Der MINI Cooper S E Countryman All4 im Überblick
Schon bei der Markteinführung des Cooper S E Countryman All4 im Juli 2017 war klar, dass sich MINI bei seinem ersten Plug-in-Hybrid wieder auf sein ursprüngliches Credo besinnt: Der Fahrspaß steht nämlich auch beim Teilzeitstromer ganz oben auf der Prioritätenliste. Deshalb trägt er auch den Namenszusatz „Cooper S“, mit dem sich die leistungsstarken Versionen im MINI Portfolio gegenüber den anderen Modellen abheben. Mit seiner Systemleistung von 224 PS und einem maximalen Drehmoment von 385 Nm wildert dieser in dem Revier der nochmals sportlicheren „John Cooper Works“-Version und erreicht auch annährend dessen Sprintwerte. Als „klein“ und „leicht“ kann der MINI wohl nicht mehr bezeichnet werden, insbesondere als gestreckte 4-türige Countryman Version. Mit einer Länge von mehr 4,20 Meter und einem Gewicht von über 1.660 kg ist aus dem kleinen MINI mittlerweile eher ein schwergewichtiger Kompaktwagen geworden. Das hat aber auch Vorteile, z.B. in Sachen Komfort und Platzangebot. Wobei letzteres leider auch wieder etwas durch den zusätzlichen E-Motor und die platzeinehmende Batterie geschmälert wird.
Bis Februar 2018 brachte es der MINI Cooper S E Countryman All4 bereits auf 203 Zulassungen. Das entspricht einem Marktanteil von rund 4,5 Prozent. Damit landet der stämmige Brite nur knapp hinter dem Mitsubishi Plug-in Hybrid Outlander mit 210 Zulassungen und seinem bayerischen Konzernbruder, dem BMW 530e iPerformance mit 225 Anmeldungen.
Interessant dabei ist: Der S E Countryman All4 verfügt über das Konzept des dualen Antriebes. Das bedeutet, dass jeder der beiden Motoren für eine Achse zuständig ist. Im reinen E-Modus fährt das Elektroauto dadurch nur mit Heckantrieb, während beim Einsatz des Verbrenners der Antrieb an der Vorderachse erfolgt. Damit ist der MINI Cooper S E Countryman All4 serienmäßig mit einem Allradantrieb ausgestattet.
Der Countryman verfügt zudem über drei verschiedene Fahrmodi:
Beim Standard Auto eDrive fährt das Auto bis zu 80 km/h rein elektrisch, beim Max eDrive sogar bis 125 km/h. Hier entscheidet die Software, wann die Hinterachse ins Geschehen eingreift. Ist die Batterie aufgebraucht, dann schaltet automatisch der Verbrenner zu. Im Save Battery -Modus wird hingegen die Batterie geschont und der Ladestand auf ein Minimum von 90 Prozent erhöht, um immer ausreichend elektrische Kapazität für die Unterstützung des Verbrenners zur Verfügung zu haben.
Reichweite des Cooper S E Countryman All4
Mit einer rein elektrischen Reichweite von 41 Kilometern (NEFZ) reiht sich der MINI Cooper S E Countryman All4 in das breite Mittelfeld der Hybridfahrzeuge ein. Im Alltag reicht das mit rund 32 Kilometern zwar nicht recht viel weiter als für den Hin- und Rückweg zum Bäcker im Nachbarort, seine volle Stärke spielt der Stromer allerdings ohnehin erst unter Einsatz seines 136-PS-Dreizylindermotors aus. Beide Motoren zusammen bringen es auf eine respektable Weite von rund 700 Kilometern.
Förderfähigkeit & Ersparnis des Cooper S E
Für alle Käufer eines MINI Cooper S E Countryman All4 dessen Fahrzeug nach dem 28. Februar 2018 vom Band gelaufen ist oder laufen wird, gibt es leider eine sehr schlechte Nachricht. Durch die Anwendung des neuen WLTP-Messverfahren zur Verbrauchsbestimmung kann der MINI Cooper S E Countryman nicht länger den Grenzwert von 50 g/km CO2 unterbieten und fällt damit aus den Förderrichtlinien raus. Doch auch auf der Förderliste vom 31.08.2018 ist der MINI Cooper S E Countryman All4 noch zu finden. Doch in der Liste ist auch die Anmerkung angeführt, dass eine Förderprämie nur noch dann gezahlt wird, wenn es sich bei Fahrzeug um ein Lagerfahrzeug handelt, dass vor März diesen Jahres produziert wurde. Zusätzlich muss für die Zulassung beim KBA (Kraftfahrtbundesamt) ein Antrag gestellt werden, für eine Ausnahmegenehmigung.
MINI Cooper S E Countryman All4 - ein Plug-in-Hybrid
In dem kompakten Stromer schlagen zwei Herzen. Die Antriebseinheit ist ein alter Bekannter, denn sie stammt vom BMW 225 xe Active Tourer. Der Dreizylinderverbrennungsmotor, der über eine Leistung von 100 kW (136 PS) verfügt, übernimmt den Antrieb der Vorderachse, während der 65 kW (88 PS) starke Elektromotor für die Hinterräder zuständig ist. Im rein elektrischen Betrieb wird der Cooper S E also zum Hecktriebler, was besonders die BMW-Fans unter den MINI-Besitzern freuen dürfte. Mit einer Gesamtsystemleistung von 224 PS (165 kW) kommt der Cooper S E Countryman All4, wie anfangs schon erwähnt, sogar ziemlich nah an die Werte eines John Cooper Works heran. Der Elektro-MINI schafft den Sprint von 0 auf 100 in nur 6,7 Sekunden und ist damit nur marginale 0,2 Sekunden langsamer als der Works. Das sind durchaus sportliche Fahrleistungen – die von einem plus 200 PS Auto aber auch erwartet werden dürfen. Bei der Höchstgeschwindigkeit geht dem Elektro-MINI dann aber die Luft aus. Hier müssen 198 km/h Endgeschwindigkeit reichen.
Steckbrief | MINI Cooper S E Countryman All4
Kaufpreis | 37.500 Euro |
Ladekapazität | 7,6 kWh |
Verbrauch lt. Herstellerangabe | 2,1 l/100 km (kombiniert), 13,2 kWh/100 km (elektrisch) |
Alltagsreichweite | 32 km |
NEFZ-Reichweite | 41 km |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h | 6,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 198 km/h |
Maximale Leistung | 165 kW (224 PS) |
Maximales Drehmoment | 385 Nm |
Abmessung L x B x H | 4.299 x 1.822 x 1.559 mm |
Kofferraumvolumen | 405 bis 1.275 L |
Leergewicht | 1.660 kg |
2,3 kW – Haushaltsstecker | 3,5 h Ladedauer |
3,7 kW – Wallbox (Typ-2-Stecker) | 2,5 h Ladedauer |
MINI Cooper S E Countryman All4 Laden
Der MINI Cooper S E Countryman All4 verfügt über einen fahrzeugseitigen Typ-2-Stecker und lässt sich an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose in rund 3,5 Stunden aufladen. Etwas schneller geht es an einer Wallbox mit einer Ladeleistung von 3,7 kW, mithilfe derer Sie die Lithium-Ionen-Batterie in ungefähr 2,5 Stunden wieder vollpacken können.
Modellhistorie des MINI Cooper S E
Der Cooper S E Countryman All4 ist das erste Plug-in-Hybridfahrzeug der BMW-Tochter MINI und kam im Juli 2017 auf den Markt. Von dem Mutterkonzern hat er auch seinen Antrieb spendiert bekommen.
Modellvarianten des Elektroautos von MINI
Der MINI Cooper S E Countryman All4 wird derzeit nur in dieser Variante angeboten. Laut Hersteller soll es aber zukünftig weitere Modelle geben. Allerdings besteht für Käufer die Möglichkeit, das Fahrzeug in diversen Ausstattungsvarianten zu erwerben. Mit den Namen SALT, PEPPER, CHILI und JOHN COOPER WORKS CHILI bekommt der Kunde Ausstattungspakete angeboten, die eine Kombination von unterschiedlichen Sonderausstattungen enthalten, als Paket aber günstiger sind, als wenn alle Optionen einzeln konfiguriert werden. Unter anderem enthalten diese je nach Paket, eine Klimaautomatik, LED-Scheinwerfern, einem gestrafften Fahrwerk oder größere Alufelgen. Ansonsten sind die Ausstattungsmöglichkeiten wie für den MINI gewohnt sehr umfangreich und teuer.
MINI Cooper S E Countryman All4 im Elektroauto Vergleich
Der teilelektrische SUV der Briten etabliert sich auf dem hart umkämpften Elektromobilitätsmarkt zwischen den Konkurrenten von VW mit ihrem Golf GTE und dem konzerninternen Gegner BMW 225xe Active Tourer. Preislich reiht sich der MINI auf Augenhöhe eines Audi A3 e-tron ein ist damit leicht teurer als der BMW 225xe.
Wallbox für den MINI Cooper S E
Für den Cooper S E Countryman All4 hat der Mutterkonzern die speziell entwickelte BMW i Wallbox für etwa 850 Euro im Angebot. Diese gibt es als Basisversion sowie in der Wallbox-Plus-Edition mit inkludiertem RFID-Kartenleser oder als Wallbox Connect, die über eine zusätzliche WiFi-Schnittstelle und ein Kommunikationsmodul verfügt. Bei beiden Wallboxen kann zudem der Ladevorgang problemlos mithilfe der iVRemote-App von BMW gesteuert werden. Darüber hinaus können sie via myGEKKO oder Loxone ins Smart Home integriert werden.
Wer jedoch lieber auf ein herstellerunabhängiges Modell zurückgreifen möchte, der ist mit der ABL Wallbox eMH1 Basic mit Kabel EVSE824 (3,7kW, inkl. 7m Kabel Typ2) für 699 Euro gut bedient, denn mehr Ladeleistung kann der Bordlader des MINIs eh nicht aufnehmen.
Vor- & Nachteile des Cooper S E Countryman All4
Der MINI Cooper S E Countryman All4 überzeugt mit dem für MINI knackigen Fahrverhalten, an dem die präzise Lenkung ihren Anteil dazu beiträgt. Dank der beiden Motoren verfügt das Fahrzeug über einen serienmäßigen Allradantrieb, der übrigens auch noch bei leeren Akku verfügbar ist. Hierzu wurde extra ein riemengetriebener Hochvolt-Startergenerator verbaut, der vom Benzinmotor angetrieben, die nötige Spannung für den Elektromotor erzeugt.
Trotz der üppigen Außenmaße ist der Countryman kein Raumwunder, auch wenn er für seine Insassen, sowohl vorne als auch hinten guten Komfort und ein gutes Platzangebot bietet, merkt man spätestens beim Kofferraum, dass nicht mehr viel übrigbleibt, noch dazu, da hier die Batterie ebenfalls etwas abzwackt.
Ein Wermutstropfen ist zudem das hohe Gewicht, welches das Plus an Leistung fast vollständig zunichtemacht. Zwar zieht der Countryman zackig von unten her durch und kommt mit einer Beschleunigung von 6,7 Sekunden richtig schnell auf Touren, allerdings ist der Spaß vorbei, sobald die Batterie leer ist und die elektrische Unterstützung ausfällt. Dann entwickelt der Countryman eine gewisse Art von Behäbigkeit.
Außerdem kostet der Plug-in-Hybrid rund 10.000 Euro mehr als die Modelle mit reinem Ottomotor bei nahezu gleicher Leistung.
Fazit: Das taugt der Plug-in-Hybrid von MINI
Natürlich steht auch beim MINI Cooper S E Countryman All4 wie bei allen Modellen der Briten wieder der Fahrspaß im Vordergrund. Der kompakte Teilzeitstromer kann aber auch komfortabel sein und ist mit seinem Allradantrieb auch wirklich im „Country“, abseits befestigte Wege einsetzbar. Am meisten Spaß macht er mit vollgeladener Batterie, dann bietet er einen flotten Antritt. Ist der dieser jedoch leer, schadet das hohe Gewicht spürbar dem Vortrieb. Hier gilt es strategisch die Batterie einzusetzen. Zudem ist der Mini aufgrund des Preisaufschlages für den Hybridmotor leider auch kein Schnäppchen.
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