Abstand zum Nachbarn bei Photovoltaik - Das Wichtigste in Kürze
Erforderliche Mindestabstände können die Möglichkeit der Installation von Photovoltaikanlagen auf Doppelhaushälften oder Reihenhäusern einschränken.
- Abstand: Für Photovoltaik wird ein Abstand von 0,5 bis 1,25 Metern vorgeschrieben.
- Landesrecht: Der Abstand zum Nachbarn fällt von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aus.
- Zusatzleistung: Je geringer der Abstand zum Nachbarhaus, desto größer die Installationsfläche.
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Wie viel Abstand brauche ich zum Nachbarn bei Photovoltaik?
Bei Photovoltaik gilt Mindestabstände zu Nachbargebäuden zwischen 0,5 und 1,25 Metern, je nach Bundesland. Wenn die Außenseiten und die Unterkonstruktion einer Anlage nicht brennbar sind, reicht ein halber Meter Abstand zum Nachbargebäude aus. Ansonsten sieht die Musterbauordnung einen Abstand von 1,25 Metern vor.
Die Abstandsvorschriften erschweren die Installation auf Doppelhaushälften und Reihenhäusern. In manchen Bundesländern ist eine Installation ohne Abstände möglich. Zum Beispiel können in Nordrhein-Westfalen Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer Ausnahmegenehmigung der Bauaufsichtsbehörde auf die Abstände verzichten.
Welchen Abstand brauche ich zum Nachbarn bei Photovoltaik?
Bei Photovoltaik müssen Abstandsvorschriften für den Brandschutz eingehalten werden. PV-Anlagen verursachen zwar in der Regel keine Brände, haben aber Auswirkungen auf die Brandentstehung und die Brandbekämpfung. Um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, ist in den meisten Bundesländern ein Sicherheitsabstand zu benachbarten Häusern, insbesondere zur Brandwand, vorgeschrieben.
Brandschutzwände dienen der Sicherheit und verhindern ein Übergreifen des Feuers auf benachbarte Gebäude. In manchen Bundesländern lassen sich PV-Module ohne Mindestabstand zur Brandschutzwand installieren.
Wo finde ich die in meinem Bundesland geltenden Regeln?
Der Brandschutz ist in den Landesbauordnungen geregelt. Jedes Bundesland hat seine eigenen Vorschriften. Die Musterbauordnung des Bundes dient als Vorlage für die Landesvorschriften. Viele Bundesländer übernehmen Teile der Musterbauordnung, es können aber auch länderspezifische Änderungen vorgenommen werden. Die Abstandsvorschriften für Dächer sind in den einzelnen Abschnitten der Muster- und Landesbauordnung zu finden.
Die Musterbauordnung verlangte bisher für Solaranlagen einen einheitlichen Abstand von 1,25 Meter, es sei denn, die Brandwand ragt 30 cm über die Dachhaut hinaus. Im September 2022 hat die Bauministerkonferenz die Anforderungen jedoch geändert. Nun gilt für Solaranlagen in Häusern, deren Brandwand nur bis unter die Dachhaut reicht, ein Abstand von 0,5 Meter. Für alle anderen Fälle gilt weiterhin ein Abstand von 1,25 Meter. Anlagen ohne Abstand sind nur dann zulässig, wenn ihre Brandwände um 30 cm überstehen. Diese Änderungen müssen allerdings erst in geltendes Landesrecht umgesetzt werden, damit sie vor Ort gelten. Bis dahin gelten die Regelungen der LBO. Einige Länder haben diesen Prozess bereits eingeleitet.
Eine Übersicht:
Land
| Aktuell gültig
| Link
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Baden-Württemberg
| nichts gefordert
| Landesbauordnung für Baden-Württemberg
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Bayern
| Laut LBO:
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Berlin
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Brandenburg
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Bremen
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Erlass vom 10. Mai 23 ermöglicht Abweichung von LBO ohne Antrag
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Hamburg
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Hessen
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Mecklenburg-Vorpommern
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| Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern
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Niedersachsen
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Nordrhein-Westfalen
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| Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen
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Rheinland-Pfalz
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| Landesbauordnung Rheinland-Pfalz
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Saarland
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| Saarländische Landesbauordnung
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Sachsen
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Sachsen-Anhalt
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| Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt
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Schleswig-Holstein
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| Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein
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Thüringen
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| Thüringer Bauordnung |
Stand: September 2023, Quelle: https://www.sfv.de/abstandsregeln-auf-reihenhaeusern-was-gilt-auf-meinem-dach
Erhöht Photovoltaik das Brandrisiko?
Der Besitz einer eigenen PV-Anlage erhöht nicht das Brandrisiko. Eine Studie des Fraunhofer ISE ergab, dass nur 0,006 % der bis 2013 installierten Solaranlagen Brände hatten. Diese Quote soll aufgrund des technischen Fortschritts weiter sinken. Entscheidend sind hochwertige Komponenten und eine professionelle Installation. Dazu gehören Solarmodule, Unterkonstruktion, Kabel und Netzstecker.
Brandschutzmaßnahmen
Die Installation eines Notausschalter ist für Photovoltaikanlagen nicht vorgeschrieben, dennoch sinnvoll. Im Brandfall unterbricht der Schalter sofort die Stromzufuhr von der Solaranlage zum Wechselrichter. Die Solarmodule erzeugen weiterhin Strom, wenn die Sonne noch scheint. Der Not-Aus-Schalter unterbricht nur die Verbindung zur Hausstromversorgung.
Darüber hinaus helfen folgende Punkt den Brandschutz zu erhöhen:
- Regelmäßige Wartung durch Solarteur
- Übersichtsplan der Solaranlage erstellen und neben Wechselrichter platzieren.
- Im Brandfall die Feuerwehr am Telefon über eine Solaranlage informieren.
Kann die Feuerwehr den Brand einer PV-Anlage löschen?
Besitzer von PV-Anlagen machen sich oft Sorgen, dass die Feuerwehr nicht in der Lage sein wird, Brände in ihren Häusern zu löschen. Diese Sorge ist jedoch unbegründet. Die Feuerwehrleute sind für den Umgang mit Bränden von Photovoltaikanlagen geschult. Aufgrund der Spannung der Anlage ist es wichtig, Bereiche mit Löschwasser zu vermeiden. Es wird empfohlen, stets einen Mindestabstand von einem Meter zur Anlage einzuhalten.
Tipp: Im Falle eines Brandes des PV-Speicher ist es wichtig, die Batterie sofort mit Wasser zu kühlen. Dadurch wird verhindert, dass sich die Lithium-Ionen-Zellen zersetzen.
Versicherung für Photovoltaik abschließen
Die Gebäudeversicherung übernimmt in der Regel die Kosten, wenn eine PV-Anlage durch einen Brand beschädigt wird. Dafür muss man den Versicherer aber vorher über den Kauf der Anlage informieren und eventuell die bestehende Versicherung aktualisieren oder eine zusätzliche Photovoltaikversicherung abschließen.
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