2016 ist das Jahr der 360-Grad-Kamera. Nie zuvor konnten vergangene Momente und Erlebnisse so realistisch abgebildet und interaktiv betrachtet werden. Und nie war es so leicht eine professionelle Rundum-Kamera selbst zu bauen. Zumindest macht es den Anschein, wenn man sich das Do-It-Yourself-Video zum Bau der ufo-gleichen Surround 360 von Facebook ansieht.
Tatsächlich dauert der Aufbau bei Beachtung der Anleitung - die an Ikea erinnert - nur fünf Stunden. Wer sich darauf freut, durch die Do-It-Yourself-Aktion ein schwedisches Schnäppchen zu ergattern, wird allerdings enttäuscht. Die Material- und Softwarekosten liegen bei insgesamt 30.000 Euro. Immerhin nur die Hälfte des Preises gleichwertiger Produkte auf dem Markt. Facebook erhofft sich durch die Offenlegung des Bauplans auf der Opensource-Plattform Github neben wertvollen Inhalten für die Social Media-Plattform, auch innovative Ideen zur Weiterentwicklung der Kamera.
Facebook in 3D
Ein Hobbyfotograph wird sich sicherlich nicht in den Baumarkt begeben, um Facebooks Profi-Kamera nachzubauen. Wohl aber erhofft sich der Social Media-Konzern, dass Filmemacher und Profi-Fotographen auf den Geschmack der DIY-Lösung kommen und hochwertige 3D-Produkte auf ihrer Plattform teilen. Die Surround 360 rechnet die Bilder von 17 Linsen zu einem 3D-Vergnügen zusammen, das mit einer Auflösung von 8 K beeindruckt. Das entspricht der 4-fachen Auflösung eines Full-HD-Fernsehers.
Datenkrake mit Schluckproblem
Als Social Media-Unternehmen ist Facebook nicht daran interessiert ein Big Player in der Kamera-Branche zu werden, sehr wohl aber liebt das Unternehmen 3D-Bilder und -Videos. Durch den freien Zugang zu Bauplan und Software-Code für die Surround 360, sorgt der Konzern dafür, dass sich Tüftler weltweit den Herausforderungen der neuen Videotechnik stellen und smarte Lösungen entwickeln können. Zum Beispiel für die große Menge an Daten, die ein 360-Grad-Video verschlingt: Ganze 120 Gigabyte pro Minute. Ein weiteres Problem stellt die geringe Fehlertoleranz da. Kommt es auch nur zu geringen Abweichungen bei der Zusammensetzung der einzelnen Kamera-Bilder, lösen die unstimmigen 3-D-Bilder Unbehagen im Auge des Betrachters aus.
Virtuelles Reisen für Jeden
Auch mit zwei Linken Händen und geringerem Budget kann man besondere Momente in 3D-Format festhalten. Ein günstiges Einsteigermodell bietet zum Beispiel LG mit der LG 360 Cam für ca. 200 Euro. Bilder in Full-HD-Qualität macht die Kodak Pix Pro SP 360 zu 370 Euro. Noch günstiger realisiert man 3D-Aufnahmen mit einer App für das Smartphone, z.B. Fyuse für iOS und Android. Allerdings ist hier etwas Übung und Geschick gefragt, damit die Einzelfotos sinnvoll zusammengefügt werden.
In den vollen Genuss der Rundum-Bilder, kommt man nur mit Hilfe von Virtual-Reality-Brillen. Man steckt ganz einfach sein Smartphone in die vorgesehene Brillen-Halterung und kann durch Kopfbewegungen die Blickrichtung in 3D-Fotos und -Videos steuern. Wer befürchtet eine weitere kostspielige Investition zu tätigen, kann sich zurücklehnen. Die Brille ist ganz simpel aufgebaut und könnte sogar selbst aus stabiler Pappe gebastelt werden. Das lohnt sich allerdings kaum, denn Einsteiger-Modelle gibt es schon ab 15 Euro.
Fazit: Ob durch Facebooks Opensource-Projekt wesentlich mehr 3D-Inhalte produziert werden, ist fraglich, der Ansatz, die Weiterentwicklung zu fördern allerdings löblich. Klar ist, dass sich die 3D-Welt in den nächsten Jahren rasant entwickeln und für jedermann zugänglich wird. Und so wird sich Facebooks Wunsch sicherlich erfüllen, dass in Zukunft nicht einfach Fotos geteilt werden, sondern virtuelle Erlebnisse, die unter die Haut gehen können. Überzeugen Sie sich selbst:
Quelle: Surround 360 is now open source | Engineering Blog | Facebook Code
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