Seit vielen Jahren bereits ist das Internet der Dinge ein Thema in den Fachkreisen. In Fahrt gekommen ist es seit einiger Zeit vor allem unter dem Begriff des Smart Home, bei dem vor allem die Anwendungsfelder Unterhaltung, Heizung und Klima, Beleuchtung und Sicherheit einen Schwerpunkt bilden. Während es einerseits um einen zusätzlichen Komfort geht, spielen in einigen Feldern auch handfeste Vorteile im Sinne der Effizienz eine Rolle, die sich in einer Einsparung an Kosten sowie einer Verringerung des Ressourceneinsatzes bemerkbar machen, was letztlich der Nachhaltigkeit dient.
Der Garten als Teil des Smart Home
Denkt man den privaten Lebensraum des Menschen ganzheitlich, dann ist es nur folgerichtig, in das Smart Home auch den Garten miteinzubeziehen. Dieser ist für viele gleichermaßen ein Ort der Entspannung und Ruhe, aber auch für ein Ort der aktiven und kreativen Betätigung, an der sie Freude haben und aus der sie Kraft schöpfen. Nicht zuletzt spielen auch Fragen der gesunden Ernährung durch Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten und der pädagogische Effekt bei der Einbeziehung der Kinder eine wesentliche Rolle. Viele Gründe also, dem Garten hier selbst tätig zu werden.
Realistisch gesehen, erfordert ein Garten jedoch einiges an Aufmerksamkeit von seinem Besitzer. Denn vor dem Ernten hat die Natur das Säen und die Pflege gesetzt. Angesichts immer kleiner werden der frei verfügbaren Zeitkontingente, die insbesondere bei Berufstätigen immer weniger zur Verfügung stehen, sind die Konflikte vorprogrammiert. Die Beschäftigung mit dem Garten steht in Konkurrenz zu vielfältigen anderen Angeboten der Freizeitgestaltung. Hinzu kommt, dass eine ganze Reihe von Tätigkeiten weniger als erfüllend und bereichernd, sondern vielmehr als eine Last und notwendiges Übel betrachtet werden. Hierzu gehören nach Bekunden einer überwiegenden Mehrheit der Gartenbesitzer vor allem das regelmäßige Rasenmähern und die Bewässerung. Aus diesem Grund erfreuen sich Mähroboter immer größerer Beliebtheit. Bei der Bewässerung kommt neben dem Zeitaufwand hinzu, dass vielen auch das notwenige Wissen und die Erfahrung fehlen, um gerade die richtige Bewässerung ihrer Pflanzen durchzuführen.
Effiziente Bewässerung des smarten Gartens
Aus ökologischen wie aus ökonomischen Gründen gilt hier nämlich nicht: Viel hilft viel. Es ist vielmehr geboten so effizient wie möglich zu bewässern, also so wenig wie möglich und so viel wie nötig. Und dies zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Frequenz. Denn nur so lassen sich gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte realisieren. Ideal ist hier eine automatisch gesteuerte Tropfbewässerung, die unnötige Verschwendung von kostbarem Trinkwasser vermeidet, wie eine Studie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im Auftrag von Gardena für die Anwendung im Privatgarten ermittelt hat. Dies gilt umso mehr in als Folge des Klimawandels auch in unseren Breiten immer häufiger auftretenden trocken-heißen Sommerperioden.
Gezielte Tropfbewässerung wurde ursprünglich in den israelischen Kibbuzen als Lösung für die Landwirtschaft angesichts des chronischen Wassermangels entwickelt. Für den Privatgarten sind solche Anwendungen in Kombination mit Zeitschaltuhren seit Ende der 1980er Jahren verfügbar. Während die südeuropäischen Länder diese schnell aufgriffen, fristeten diese in Deutschland weithin eher ein Nischendasein. Wasser war schließlich immer im Überfluss vorhanden. In den vergangenen Jahren haben wir gespürt, dass sich dies auch hierzulande gravierend ändern könnte.
Die Notwendigkeit einer effizienten Bewässerung gepaart mit den Vorzügen des Komforts und den heutigen technologischen Möglichkeiten einer App-gesteuerten Anwendung, die sich mit anderen Funktionen des Smart Home sinnvoll verknüpfen lässt, eröffnet neue Möglichkeiten und stößt vermehrt auf das Interesse der Verbraucher – weit über den Kreis der technikaffinen Early Adopters hinaus.
Smart Gardening - mehr als reine Steuerung von Geräten
Dabei geht Smart Gardening weit über die reine Steuerung der Geräte nach traditionellen Zeitplänen hinaus. Schon heute können Sensordaten wie etwa der Bodenfeuchte oder die im Verlauf der Saison sich ändernden Zeiten von Sonnenauf- und untergang in die Optimierung der Bewässerung einbezogen werden. Die Integration von Wetterdaten und -prognosen sind der nächste logische Schritt. Zudem muss nicht mehr der Anwender selbst wissen, wann, wie lange und wie oft gegossen werden soll, sondern in der App steckt bereits das gärtnerische Fachwissen, das ihn diesbezüglich Schritt für Schritt abhängig von seinem Standort, der Bodenqualität und der Pflanzenauswahl berät. Das ist es letztlich, was den Garten wirklich smart macht.
Die Integration in etablierte Plattformen wie beispielsweise Apple HomeKit, Magenta Smart Home der Telekom oder auch IFTTT für die technisch versierteren Nutzer sorgt zunehmend dafür, dass herstellerbezogene Insellösungen sich weiter miteinander vernetzen und so sinnvoll ergänzen lassen.
Letztlich wird sich das Konzept von Smart Home und Smart Garden bei den Anwendern dann durchsetzen, wenn es nicht nur aufgrund einer reinen Machbarkeit und einer Technikbegeisterung heraus existiert, sondern wenn es einen echten Nutzen und Mehrwert stiftet. Am Ende dieser Entwicklung, wird es als solches komplett in den Hintergrund treten. Immer mehr Anwendungen in und rund ums Haus werden sich ganz selbstverständlich miteinander vernetzen.
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