Senioren sind technisch interessiert
Selbstbewusst gaben 88 Prozent der online befragten Senioren an, gut mit digitaler Technik umgehen zu können. Rund zwei Drittel (65 Prozent) nannte eigenständige Internetrecherche als das Mittel ihrer Wahl bei technischen Problemen. Etwa die Hälfte (45 Prozent) gestand ein, bei Schwierigkeiten Kinder oder Enkel um Rat zu bitten. Nur 9 Prozent der befragten Senioren gab dagegen an, vor digitaler Technik Angst zu haben. Der Hauptgrund dafür liegt meist in der Sorge um ausreichenden Datenschutz begründet.
Den Einstieg in die digitale Welt finden viele Senioren über ihr Telefon. So sagten 73 Prozent der Befragten aus, ein eigenes Smartphone zu besitzen. 89 Prozent von ihnen nutzen es nach eigenen Angaben täglich. 47 Prozent pflegen außerdem über Messenger- und Chatsysteme Kontakte oder knüpfen neue Freundschaften.
Entertainment (nicht nur) für Alleinstehende
Selbst das noch recht junge Internet der Dinge (IoT) wird bereits von zahlreichen Senioren vor allem zur Unterhaltung genutzt. Rund 42 Prozent gaben dementsprechend an, einen Smart TV mit Internetzugang zu besitzen. Immerhin jeder Fünfte sagte aus, Video-Streaming-Dienste wie Netflix, zu kennen und zu nutzen. Leider gibt die Studie keine Auskunft darüber, wie regelmäßig die Senioren IoT-Angebote im Alltag anwenden. Gefragt wurde lediglich, ob sie welche nutzen.
Jederzeit einsatzbereit: Medizinische Assistenten und Sicherheitssysteme
Zu den beliebtesten smarten Helfern zählen bei Best-Agern eindeutig Produkte aus den Bereichen Gesundheit und Sicherheit. Den Spitzenplatz unter den Top 5 belegte dementsprechend der mobile Notruf, den 79 Prozent für sinnvoll erachten. Nichtsdestotrotz gaben nur 6 Prozent an, ihn auch selbst zu besitzen. Auf Platz zwei rangieren mit jeweils 66 Prozent smarte Bewegungsmelder und Anwesenheitssimulatoren, die Licht und Rollläden steuern können. Vernetzte Alarmanlagen hielten 61 Prozent der Befragten für sinnvoll. Den Einbau von Sturzsensoren konnten sich 57 Prozent vorstellen.
44 Prozent der Senioren interessieren sich darüber hinaus für Medizinische Assistenzsysteme. Immerhin 35 Prozent konnten sich mit vernetzten Wearables anfreunden. 34 Prozent, also etwa jeder Dritte, wäre bereit, akustische oder optische Orientierungshilfen für die Medikamenteneinnahme anzuwenden, um länger daheim wohnen zu können. Medizinischer Ferndiagnose durch smarte Komponenten vertrauten zumindest 32 Prozent.
Vernetzte Technik unterstützt bei der Hausarbeit
Bei der Vernetzung von Haushaltsgeräten waren sich die Befragten noch uneinig. Zwar konnten sich 58 Prozent vorstellen, ihre Heizung automatisch zu steuern, aber bei klassischen Haushaltsgeräten waren die meisten noch nicht wirklich überzeugt. So konnten sich nur 26 Prozent der Senioren für Saugroboter, 21 Prozent für Kochautomaten, 18 Prozent für smarte Rasenmäher und sogar nur 14 Prozent für smarte Kühlschränke begeistern.
So viel würden Senioren monatlich investieren
Laut der Studie waren 61 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Nutzung digitaler Technik ihre Lebensqualität erhöhen könne. Jeder Zweite glaubte zudem, dass es ihm mit Ambient Assisted Living gelingen könne, länger selbstständig zuhause zu wohnen. Genau das wünschen sich 69 Prozent der befragten Community-Mitglieder. Dafür wären 64 Prozent von ihnen sogar bereit, bis zu 100 Euro im Monat für Kauf und Nutzung von smarten Systemen zu bezahlen.
Mehr über den Auftraggeber und die Studie
Feierabend.de ist eine Online-Community mit über 180.000 Mitgliedern, die von der Feierabend AG betrieben wird und Nutzer ab 50 Jahren vernetzt. Über ihr Internetportal können sich Senioren zum Beispiel einer Regionalgruppe anschließen und gemeinsam Freizeitaktivitäten planen.
Im Februar 2017 führte die Feierabend AG auf ihrer Website die hier vorgestellte Studie zum Thema „Heim 4.0 statt Altersheim“ durch. Befragt wurden 1540 Erwachsene, von denen 93 Prozent zwischen 60 und 90 Jahre alt waren. Die Tatsache, dass es sich um eine Onlinebefragung handelt, war sicherlich mit maßgeblich für das überraschend hohe Technikinteresse der Befragten. Somit handelt es sich nur um einen Einblick in die Interessen von Senioren, die speziell auf der genannten Plattform online aktiv sind und nicht um eine bevölkerungsrepräsentative Studie.
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