Nachhaltiges Bauen Der Einfluss von Fenstern auf die Energiebilanz eines Hauses

Die Fenster eines Hauses stellen eine direkte Schnittstelle zur Außenwelt dar. Doch nicht nur Sonnenstrahlen können die eigenen vier Wände mit Licht durchfluten. Auch Hitze, Kälte, Wind und Lärm können durch die Fenster in die Innenräume dringen. Vor allem im Altbau ist es daher meist an der Zeit, dass Sie sich über eine Sanierung Gedanken machen.

Fenster

Energieeffizienz verbessern: Welchen Einfluss haben die Fenster?

Damit es im Winter mollig warm bleibt, müssen die eigenen vier Wände gut gedämmt sein. Denn ansonsten kann Kälte nach innen und Heizungsluft viel zu schnell nach außen dringen. Wie viel Energie durch schlecht gedämmte Fenster verloren geht, lässt sich pauschal nur schwer sagen. Abhängig von der Anzahl der Fenster beläuft sich das Sparpotenzial zwischen 10 und 20 %. Wann Sie gut gedämmte Fenster kaufen sollten, hängt auch vom aktuellen Zustand ab. Bis in die 1970er-Jahre wurden meist nur einfach verglaste Scheiben verbaut. Dadurch dringt unnötig viel warme Luft nach draußen. Die Lebensdauer dieser alten Fenster liegt zudem nur bei rund 40 Jahren. In einem solchen Fall ist die Sanierung also nahezu immer empfehlenswert. Doch auch bei Gebäuden bis in die späten 1990er-Jahre kann es noch sinnvoll sein, auf aktuelle Standards umzurüsten. Die Kosten für eine Sanierung amortisieren sich bereits nach rund 10 Jahren.

Den U-Wert kennen: Von Einfach- bis Dreifachverglasung

Wenn es um die Dämmeigenschaften der Fenster geht, müssen Sie einen Blick auf den U-Wert werfen. Hierbei gilt: Je geringer der Wert, desto energieeffizienter das Fenster. Nach heutigem Standard werden in der Regel dreifach verglaste Scheiben verbaut. Der U-Wert liegt hier meist zwischen 0,8 und 0,9 W/(m²K). Doch auch zweifach verglaste Scheiben sind aufgrund der günstigeren Anschaffungskosten heutzutage nach wie vor gefragt. Hier liegt der U-Wert jedoch schon zwischen 1,1 - 1,3 W/(m²K). Wie sinnvoll ein Austausch der alten Fenster ist, zeigt ein Blick auf den U-Wert bei einfach verglasten Scheiben. Dieser liegt meist bei 6,5 W/(m²K). Um das eigene Zuhause möglichst energieeffizient werden zu lassen, sollte direkt auf neueste Standards zurückgegriffen werden. Moderne Fenster sind mittlerweile häufig mit dem Edelgas Argon gefüllt. So kann verhindert werden, dass Wärme durch die Scheibe nach außen geleitet wird. 

Kunststoff oder Holz: Welche Rahmen sind nachhaltiger?

Neben dem Glas ist der Rahmen der Hauptbestandteil eines jeden Fensters. Heutzutage werden hierfür in der Regel Kunststoff, Holz oder Aluminium verarbeitet. Aluminium kommt für private Gebäude aber selten infrage. Denn die Anschaffungskosten sind hoch, es gibt jedoch kaum nennenswerte Vorteile. Nur bei großen Fensterfronten mit schweren Glasscheiben ist die höhere Stabilität des Alu-Rahmens wichtig. Für herkömmliche Einzel- oder Doppelfenster fällt die Wahl aber meist auf Holz oder Kunststoff. Ein Fensterrahmen aus Holz wirkt besonders wohnlich. Die natürliche Optik sorgt für ein angenehmes Raumklima. Kunststoff hingegen ist deutlich pflegeleichter, etwas günstiger in der Anschaffung und in vielen Farben erhältlich. Ob modernes Schwarz oder schlichtes Weiß – Sie können die Fensterrahmen ganz an den bestehenden Einrichtungsstil anpassen. Doch welcher Rahmen ist nun nachhaltiger? Hinsichtlich der Wärmedämmung gibt es kaum einen Unterschied. Holz dämmt zwar etwas besser. Bei der Energieeffizienz des Hauses macht das jedoch keinen Unterschied. Holz ist jedoch ein natürlicher und nachwachsender Rohstoff und hat somit eine bessere Umweltbilanz. Deswegen sind Fensterrahmen aus Holz nachhaltiger als jene aus Kunststoff. Dafür müssen Sie aber auch den zusätzlichen Pflegeaufwand berücksichtigen. Die Rahmen sollten jährlich mit einer Lasur behandelt werden. Ansonsten kann die Witterung das Holz angreifen und eine erneute Sanierung wird schneller nötig als gedacht. Als Alternative können Sie sich hier auch zwischen einem Kompromiss aus Holz und Kunststoff entscheiden. Die Außenprofile der Holzrahmen können mit Kunststoffleisten abgedeckt werden. So genießen Sie drinnen eine wohnliche Atmosphäre, während die Fenster von außen bestmöglich gegen die Witterung geschützt sind.

DIY-Dämmung: Kleine Schäden in Eigenregie beheben

Einige Bauteile am Fenster verschleißen verhältnismäßig schnell. Betroffen sind vor allem die Dichtungen zwischen Fensterflügel und dem Rahmen. Wenn diese Dichtungen porös sind, kann Zugluft ins Innere gelangen. Zudem entweicht warme Luft ins Freie, was sich vor allem im Winter unangenehm bemerkbar macht. Auch die Geräuschdämmung wird hörbar schlechter. Durch poröse Dichtungen kann Straßenlärm oder Vogelgezwitscher deutlicher lauter in die Innenräume dringen. Dichtungen an den Fenstern können Sie ohne fachmännisches Know-how selbst wechseln. Das gilt übrigens auch, wenn Fenster neu gekittet werden müssen. Diese Arbeit fällt meist an, wenn Holzfenster nicht richtig gepflegt werden. Der Fensterkitt wird dann porös und bricht aus. Mit Fensterkitt aus dem Baumarkt und einer Spachtel lässt sich die Reparatur aber problemlos in Eigenregie durchführen.

Bitte nicht auf die Rollläden vergessen

Im Zuge der Sanierung sollten Sie auch gleich einen Blick in die Rollläden werfen. Vor allem in älteren Gebäuden sind diese nur selten gedämmt. Selbst die besten Fenster sind nur bedingt sinnvoll, wenn warme Luft weiterhin über die Rollladenkästen nach außen dringen kann. Die gute Nachricht: Wenn die Rollladenkästen nicht gedämmt sind, können Sie als Laie einfach selbst tätig werden. Dafür müssen Sie nur den Revisionsdeckel öffnen und den Hohlraum mit Dämmplatten auskleiden. Diese sind bereits zugeschnitten im Handel erhältlich und sorgen für geringen Arbeitsaufwand. Wichtig ist, auf eine lückenlose Dämmung zu achten. Ansonsten können Wärmebrücken entstehen. Wenn warme Luft auf kalte Luft trifft, entsteht Kondenswasser. Die Feuchtigkeit kann dann in weiterer Folge zu Schimmel führen. Wenn Sie unsicher sind, lohnt sich also auch hier die Rücksprache mit dem Fachmann.

Energiebilanz verbessern: Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit

Beim Hausbau können Sie direkt auf die neuesten Standards der Dämmung in allen Bereichen zurückgreifen. Das hat zwar anfangs oft seinen Preis, rechnet sich in der Regel aber bereits nach maximal 10 Jahren wieder. Im Altbau hingegen kann es durchaus schwieriger sein, die Energiebilanz zu verbessern. Der Austausch der Fenster stellt dabei meist noch eines der günstigeren und einfacheren Projekte dar. Die Dämmung der Fassade oder des Dachs hingegen kann Eigenheimbesitzer durchaus vor finanzielle Herausforderungen stellen. Vor allem die Dämmung der Wände sollte aber hohe Priorität genießen. Denn bis zu 35 % der Wärmeenergie gehen über die Außenwände verloren. Meist lohnt sich die nachträgliche Dämmung aber nur dann, wenn die Fassade ohnehin saniert werden muss. Dann kann das Budget geschont werden und zwei Projekte lassen sich in nur einem Arbeitsschritt umsetzen.

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Sven Häwel ist Internetunternehmer mit Fokus auf Content Portale und E-Commerce Shops. Er ist Experte für Online Business Models und Online Marketing (SEO). Er ist seit 1992 tätig und lebt teilweise auf Mallorca.

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