Gira G1 - Smart Home-Interface für die Basissteuerung
Die Leistung des Gira G1 Bedienelements ist auf Smart Home Anlagen mit KNX-Kommunikation ausgelegt. Das System erscheint mit einer Leistung von 1 GHz, 4 GB eMMC Speicher und 1 GB RAM Arbeitsspeicher. Genug also, um alle Facetten der Steuerung von Jalousien, Fenstern, Heizung, Klima und Co., ohne Verzug wiedergeben zu können. Die hohen Leistungsaspekte sind besonders dann erforderlich, wenn das System an eine Klingelanlage mit Kamera angeschlossen wird: Gira G1 überträgt die Bilder der Person an der Gegensprechanlage in Echtzeit und ist für die ausgehende Kommunikation mit einem Mikrofon ausgestattet. Für die Funktion ist ein TKS-IP-Gateway erforderlich.
Die Erscheinung des Gira G1 unterstützt ein modernes und schickes, minimalistisches Bild der Innenausstattung. Die Verfügbarkeit in den Farben schwarz oder weiß ermöglicht einen gewissen Spielraum der Anpassung, z. B. an ein helles, nordisches Design oder an kräftig-dunkle Akzente in der Inneneinrichtung. Die Maße von 97 x 168 x 15 mm lassen die Einheit an jeder Wand sehr schmal erscheinen. Das 6" (153 mm) große TFT WVGA-Display zeigt mit 16,7 Millionen Farben und 480 x 800 px Auflösung bei 155 ppi ein gutes Bild, was neben der Menüführung auch die Übertragung der Kamera der Gegensprechanlage gestochen scharf erscheinen lässt. Die Installation erfolgt, indem eine Unterputz-Gerätedose als Basis für die Steckverbindung dient. Das Gerät erhält, je nach Ausführung, Strom über einen Ethernet-Anschluss (POE) oder als 230 Volt und 24 Volt WLAN Lösung über das KNX- oder Hausnetz.
Was steckt hinter dem Gira G1 Interface?
Die Steuerung des Gira G1 erfolgt per Berührung mit dem Finger oder durch das Ausführen von verschiedenen Gesten. Auch eine Schlüsselfunktion steht zur Verfügung: Wird die Oberfläche mit der gesamten Hand berührt, kann ein gewähltes Szenario umgesetzt werden, was die Einheit z. B. zum praktischen Lichtschalter fürs Wohnzimmer werden lässt.
Die Funktionen des Gira G1 umfassen alle praktischen Aspekte der smarten vier Wände und sind durch diverse KNX-Sensoren sehr umfassend erweiterbar. Neben Standartanwendungen, wie dem Steuern der Heizung anhand einer fest eingestellten Temperatur, dem Wechseln verschiedener Lichteigenschaften, automatischen Belüftungszyklen und der Jalousien kann durch verschiedene KNX-Sensoren der Wasserstand der Haus-Zisterne, die Innen- und Außentemperatur oder die Daten einer eigenen Wetterstation angezeigt werden. Die positive Vielseitigkeit der Station ergibt sich dank des umfassenden KNX-Systems, welches von weltweit ca. 44.000 Partnern mit Sensoren und Geräten unterstützt wird.
Alle Vorteile des Gira G1 auf einen Blick
- Einfache Einbindung in das KNX-Netzwerk
- Als Neubau- oder Nachrüst-Lösung geeignet
- Konnektivität per Ethernet oder WLAN
- Einfache Bedienung
- Umfangreiche Erweiterungen sind möglich
- Als Teil der Gegensprechanlage nutzbar
- Installation und Einstellungen erfolgen mit Software für Windows oder Linux - Link
Gira G1 2016er Release: Was ist wirklich neu?
Das aktuelle Release der Bedieneinheit Gira G1 umfasst in erster Linie einen Support der Funkübertragung per WLAN in zwei verschiedenen Produktversionen, was zudem in den unterschiedlichen Arten der Stromversorgungen zum Ausdruck kommt. Unverändert blieben das Design, die Art der Steuerung durch Berührung, Gesten und das Auflegen der Hand. Auch die Menüführung und die möglichen Aspekte der Einstellung erschienen unverändert.
Es fehlt an Tiefe - Kritik am Gira G1
Das Gira G1 überzeugte bereits in der ersten Version durch die vielseitigen Möglichkeiten, zeigte ein großes, klares Display und ermöglichte die Nutzung als Thermometer, Wetterstation und Gegensprechanlage mit Videoübertragung. Die aktuellen Erweiterungen im Rahmen des Re-Releases als WLAN Version, wirken auf den ersten Blick als verfrüht. So informiert der Hersteller selbst auf der Internetpräsenz, dass die Nutzung einer WLAN Version zum Verlust von Telegrammen, den Datenpaketen im KNX-System, führte. Für die verlustfreie Funktion der Übertragung per WLAN durch das Gira G1, wird der firmeneigene KNX IP-Router ab Version 3 benötigt.
Die Aspekte der Steuerung gehen recht wenig ins Detail, ein Problem, welches teilweise durch den Zukauf von Erweiterungen bewerkstelligt werden kann. Ein Beispiel ist der Light Link, welcher auf dem ZigBee-System basiert und die Philips Hue oder Osram Lightify integriert. Aspekte wie das Auswählen eines Radiosenders sind nach wie vor begrenzt. Das Re-Release erscheint somit als Lösung, um allen eine Lösung zu bieten, die ein Interface oder ein gesamtes KNX-System nachrüsten wollen, ohne entsprechende Kabel innerhalb der Wände verlegen zu müssen.
Fazit zur smarten Bedieneinheit Gira G1
Dass die Funktionen des Gira G1 im Vergleich zur Vorgängerversion kaum an Tiefe gewonnen haben, liegt an den recht breiten Möglichkeiten der Anwendung im KNX-Netzwerk, die schon vom ersten Release abgedeckt wurden. Umsetzbar sind alle Anwendungen, die durch KNX-Geräte und Sensoren unterstützt werden. Dass es bei der Steuerung gewisser Anwendungen Schwächen gibt, ist systembedingt. Die im August erscheinende Schnittstelle für Philips Hue zeigt, dass sich Gira dieser Problematik bewusst ist.
Die Einstellung und das Einbinden in das Smart Home System erfordert etwas mehr Auseinandersetzung mit der Thematik, als das Installieren einer App, mit der sich in wenigen, selbsterklärenden Schritten alle Aspekte einstellen und steuern lassen. Dank der verschiedenen KNX-Software-Lösungen finden Amateure und Profis ein passendes Paket für das Einbinden von Geräten. Geht es an das Feintuning, wie z.B. das Einstellen einer Farbauswahl, der Suche nach Radiosendern oder dem Zusammenstellen einer Playlist, bieten die entsprechenden Apps mehr Freiheiten. Um Basisaspekte der Hausteuerung abdecken zu können, ist das Gira G1 eine gute Möglichkeit für alle Neubauten und - dank des Re-Releases - auch für Nachrüster geeignet.
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