So funktioniert der Reset Test: OSRAM-LED in das OSRAM Lightify-System einbinden

Manchmal klingt alles so einfach und dann geht gar nichts mehr. Michael Artmann, Technik-Tester und Smart-Home-Entdecker, wollte eigentlich nur „mal eben“ seine Lichtsteuerung automatisieren. Entschieden hat er sich – aus Kostengründen - für OSRAM Lightify. Ob er es am Ende bereut? Lesen Sie seinen kurzweiligen Erfahrungsbericht und erfahren dabei, auf welch erstaunliche Weise sich eine LED-Birne in den Werkszustand zurücksetzen lässt.

Osram Lightify Basisstation LED System

Die gute Nachricht zuerst

Eigentlich sollte sich die Installation und Inbetriebnahme ganz einfach und kurzweilig gestalten. Aber wie es im Leben oft so ist, sind Theorie und Praxis nicht immer deckungsgleich.

Vorweggenommen ist zu sagen, es funktioniert! Die OSRAM-Leuchte stellt einen tollen Mehrwert dar, was die Strapazen schnell wieder vergessen lässt und diese in wertvolle Erfahrungen wandelt, die dem einen oder anderen hoffentlich nützlich sein können, der ebenfalls ein OSRAM Lightify System installieren möchte.  

Die Funktionsvielfalt der OSRAM RGB-LED und der Mehrwehrt durch das Gateway

Zunächst zur Anschaffung der Komponenten: Dazu muss bemerkt werden, dass die Komponenten (Birne und Gateway) unabhängig voneinander gekauft wurden und auch zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt. Dies ist insofern von Bedeutung, da die OSRAM RGB-LED schon im Vorfeld zur Verfügung stand und deshalb auch schon in ein anderes Smart Home System (aus dem Hause Thüga-Daheim) eingebunden wurde. Leider wurde sie dort nicht ordnungsgemäß wieder aus dem System entfernt, sondern einfach ausgesteckt, abgebaut, eingetütet und weitergegeben, da sie nur ausgeliehen war. Mehr zum absoluten Faux-pas des „Quick-and-Dirty“-Entfernens später. Die LED hingegen verblieb in ihrer Lampenfassung und konnte fortan als unsmarte AN/AUS-Lichtquelle genutzt werden – was ja immerhin auch einen Nutzen darstellt. Natürlich will man aber, wenn man schon so eine tolle LED-Lampe besitzt, auch den vollen Funktionsumfang nutzen (AN/AUS kann ja jede LED-Lampe aus dem Baumarkt). Das sind also die Features der OSRAM-Birne:

  • „stufenlose“ Dimmbarkeit (der Redaktion ist keine wirklich stufenlose dimmbare LED bekannt)
  • Verändern der Farbtemperatur von 2700K bis 6500K
  • Darstellen von 16 Millionen Farben
  • Anwenden von Szenarien
  • Gruppierungen von Lampen
  • Bedienen über die Fernbedienung
Osram Lightfy Basisstation LED Birne zuhause

Für die meisten dieser Funktionen ist jedoch die Verwendung einer App notwendig. Diese setzt wiederum ein Gateway voraus, um das ZigBee-Funkprotokoll der LED in das für ein Smartphone oder Tablet verständliche WLAN-Protokoll im 2.4 GHz-Frequenzband zu übersetzen. Die Osram-App bildet die Kontrolleinheit/Steuersoftware für die LED, mit der sich dann auch der volle Funktionsumfang entfalten und das Setup durchführen lässt. Das Gateway muss dabei nicht zwingend von OSRAM kommen, auch Gateways oder Smart Home Systeme von anderen Herstellern können verwendet werden, die OSRAM Lightify Produkte unterstützen. Ohne eine solche Komponente, mit der man selbst das Setup durchführen kann, ist es wichtig, dass die Komponenten bereits im vorkonfigurierten Bundle bezogen werden.

Installation des OSRAM Lightify Gateways

Zum Gateway gibt es eine Kurzanleitung, die auf ein paar Bildern darstellt, was zu tun ist. Grundvoraussetzung für die Durchführung des Setups ist der Download der OSRAM Lightify-App für Android/iOS. Dies getan und die Installation durchgeführt, wartet die App mit einer Schritt-für-Schritt-Installationsroutine auf.

Das Gateway wird einfach in die Steckdose gesteckt, davor sollte der QR-Code auf der Rückseite fotografiert werden. Alternativ kann der Code auch über die App eingetippt werden. Nachdem das Gateway an den Strom angeschlossen wurde und gebootet hat, baut es ein eigenes Ad-hoc-WLAN-Netz auf, mit dem das Smartphone verbunden werden soll. Dies funktioniert, indem man sich vom eigenen WLAN-Netzwerk kurzfristig trennt (eine Grundvoraussetzung für den Gateway-Betrieb ist ein vorhandenes WLAN-Netzwerk), in den WLAN-Einstellungen des Smartphones nach dem Netzwerknamen (SSID) des Gateways sucht und sich mithilfe des vorher fotografierten Schlüssels authentifiziert.

Waren diese Schritte erfolgreich, wird das Gateway in das bestehende Netzwerk „überführt“. Dabei wird innerhalb der App nach vorhandenen Netzwerken gesucht, das heimische Netzwerk muss ausgewählt und der Netzwerkschlüssel eingegeben werden. Das Gateway verbindet sich dadurch mit dem eigenen Netzwerk und ist fortan integriert. Danach wird das Smartphone ebenfalls wieder mit WLAN-Netzwerk des Internetrouters verbunden, und kann nun über das Hausnetzwerk mit dem Gateway kommunizieren.

Guter Support bei Installationsproblemen

Man ist das ja gewohnt: Ein noch so neues Gerät, frisch ausgepackt und zum ersten Mal in Betrieb, mit Zugriff auf das Internet, funkt erstmal „heim“ und stellt fest, dass die installierte Firmware ja schon veraltet ist. Also kommt als erstes der Vorschlag, diese doch sofort zu aktualisieren. Um die neueste und beste Funktionalität oder „Experience“ zu haben, wird das eben gemacht, trotz Hinweis, dass dieser Prozess schon 10-15 Minuten dauern kann. Wenn dann allerdings keine Rückmeldung über den Prozessfortschritt kommt und irgendwann die Meldung angezeigt wird, dass die Aktualisierung leider fehlgeschlagen ist - unschön. Also nochmal von vorne, denn was anderes bleibt einem auch gar nicht übrig - die Aktualisierungsroutine drängt sich sofort wieder in den Vordergrund, sobald die App gestartet wird. Der zweite und auch der dritte Versuch wird gestartet und irgendwann das Gateway vom Strom getrennt, was natürlich nicht empfohlen wird. Irgendwann weiß man aber eben nicht mehr, was man sonst machen soll oder was das Gateway gerade tut, denn es gibt keine Rückmeldung. Wie sich schon gleich danach herausstellt war das Ausstöpseln ein Fehler, denn nun ist das Gateway gar nicht mehr auffindbar, auch nicht nach dem Drücken des Reset-Knopfes. Einzige Möglichkeit ist das Kontaktieren des OSRAM Lightify-Supports, der das Gateway über die Cloud zurücksetzen kann. Dies geschieht auch innerhalb eines Tages und man kann tatsächlich wieder auf das Gateway zugreifen. Die Aktualisierung der Firmware funktioniert diesmal auch sofort. 

Einbinden und Reset der OSRAM Lightify LED Bulb

Nach der zurückgewonnenen Euphorie, da es nun endlich weitergehen kann, soll endlich die LED-Birne eingebunden werden. Doch zunächst wird keine LED gefunden, trotz Befolgen der Anweisung, die Lampe während des Gerätescans einmal einzuschalten. Die Lösung für dieses Problem ist aber schnell gefunden und auch selbst verschuldet, denn wie anfangs erwähnt war die LED-Leuchte schon in ein anderes System integriert und dort nicht vorbildlich entfernt worden. Zum Glück bietet OSRAM für diesen Fall die Möglichkeit eines Resets, indem die LED fünfmal hintereinander für jeweils 5 Sekunden ein- bzw. ausgeschaltet wird. Diese Prozedur quittiert die Lampe mit einem kurzen Aufblinken und dann steht dem Einbinden nichts mehr im Wege.

Beispiele: Farbenauswahl der OSRAM Lightify Bulb

Osram Lightify Lichtstimmung lila-blau
Osram Lightify Lichtstimmung orange-rot
Osram Lightify Lichtstimmung warm-weiß

Betrieb und Bewertung der OSRAM Lightify Bulb

Der Betrieb der OSRAM Lightify Bulb gestaltet sich zuerst sehr spielerisch. Über die App kann die Farbtemperatur verändert, die Helligkeit gedimmt und eine von 16 Millionen Farben ausgewählt werden. Manche Funktionen wie das Gruppieren von Lampen können natürlich mit einer einzigen Lampe nicht getestet werden, aber gerade das Ändern der Farbtemperatur ist eine praktizierbare Einstellung für die LED im täglichen Gebrauch. Von tageslichtweiß, wenn man konzentriert arbeiten möchte, über warm-weiß und etwas gedimmt zum gemütlichen Zusammensitzen bis zur bläulich-violetten Farbwahl beim Fernsehen. Ganz besonders toll für Tester Michael Artmann: In seinem 1-Zimmer-Appartement ist die Lampe aktuell in einem Deckenfluter installiert, denn er liebt indirekte Beleuchtung. Abends kann er im Bett noch surfen oder übers Tablet eine Serie ansehen und muss dann nicht mehr aufstehen, um das Licht auszumachen, sondern steuert das nur über die App. Eine Nachttischlampe hat er nicht, auch keinen Nachttisch - mit einer smarten fernbedienbaren LED ist das auch gar nicht nötig.

Ob die OSRAM Lightify CLA 60 RGBW Bulb die Lösung für die smarte Lichtsteuerung darstellt, hat Michael Artmann noch nicht für sich entschieden. Neben den Vorteilen sieht er auch einige Nachteile:

Vorteile:

  • günstiges System (im Vergleich zu Philips Hue)
  • kompaktes Gateway, das direkt in eine Steckdose gesteckt werden kann - dadurch ist kein zusätzliches Netzteil und Kabel nötig
  • funkt über WLAN

Nachteile:

  • Fiepen bei manchen Farbeinstellungen
  • manchmal springt die LED vom aktuell eingestellten Setup in eine Standardeinstellung zurück
  • die App reagiert teilweise träge oder überhaupt nicht
  • das Setup musste an einigen Punkten wiederholt durchgeführt werden, bis es erfolgreich war - zudem ist kein Dialog mit dem Benutzer vorhanden (beim Aktualisierungsprozess wäre z.B. ein Statusbalken sinnvoll)

Preise und Verfügbarkeit

Bei Amazon gibt es das Lightify-System mit Gateway und LED-Leuchte für ca. 60 Euro (Stand: Januar 2017).

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Michael Artmann

Experte für Elektromobilität und smarte Energiesysteme bei home&smart. Besitzt eine Passion für jegliche Mobilität und überlegt ständig, wie hier neue Konzepte entstehen können und wir in 10 oder 20 Jahren unterwegs sein werden. Als Redakteur bei home&smart berichtet er regelmäßig über Marktveränderungen und Neuheiten bei E-Rollern, Pedelecs und E-Autos sowie der dazugehörenden Infrastruktur an Ladestationen. Daneben gibt er Einblicke in die Zukunft des smarten Wohnens.

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