Motorstärke und Rollladengewicht bestimmen – so geht’s Rollladengewicht berechnen – welcher Rohrmotor ist der Richtige?

Rollladenmotoren bzw. Rohrmotoren sind eine praktische Möglichkeit, die Rollladensteuerung zu automatisieren. Sie eignen sich gleichzeitig für Neubauten oder Modernisierungsarbeiten. Um die richtige Wahl für einen elektrischen Rohrmotor treffen zu können, müssen Interessierte allerdings das Gewicht ihres Rollladens bestimmen. Dank dieser Informationen steht der Entscheidung für den richtigen Rohrmotor nichts mehr im Weg. Wir zeigen, wie die Rechnung funktioniert.

Wir zeigen, wie man das Gewicht eines Rollladens berechnet

Rollläden mit Rollladenmotoren automatisiert nutzen

Gerade bei vielen Fenstern mit Rollläden in der Wohnung oder im Haus kann es anstrengend sein, sie händisch per Gurt morgens hoch- und am Abend herunterzulassen. Eine Automatisierung bieten Rollladenmotoren, die aufgrund ihrer Form auch als Rohrmotoren bezeichnet werden. Nachträglich verbaute Rohrmotoren für Rollladen eignen sich für Neubauten und Modernisierungsarbeiten. Der Rollladen lässt sich dann dank Rollladenmotor per elektrischen Schalter steuern – ein klassischer Rollladengurt ist für die Rollladensteuerung nicht mehr nötig

Rollladengewicht berechnen – so geht’s

Ein Rollladenmotor wird im Kasten über dem Fenster verbaut und zieht den Rollladen elektrisch hoch und runter. Das geschieht durch eine automatische Dreh-Bewegung der Welle, da der Rollladen um den Rohrmotor gewickelt wird. Dabei ist eine direkte Stromverbindung nötig.

Bei der Wahl für einen Rohrmotor ist es deshalb wichtig zu wissen, wie schwer der Rollladen ist, damit der Motor auch stark genug ist die Arbeit automatisiert durchführen zu können. Dafür sind nur 6 Schritte nötig:

Schritt 1: Die Höhe und Breite des Fensters bzw. der Terrassentür ausmessen

Hierbei nicht am Fenster direkt messen, sondern an der Grenze zur Außenmauer. Fachlich spricht man hier auch von „lichten Maßen“. Für die genaue Berechnung der Breite hilft es zudem, diese nicht nur auf der Unterseite des Fensters, sondern auch in der Mitte und oberen Seite zu messen. Den kleinsten Wert als Breiten-Wert nutzen. Die ermittelten Werte sind die Maße des Rollladens, wenn er heruntergelassen wurde. Fachlich spricht man vom Rollladenpanzer.

Beispiel: In unserem Fall ist das Fenster 1,35 Meter breit und 1,66 Meter hoch.

Schritt 2: Genauen Messwert für die Höhe ermitteln

Zur genauen Bestimmung der Höhe 15 Zentimeter zum eigentlichen Messergebnis addieren. Das ist etwa der Wert, der nicht sichtbar ist, wenn der Rollladen heruntergelassen wurde, da ein Teil des Rollladens im Kasten bleibt. Der nicht sichtbare Bereich befindet sich nämlich auf der Rollladenwelle.

Beispiel: In unserem Fall erhöht sich der Wert von 1,66 Meter auf 1,81 Meter.

Schritt 3: Die genaue Fläche des Rollladens berechnen

Aus den ermittelten Werten die Fläche des Rollladens berechnen, indem diese multipliziert werden:

Breite (m) x Höhe (m) = Fläche (m²).

Beispiel: 1,35 m x 1,81 m = 2,5 m²

Schritt 4: Das Gesamtgewicht des Rollladens berechnen

Das Gesamtgewicht lässt sich mit Hilfe der Flächengröße und durch Richtwerte des Rollladenmaterials berechnen. Als Gewicht pro Quadratmeter gelten folgende Richtwerte, die allerdings variieren können:

  • Kunststoff zirka 3,5 kg
  • Aluminium zirka 5,5 kg
  • Holz zirka 11 kg

Beispiel: In unserem Fall handelt es sich um Kunststoff-Lamellen. Die Rechnung lautet deshalb:

2,5 m² x 3,5 kg/m² = 8,75 kg

Schritt 5: Die nötige Zugkraft des Rollladenmotors berechnen

Als letztes kann nun die Zugkraft ermittelt werden. Hierzu das errechnete Gesamtgewicht mit 1,1 multiplizieren. Das entspricht dem Reibungsverlust, der durch die Bewegung entsteht, wenn der Rollladen bedient wird.  Die Zugkraft bestimmt das Gewicht, das der Motor minimal stemmen muss, damit er sich für den Rollladen eignet. Das ist der Wert, wenn der Rollladen vom komplett heruntergelassenen Zustand hochgezogen werden muss. Die Rechnung muss also heißen:

Gesamtgewicht (kg) x 1,1 = mind. Zugkraft des Rollladenmotors bzw. Rollladenantriebs.

Beispiel: 8,75 kg x 1,1 = 9,63 kg

Schritt 6: Mit den richtigen Werten die richtige Wahl treffen

Bei der Wahl des Rollladenmotors bzw. Rohrmotors kann nun beim Händler oder Online-Shop ein Modell gewählt werden, das die entsprechende Zugkraft leisten kann. Diese ist stets in der Produktbeschreibung einsehbar. So treffen Sie die richtige Entscheidung.

Berechnung des Rollladengewichts bei Rollos, die älter als 10 Jahre sind

Bei Rollläden, die älter als zehn Jahre sind gestaltet sich die Errechnung des Gesamtgewichtes nicht wie in Schritt 4 und 5 beschrieben. Hier sollten Bewohner eine Personenwaage zur Kontrolle unter den Rollladen stellen, ihn herunterlassen und mit diesem ermittelten Wert arbeiten. Der Reibungsverlust ist zudem höher als bei den Beispiel-Richtwerten. 1,3 sollte zum gemessenen Gewicht hinzumultipliziert werden. Die Rechnung bei älteren Rollladen-Modellen lautet deshalb: Gesamtgewicht (kg) x 1,3 = mind. Zugkraft (kg) des Rollladenmotors.

Tipp: Sollte das ermittelte Gesamtgewicht ein Grenzwert sein und zwischen zwei Rohrmotor-Modellen liegen, die stärkere Variante wählen. Das garantiert die Funktionsfähigkeit und der Rollladenmotor ist nicht zu schwach für den Rollladen.

Rollladen professionell installieren lassen

Falls Sie sich gerne einen Rollladen für Ihre Bedürfnisse konfigurieren und von einem Installationsservice profitieren möchten, können Sie das untenstehende Formular ausfüllen. Sie erhalten dann ein kostenloses und unverbindliches Angebot von einem lokalen Service-Partner. 

Welcher Rollladenmotor ist der Richtige?

Wer sich für einen Rollladenmotor bzw. Rohrmotor entscheidet, muss beim Kauf verschiedene Faktoren beachten. Diese sind:

  • Motorstärke: Der Rollladenmotor muss die nötige Zuglast bewältigen, die für das Gewicht des Rollladens nötig ist, um ihn herunter- und hochziehen zu können.
  • Wellendurchmesser: Neben der nötigen Zugkraft, muss sich auch die Größe der Welle des Rohrmotors dafür eignen, den bereits vorhandenen Rollladen hoch- und herunterziehen. Zudem muss die Welle in den Rollladenkasten passen. Ein Richtwert gibt die Höhe der Lamellen an. Sind diese 40 Millimeter hoch, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine 40er Welle. Sind die Lamellen höher als dieser Wert – bis etwa 60 Millimeter – handelt es sich um eine 60er Welle.
  • Montage: Anders als bei einem elektrischen Gurtwickler, der die Bedienung per Hand am Rollladengurt imitiert und leicht installiert ist, ist der Montageaufwand bei einem Rollladenmotor höher. Denn hierfür muss der Rollladenkasten über dem Fenster geöffnet werden. Zudem ist die Versorgung mit Strom meist komplizierter als bei einem elektrischen Gurtwickler.
  • Varianten: Es gibt verschiedene Varianten von Rohr- und Rollladenmotoren. Einige stoppen automatisch, sobald sie einen Widerstand spüren, andere müssen auf die Anfangs- und Endpunkte manuell eingestellt werden. Zudem gibt es Rohrmotoren-Modelle, die funkbasiert arbeiten und in einem Smart Home mit anderen intelligenten Komponenten zusammenarbeiten. Identifiziert der Rauchmelder beispielsweise einen Brand, veranlasst die Smart Home Zentrale, dass alle Rollläden hochgezogen werden, um den Bewohnern eine Flucht über die Fenster zu ermöglichen.

Hinweis: Da für die Montage eines Rollladenmotors das Öffnen des Rollladenkastens über dem Fenster nötig ist, sollten Mieter diese Änderung dringend vorher mit ihrem Vermieter absprechen. Bauliche Änderungen, die nicht ohne Weiteres rückgängig zu machen sind, müssen nämlich vorher gemeldet werden. Beim Umgang mit Strom empfehlen wir zudem immer die Unterstützung durch einen Elektronikfachmann. Die Montage sollte zudem von mindestens zwei Personen durchgeführt werden.

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Melanie Baumann

Melanie Baumann gehört als Kind der 90er zum festen Bestandteil der Second-Screen-Gesellschaft. Aufgewachsen mit Handys, bei denen die Internetnutzung noch nicht zum Standard gehörte, ist sie heute begeistert von der überall verfügbaren Onlinewelt.

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