Pedelecs - Fahrradfahren mit elektrischer Unterstützung
Lange vor dem Hype um Elektroautos feierten die Pedelecs bereits Verkaufserfolge - pro Jahr werden in Deutschland etwa eine halbe Million Fahrräder verkauft, die auf eine elektrische Unterstützung setzen. Fachleuten zufolge hält der Trend noch einige Jahre an - wofür es gute Gründe gibt: Beim Pedelec handelt es sich um ein Fahrrad, welches das manuelle Treten elektrisch unterstützt und das Vorankommen somit einfacher gestaltet. Damit sind Pedelecs auch für viele attraktiv geworden, die zuvor nicht mit einem Fahrrad unterwegs waren. Ab einer Geschwindigkeit von 25 km/h wird der zusätzliche Antrieb allerdings abgeschaltet. Diese Begrenzung erlaubt es den Pedelecs, rechtlich mit dem Fahrrad gleichgesetzt zu werden.
Für ein gutes Fahrrad ohne elektrischer Unterstützung und qualitativ hochwertigen Komponenten muss im Fachhandel etwa 800 Euro und mehr ausgegeben werden. Für eine vergleichbare E-Variante addiert sich dann in etwa nochmal die gleiche Summe für einen Elektromotor und den Akku. Somit muss mit einem Kaufpreis von etwa 1.600 Euro, als Einstieg für ein qualitativ hochwertiges Pedelec, gerechnet werden. Genügen einem jedoch auch eine weniger hochwertige Ausstattung, ein leistungsschwächerer E-Motor, ein kleinerer Akku und kann vielleicht die Marge des Fachhändlers durch einen Internetkauf eingespart werden, so beginnt der Einstieg in die elektrounterstützte Fortbewegung bereits bei einem Preis von rund 1.000 Euro. Gerade beim Onlinehändler finden sich Pedelecs aber auch schon für 200 – 300 Euro weniger im Angebot, wenn es sich um eine Rabattaktion oder ein Vorjahresmodell handelt. Der durchschnittliche Kaufpreis eines Pedelecs liegt jedoch laut einer Studie von 2016 jedoch viel höher, nämlich bei 3.287 Euro und hatte sich im Vergleich zu Vorjahr auch noch erhöht. Dies liegt daran, dass Hersteller auch weit teurere Modelle im Angebot haben und viele Kunden durchaus bereit sind, hierfür entsprechend mehr Geld auszugeben.
Ein weiterer Trend und Grund dafür, dass der durchschnittliche Kaufpreis bei Pedelecs ansteigend ist, sind die wachsenden Zahlen von den elektrifizierten Mountainbikes im Freizeitbereich. E-MTBs weisen in der Regel eine nochmals hochwertigere Ausstattung auf, müssen in allen Bereichen robuster ausgelegt sein und benötigen zusätzlich teure Federelemente, das den Fahrradpreis weiter nach oben treibt. Aber bekanntlich sitzt gerade für sportliche Freizeitaktivitäten der Geldbeutel besonders locker und der Kunde greift gerne noch tiefer in die Tasche. Die Anzahl der Aussteller von Pedelecs auf der Eurobike-Fahrradmesse in Friedrichshafen nimmt ebenfalls jährlich zu - das Trendthema ist hier nicht mehr wegzudenken. Auch deshalb, weil mittlerweile die anfangs noch klobig und mit ungünstigen Geometrien versehen E-MTBs, durch schicke und durchdachte Modelle der nächsten Generation abgelöst wurden. Diese können nun neben vielen Neueinsteiger des MTB-Sports auch vermehrt Umsteiger für sich gewinnen, die anfangs noch skeptisch dem dem E-MTB gegenüber waren. Die Pedelecs erweitern auf jeden Fall die Einsatzbandbreite des Alltagsradlers und des Radsportlers gleichermaßen.
Moderne Pedelecs bieten üblicherweise eine Reichweite von mindestens 40 km, die meisten Zweiräder dürften mit einer Akkuladung etwa 50 bis 100 km weit fahren können. Als Unterkategorie gibt es ergänzend auch die sogenannten S-Pedelecs, deren Motor eine Leistung von bis zu 500 W haben darf (Pedelec: maximal 250 W) und bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h Unterstützung leistet. Bei dieser Kategorie ist allerdings eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, außerdem werden vom Gesetzgeber ein Kennzeichen und ein Führerschein verlangt. Das S-Pedelec ist rechtlich dem Kleinkraftrad gleichgestellt und auch in der Anschaffung erheblich teurer. Für das Benutzen eines S-Pedelec muss der Fahrer deshalb mindestens 16 Jahre alt sein, eine Fahrerlaubnis der Klasse AM aufweisen, einen Helm tragen und das Befahren von Radwegen ist für ihn grundsätzlich tabu.
Vorteile von Pedelecs:
- keine Helm- und Versicherungspflicht
- Radwege dürfen benutzt werden
- gesund, weil auf das Treten nicht verzichtet werden kann
- moderate Kosten
- Nutzung auch mit leeren Akkus möglich
Nachteile von Pedelecs:
- rein elektrisches Fahren nicht möglich
- kein Wetterschutz
E-Bikes - mit Elektro-Power durch den Stadtverkehr
Ab und an werden die Begriffe "E-Bike" und "Pedelec" synonym verwendet - was eigentlich nicht korrekt ist. Denn maßgeblich für das E-Bike ist, dass auch ohne Pedalunterstützung gefahren werden kann. Wie bei einem Roller oder Motorrad lässt sich also einfach mit der rechten Hand "Gas" geben. Der Übergang von einem E-Bike zu einem E-Roller ist fließend und hauptsächlich von dem Umstand abhängig, dass ein E-Bike Motor maximal 500 Watt liefern darf und dem Rad notfalls noch Pedale zur Fortbewegung zur Verfügung stehen, sowie das Fahrzeuggewicht geringer ist. In der niedrigsten Kategorie sind E-Bikes mit Leicht-Mofas zu vergleichen und dürfen bis zu 20 km/h schnell sein. Eine Mofa-Prüfbescheinigung ist ebenso erforderlich. E-Bikes, die bis 25 km/h zugelassen sind gelten als Mofas und fordern gegenüber dem Leicht-Mofa noch zwingend das Tragen eines Helmes. Radwege dürfen von beiden nur befahren werden, wenn diese auch explizit für Mofas freigegeben sind. Das Pendant zum S-Pedelecs ist auch in dieser Kategorie der E-Bikes bis maximal 45 km/h schnell, erfordert ebenso Helmpflicht und einen Führerschein der Klasse AM. Da es ab dieser Geschwindigkeit als Kleinkraftrad eingestuft wird, dürfen damit auch keine Radwege mehr benutzt werden. Ein Versicherungskennzeichen wird bei jeder E-Bike Variante benötigt, welches den Abschluss einer Haftpflichtversicherung belegt. Die Kosten hierfür betragen jährlich mindestens rund 50 Euro. Die Kosten für ein E-Bike liegen auf ähnlichem Niveau wie preislich höher angesiedelten Pedelecs oder S-Pedelecs. Wie bei den Pedelecs kann eine Reichweite ab etwa 40 km angenommen werden.
Vorteile von E-Bikes:
- rein elektrische Fortbewegung
- Nutzung auch mit leeren Akkus möglich
Nachteile von E-Bikes:
- Versicherung und Fahrerlaubnis vorausgesetzt
- Helmpflicht muss beachtet werden
- bei bauartbedingter Höchstgeschwindigkeit von mehr als 25 km/h Benutzung von Radwegen unzulässig
- vergleichsweise hohe Anschaffungskosten
E-Roller und E-Motorrad
Roller sind prädestiniert für den elektrischen Antrieb: im Stop-an-Go-Verkehr in der Stadt kann der Elektromotor den spurtstarken Antritt voll ausspielen, die vergleichsweise geringe Reichweite fällt kaum ins Gewicht; und weil der Akku nicht allzu groß ausfallen muss, bleiben auch die Kosten im Rahmen. In vielen Ländern Asiens hat der elektrische Roller den Konkurrenten mit Verbrennungsmotor bereits weitgehend verdrängt. Die meisten E-Roller bieten eine Geschwindigkeit von maximal 45 km/h und werden damit als Kleinkraftrad eingestuft, womit ein Führerschein der Klasse AM ausreichend ist. Im Stadtverkehrs-Alltag sind diese Höchstgeschwindigkeit und eine Reichweite von etwa 50 und 100 km völlig ausreichend. Einige Hersteller bieten gegen Aufpreis auch zusätzliche Akkus an, mit denen sich der Aktionsradius noch vergrößern lässt. Zudem sind unterschiedliche Stärken bei den Elektromotoren verfügbar, die üblicherweise im Bereich von 1000 und 3.000 W liegen. Die Unterschiede liegen dabei vor allem in der Beschleunigung, die Endgeschwindigkeit ist aus rechtlichen Gründen begrenzt. Wer den Roller an der Straße parkt, sollte darauf achten, dass sich der Akku zum Laden entnehmen lässt - obligatorisch ist dies nämlich nicht. Die Preisspanne ist groß, etwa 1.500 bis 4.000 Euro müssen einkalkuliert werden. Bei den besonders günstigen Modellen ist häufig eine Ersatzteilversorgung unklar, außerdem wird nicht selten auf veraltete Bleiakkus gesetzt, die schnell altern und auch hinsichtlich der Kapazität im Nachteil sind. Schade: etablierte Roller-Hersteller wie Piaggio, Peugeot oder Honda haben den Markt noch nicht für sich entdeckt.
Kleinkrafträder sind deshalb so beliebt, da sie auch mit jedem Autoführerschein gefahren werden dürfen. Aber nach dem Motto: Darf es gerne auch ein bisschen mehr sein? Muss die Fahrzeuggruppe der Kleinkrafträder verlassen und zu den Krafträdern gewechselt werden. Mit dem Besitz einer entsprechenden Fahrerlaubnis gibt es hier auch einige interessante Zweiräder zur Auswahl. So werden beispielsweise viele E-Roller auch nur auf 45 km/h gedrosselt um eben als Kleinkraftrad eingestuft werden zu können. Eine entsprechend enddrosselte Variante des E-Rollers ist dann oft sogar noch günstiger in der Anschaffung und bietet eine Endgeschwindigkeit von 70 oder 80 km/h, womit es sich dann schon um einiges flüssiger im Verkehr bewegen lässt.
Darüber hinaus gibt es auch bereits ein paar E-Motorräder am Markt. Je nach Modell sind hier Reichweiten von 70 - 150 km und Geschwindigkeiten von 120 km/h bis über 200 km/h (!) möglich. Diese Werte laden dann auch schon mal zu einer Überlandfahrt ein. Das Ganze hat natürlich auch seinen Preis, wer mit bis zu 200 km/h elektrisch unterwegs sein möchte, muss beispielsweise für eine Energica Eva auch über 30.000 Euro bezahlen.
Vorteile von E-Rollern:
- sprintstark und schnell in der Stadt
- verglichen mit Verbrennungsmotor konkurrenzlos niedrige Unterhaltskosten
- moderate Anschaffungskosten
- zumeist mit Helmfach, für Einkäufe geeignet
- Witterungsschutz durch Beinschild
Nachteile von E-Rollern:
- Akku nicht immer entnehmbar
- viele qualitativ minderwertige Produkte am Markt
Elektroauto - Revolution des Individualverkehrs bahnt sich an
Über das Elektroauto ist in der Vergangenheit schon viel berichtet worden, weshalb die in der Diskussion angeführten Argumente hinsichtlich der CO2-Bilanz oder eventuelle Reichweitenprobleme an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden sollen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier. Fakt ist: beinahe alle Automobilhersteller haben heute Elektroautos im Angebot oder planen eine deutliche Ausweitung der Modellpalette. Schon jetzt kann sich ein kleineres E-Auto im täglichen Pendlerverkehr wirtschaftlich lohnen, Kaufanreize durch den Bund und eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur dürften in Verbindung mit sinkenden Preisen für eine immer stärkere Verbreitung auf unseren Straßen sorgen. Wer einmal ein E-Auto bewegen durfte, wird sicher nicht enttäuscht gewesen sein. Günstige Fahrzeuge wie der Nissan Leaf oder der Citroën C-Zero sind bereits knapp über 20.000 Euro erhältlich, die Spitzenmodelle von Tesla schlagen hingegen mit deutlich über 100.000 Euro zu Buche. Deutliche Unterschiede gibt es auch bei der Reichweite, die sich zumeist zwischen 150 und 500 km bewegt. Auch sogenannte Plug-in-Hybride, also Fahrzeuge mit Elektro- und Verbrennungsmotor, stellen mit Ihrem Konzept eine interessante Alternative für all die dar, die sich (noch) nicht für eine rein elektrische Welt entscheiden wollen. Plug-in-Hybride lassen sich an einer Steckdose laden und ermöglichen auch einen rein elektrischen Betrieb. Die Batterie ist meist so ausgelegt, dass sie für die tägliche Strecke ins Büro und zum Einkaufen ausreicht. Hier ist man dann ohne direkten Schadstoffausstoß unterwegs. Auf langen Distanzen kann dann die überwiegende Strecke mit dem Benzin- oder Dieselmotor zurückgelegt werden und die oft erwähnte Reichweitenpanik verliert damit auch ihren Schrecken. Lesen Sie auch mehr zu den Vor- und Nachteilen von Elektroautos.
Vorteile von Elektroautos:
- lautlose Fortbewegung, hoher Fahrkomfort
- geringe Betriebskosten
- zügige Beschleunigung ohne Zugkraftunterbrechung und Schaltpause
- keine lokalen Emissionen
- häufig im Straßenverkehr privilegiert, durch gesonderte Parkplätze und Nutzung der Busspur
- E-Auto-Kaufprämie von 4.000 Euro erhältlich
Nachteile von Elektroautos:
- beschränkte Reichweite
- zumeist hohe Anschaffungskosten
- derzeit überschaubare Modellauswahl
- ausbaufähige Infrastruktur
Lesetipps zum Thema Elektromobilität
Das Elektroauto | Was es beim Kauf zu beachten gibt
E-Bike Test Überblick: Top E-Bikes 2018 im Vergleich
Vergleich | Pedelecs und E-Bikes 2017 - Darauf muss man achten
Das gilt es beim E-Roller zu beachten
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