Die „German Angst“ und was die Deutschen in Punkto Sicherheit wirklich beängstigt
Die stereotypische Bezeichnung „German Angst“ hat sich längst auch im angelsächsischen Sprachgebrauch etabliert. Doch wovor fürchten sich die Deutschen in Sachen Sicherheit konkret? Die von ABUS beim renommierten Marktforschungsinstitut YouGov in Auftrag gegebene, repräsentative „Sicherheitsstudie 2021“ hat die Antworten herausgefunden.
Das Angst-Ranking der Deutschen zum Thema Sicherheit
Anhand der Studienergebnisse lässt sich eine Angst-Ranking der Deutschen ablesen:
- Gewalt / Körperverletzung (48 Prozent)
- Einbruch in Wohnung / Haus (25 Prozent)
- Raub / Diebstahl (6 Prozent)
- Betrug / Trickbetrug (6 Prozent)
- Sachbeschädigung / Vandalismus (4 Prozent)
- Erpressung / Drohung (3 Prozent)
An erster Stelle steht – wie nicht groß verwunderlich – die Angst vor Gewalt und Körperverletzung. Zirka die Hälfte der Befragten gaben dies mit 48 Prozent als größte Sorge an. An zweiter Stelle folgt mit 25 Prozent die Angst vor Einbrüchen in Wohnung oder Haus, was die Bedeutung der Unverletzbarkeit der Wohnung unterstreicht.
Welchen Schaden befürchten die Deutschen bei einem Einbruch?
Rund ein Viertel der Deutschen haben laut ABUS Sicherheitsstudie 2021 Angst vor einem Einbruch in Wohnung oder Haus. Wer jedoch glaubt, dass im Fall der Fälle vor allem materieller Schaden die größte Sorge darstellt, irrt sich. Laut der repräsentativen Studie ist es vor allem der seelische Schaden, der im Ernstfall befürchtet wird. Bei Frauen ist diese Angst laut Studie mit 59 Prozent weit größer als bei Männern. Insgesamt trifft diese Befürchtung jedoch auf so gut wie die Hälfte der Befragten zu (49 Prozent).
Erst an zweiter Stelle wird der materielle Schaden bzw. Geld als der größte Schaden eines Einbruchs angesehen. Danach folgt der Verlust der Wohnqualität sowie der Verlust von Erbstücken oder Gegenständen von emotionalem Wert.
In der Tabelle geben wir einen Überblick über den befürchteten Schaden. Gefragt wurde in der repräsentativen Studie: „Stellen Sie sich vor, bei Ihnen zu Hause würde eingebrochen, was denken Sie, wäre für Sie persönlich der größte Schaden bzw. Verlust daran?“
2021 | Frauen | Männer | Gesamt |
Seelischer Schaden / Angst | 59 Prozent | 38 Prozent | 49 Prozent |
Materieller Schaden / Geld | 10 Prozent | 23 Prozent | 16 Prozent |
Verlust von Wohnqualität | 11 Prozent | 17 Prozent | 14 Prozent |
Verlust von Erbstücken, Gegenständen von emotionalem Wert | 14 Prozent | 15 Prozent | 15 Prozent |
Weiß nicht / keine Angabe | 6 Prozent | 8 Prozent | 7 Prozent |
Welchen Sicherheitsmaßnahmen die Deutschen am meisten vertrauen
Doch auch die Frage nach den Absicherungssystemen brachte erstaunliches zu Tage. Denn trotz großer Ängste nutzt so gut wie jeder zweite Deutsche keine entsprechenden Absicherungssysteme. Immerhin knapp jeder Dritte nutzt spezielle Sicherungen für Türen und fast jeder Fünfte verwendet entsprechende Lösungen auch zur Sicherung der Fenster.
Auf die Frage „Welche der folgenden Absicherungssystem nutzen Sie, um Ihr Eigentum vor Einbruch und Raub zu schützen“, antworteten die Befragten wie folgt:
Art der Absicherung | 2021 | 2020 | Veränderung in Prozentpunkten im Vgl. zum Vorjahr |
Spezielle Sicherungen für Türen | 29 Prozent | 26 Prozent | +3 |
Spezielle Sicherungen für Fenster | 18 Prozent | 20 Prozent | -2 |
Überwachungskamera | 12 Prozent | 9 Prozent | +3 |
Alarmanlage | 8 Prozent | 9 Prozent | -1 |
Sicherheitspersonal / Wachhund / Haushüter | 7 Prozent | 7 Prozent | keine Veränderung |
Smart Home System | 7 Prozent | 6 Prozent | +1 |
Weiß nicht / keine Angabe | 11 Prozent | 10 Prozent | +1 |
Ich nutze keine der genannten Absicherungssysteme | 46 Prozent | 48 Prozent | -2 |
Doch nicht immer gibt die Art der Absicherung auch das Vertrauen an, das die Personen in eine Absicherungsmaßnahme hat. Möglich Gründe dafür können ein niedriges Budget oder fehlendes technisches Know-how sein.
Interessant ist deshalb die Betrachtung, in welche Sicherheitsmaßnahmen die Befragten das größte Vertrauen haben, unabhängig davon, ob sie diese besitzen. Demnach ergibt sich folgendes Bild:
Art der Absicherung | 2021 | 2020 | Veränderung in Prozentpunkten im Vgl. zum Vorjahr |
Spezielle Sicherungen für Türen | 40 Prozent | 43 Prozent | -3 |
Alarmanlage | 37 Prozent | 36 Prozent | +1 |
Spezielle Sicherungen für Fenster | 30 Prozent | 34 Prozent | -4 |
Sicherheitspersonal / Wachhund / Haushüter | 29 Prozent | 28 Prozent | +1 |
Überwachungskamera | 27 Prozent | 26 Prozent | +1 |
Smart Home System | 12 Prozent | 11 Prozent | +1 |
Weiß nicht / keine Angabe | 17 Prozent | 17 Prozent | keine Veränderung |
Interessant ist hier die Verschiebung der speziellen Sicherungen für Fenster und bei den Überwachungskameras. Während spezielle Sicherungen für Türen und Fenster im Vergleich zum Vorjahr an Vertrauen einbüßten, konnten elektrische Sicherungsmaßnahmen wie Alarmanlagen, Überwachungskameras und Smart Home Systeme Zugewinne verbuchen – wenn auch im sehr niedrigen Bereich.
Einbruchschutz und Gewaltabwehr muss nicht teuer sein – Empfehlungen
Wer seine Wohnung oder sein Haus effektiv schützen will, kann bereits mit kleinem Budget effizient Schaden vorbeugen. In unserem Ratgeber „Persönliche Sicherheit erhöhen“, geben wir wertvolle Tipps für den persönlichen Schutz im Alltag. Wer beispielsweise noch nachts unterwegs sein muss, kann sich mit einem Abwehrspray effektiv gegen wilde Tiere wehren. Wir empfehlen den richtigen Umgang mit dem Abwehrmittel zu üben, um einer Angststarre im Ernstfall vorzubeugen.
Auch Terrassentüren und Balkontüren lassen sich mit wenig Aufwand absichern. Hier haben Interessierte die Wahl zwischen mechanischen und elektronischen Varianten. Wir empfehlen Modelle, die mit einer Alarmton-Sicherung versehen sind. Solche Modelle sind mit Sensoren ausgestattet, die auf Erschütterungen reagieren und Einbrecher mit einem lauten und durchdringenden Ton abschrecken.
Wer Fenster und Türen mechanisch absichern will, kann Fenster z. B. mit Scharnierseitensicherungen oder Türen mit sogenannten Panzerriegeln gegen Einbrecher sichern. Hier sollten Nutzer Wert auf Qualität legen. Die ABUS FAS101 Scharnierseiten-Sicherung für Fenster wurde z. B. von Stiftung Warentest mit der Test Note „sehr gut“ ausgezeichnet (Stand: 10/2020). Das Sichern der Scharnierseite ist wichtig, da sich Einbrecher nicht nur über die Griffseite des Fensters einen Zutritt ermöglichen wollen. Deshalb sollten Bewohner alle Seiten des Fensters gegen mögliches Aufhebeln absichern.
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