jahr
- Mit PV-Anlage ohne Speicher (Eigenverbrauch 30 %)
- Netzbezug + Stromgestehungskosten - Einspeisevergütung =
- (5.000 kWh * 0,70 * 37,37 €Cent/kWh) + (5.000 kWh * 7,00 €Cent/kWh) - (5.000 kWh * 0,70 * 8,20 €Cent/kWh) =
- 1.307,95 € + 350,00 € - 287,00 € = 1.370,95 €/Jahr
- Mit PV-Anlage mit Speicher (Eigenverbrauch 60 %)
- Netzbezug + Stromgestehungskosten - Einspeisevergütung =
- (5.000 kWh * 0,40 * 37,37 €Cent/kWh) + (5.000 kWh * 12,00 €Cent/kWh) - (5.000 kWh * 0,40 * 8,20 €Cent/kWh) =
- 747,40 € + 600,00 € - 164,00 € = 1.183,40 €/Jahr
Wie hoch sollte der Eigenverbrauch einer PV-Anlage sein?
Der Eigenverbrauch sollte mindestens 30 Prozent betragen. Heutzutage sollte man einen Eigenverbrauch von über 60 Prozent anstreben. Trotz höherer Investitionskosten, lohnt es sich die Erhöhung des Eigenverbrauchs - je höher der Eigenverbrauch, desto wirtschaftlicher ist eine PV-Anlage. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Wie kann ich den Eigenverbrauch von PV-Anlagen erhöhen?
Die gängigste Art und Weise, den Eigenverbrauch zu erhöhen, ist die Kombination mit einem Stromspeicher. Damit können Sie den Eigenverbrauch verdoppeln. Weitere Möglichkeiten und den erreichten Eigenverbrauch zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Zuerst ein Überblick:
Systemart | Eigenverbrauchsanteil |
PV-Anlage mit Speicher | 50 - 70 % |
PV-Anlage mit Speicher und Energiemanagementsystem (EMS) | 60 - 80 % |
PV-Anlage mit Speicher und Stromcloud | 100 % (theoretisch) |
PV-Anlage mit Wärmepumpe oder Wallbox | 50 - 70 % |
PV-Anlage mit Speicher, Energiemanagementsystem und Wärmepumpe | 80 - 90 % |
PV-Anlage mit Speicher
Eine Solaranlage mit PV-Speicher erreicht einen Eigenverbrauch von 50 bis 70 Prozent, je nach Größe des Speichers. Dabei sollte der Speicher maximal 1,6 Kilowattstunde Speicherkapazität pro Kilowatt Peak Nennleistung haben. Darüber hinaus ist der PV-Speicher nicht wirtschaftlich dimensioniert.
PV-Anlage mit Speicher und Energiemanagementsystem
Fügen Sie einer PV-Anlage mit Speicher ein Energiemanagementsystem hinzu, erhöhen Sie den Eigenverbrauch auf bis zu 80 Prozent. Der Energiemanager steuert überschüssigen Solarstrom in einer Photovoltaikanlage. Er erhöht den Eigenverbrauch und maximiert die Effizienz der PV-Stromnutzung.
PV-Anlage mit Speicher und Stromcloud
Seit neuestem bieten manche Hersteller von PV-Speicher auch Stromclouds an. Eine Stromcloud oder -community speichert den Strom aus einer Photovoltaikanlage. Man speist überschüssigen Solarstrom in die Cloud, dieser wird dann zum entsprechenden Marktpreis verkauft. Wenn Sie nicht genug Strom produzieren, können Sie Strom aus der Cloud kostenlos beziehen. Somit soll ein Eigenverbrauchsanteil von 100 Prozent möglich sein. Die Idee ist interessant, jedoch warnt die Verbraucherzentrale vor unübersichtlichen Vertragsbedingungen, die schwer verständlich und vergleichbar sind.
PV-Anlage mit Wärmepumpe oder Wallbox
Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung des Eigenverbrauchs ist die Kombination aus PV-Anlage mit Wärmepumpe und/oder Wallbox. Diese Verbraucher sind eine sinnvolle Option zur Nutzung von Solarstrom. Damit erhöhen Sie den Eigenverbrauch auf 50 bis 70 Prozent. Für diesen Anwendungsfall lohnt sich eine Ost-West-Ausrichtung aufgrund der gleichmäßigen Stromerzeugung besonders.
PV-Anlage mit Speicher, Energiemanagementsystem und Wärmepumpe
Den höchstmöglichen Eigenverbrauch erreicht man, wenn man die PV-Anlage mit Speicher, Energiemanagementsystem und Wärmepumpe kombiniert. Diese Kombination erfordert hohe Investitionskosten, dafür erzielt man langfristig hohe Energieeinsparungen. Mit einem Eigenverbrauch von bis zu 90 Prozent, muss man kaum noch Strom aus dem Netz beziehen. Damit ist man fast vollständig unabhängig von Stromversorgern. Das bringt Eigentümern hohe Versorgungssicherheit und Preisstabilität.
Wie berechnet man den Eigenverbrauchsanteil?
Man kann den eigenen Verbrauch leicht berechnen. Die jeweiligen Solar- und Stromzähler zeigen den erzeugten und den bezogenen Strom an. Um den Verbrauch zu ermitteln, zieht man den ins Netz eingespeisten Strom vom erzeugten Strom ab. Den Eigenverbrauch teilen sie dann durch die Gesamtmenge an erzeugtem Solarstrom.
- Eigenverbrauchsanteil (in Prozent) = Strommenge Eigenverbrauch (in Kilowattstunde) / Gesamtmenge erzeugter Solarstrom (in Kilowattstunde)
Neuere Systeme und Energiemanager zeigen den Eigenverbrauch automatisch an und lassen sich über eine App kontrollieren. Eine weitere Alternative ist der Unabhängigkeitsrechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Mit ihm ist es möglich, den Eigenverbrauchsanteil und das Autarkiegrad schnell zu ermitteln.
Anwendungsfall 1 | Anwendungsfall 2 | Anwendungsfall 3 | |
Jahresstromverbrauch | 5.000 kWh | 5.000 kWh | 5.000 kWh |
Nennleistung PV-Anlage | 5 kWp | 5 kWp | 5 kWp |
Kapazität PV-Speicher | - | 5 kWh | 10 kWh |
Eigenverbrauchsanteil | 30 % | 59 % | 71 % |
Autarkiegrad | 30 % | 56 % | 66 % |
Was ist der Unterschied zwischen Eigenverbrauch und Autarkie?
Unter Eigenverbrauch von Solarstrom versteht man die direkte Nutzung des von Solaranlagen erzeugten Stroms, ohne dass dieser in das öffentliche Netz eingespeist wird. Je größer der Eigenverbrauchsanteil, desto geringer die Netzeinspeisung und gleichzeitig auch der Netzbezug. Die Eigenverbrauchsquote gibt an, wie viel Prozent des erzeugten Stroms man selbst verbraucht.
Autarkie mit Photovoltaik bedeutet, unabhängig vom Stromnetz zu sein. Der Autarkiegrad bezieht sich auf den Anteil Ihres Strombedarfs, den eine Photovoltaikanlage ohne den Einsatz von Netzstrom decken kann.
Der Autarkiegrad ist verbrauchsabhängig, während die Eigenverbrauchsquote produktionsabhängig ist.
Ist Energieautarkie grundsätzlich möglich?
Eine vollständige Autarkie mit Solarstrom ist theoretisch möglich, aber nicht praktisch. Vor allem in Deutschland bräuchte es eine überdimensionierte PV-Anlage und ein großes Speichersystem. Derzeit sind etwa 80 Prozent Selbstversorgung mit einem erschwinglichen Speichersystem machbar.
Muss ich Steuern auf den Eigenverbrauch zahlen?
Die EEG-Umlage für Eigenverbrauch wurde im Juli 2022 abgeschafft. PV-Anlagen bis zu 30 kWp sind ab dem 1. Januar 2023 steuerbefreit. Für Einkünfte und Entnahmen aus dem Betrieb einer PV-Anlage fällt ab dem 1. Januar 2022 keine Einkommensteuer mehr an. Dies gilt unabhängig davon, wie der erzeugte Strom genutzt wird. Die Befreiung gilt sowohl für neue als auch für alte Photovoltaikanlagen.
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