Intelligente Sportschuhe von Nike, Adidas und Puma Smarte Sneakers 1984 - 2020: Wie aus Fiktion Realität wurde

Bereits bevor die Filmfigur Marty McFly in dem Hollywood-Film „Zurück in die Zukunft II“ seine selbstschnürenden Sportschuhe auf der Kinoleinwand einem Millionenpublikum vorführte, war die Vision von intelligenten Sportschuhen schon Realität. 1984 hatte Adidas ein Sportschuh-Modell auf den Markt gebracht, das Schritte und Kalorienverbrauch seiner Träger maß. 35 Jahre später wird es Zeit für neue smarte Schuhe. Was haben Adidas, Puma und Nike im Smart-Sneaker-Bereich in dieser Zeit entwickelt? Wir werfen einen Blick auf die neuen Modelle und die Meilensteine der smarten Schuh-Historie.

Intelligente Schuhe sind längst keine Vision mehr. Heute kann man Schuhe mit Smart-Devices verknüpfen

2019: neue Sportschuh-Generation mit App-Anbindung – Nike Adapt BB

Mit dem Adapt BB hat Nike 2019 ein neues Basketball-Schuh-Modell auf den Markt gebracht, das mehr kann, als sich selbst zu schnüren. Der Adapt BB passt sich in Echtzeit den Bewegungen des Sportlers an und schnürt den Schuh je nach Bedarf fester oder lockerer. Hersteller Nike setzt dafür wie schon beim Modell Hyperadapt 1.0 auf E.A.R.L.-Technologie und in der Sohle verbaute Mikromotoren, die Schnürung und Passform an die Form und Aktivität der Sportlerfüße adaptieren.

Neu beim Adapt BB ist, dass die Sohle mit Blinkleuchten ausgestattet ist, deren Farbe der Träger nach eigenem Gusto via App personalisieren kann. Die Blinkleuchten sind auch gleichzeitig die Tasten, über die der Träger seine Schuhe manuell bedienen kann. In der neuen Nike Adapt App (Android | iOS) können Sportler zwischen 13 Farben die passende wählen oder die Lichter ausschalten, um den Akku zu schonen. Zudem verspricht der US-Sportartikelhersteller, dass sich die Laufschuhe auch dann ausziehen lassen, sollte der Akku während einer Trainings-Session leer werden. Aufgeladen werden die Smart-Sneaker-Akkus von Nike per Induktionsmatte.

Die App-Anbindung macht den Sneaker erst richtig smart. Sie gestattet nicht nur die Prüfung des Akkustandes, sondern auch die Anpassung der Schuhe aus der Ferne. Bis zu drei verschiedene Passformen können Nutzer in der App speichern. Sportler ziehen ihren Nutzen daraus, indem sie via Smartphone die Straffheit ihrer Schuhe per App-Anweisung wechseln und die Schuhe einfach ihrer Aktivität anpassen. Der neue smarte Sneaker Adapt BB von Nike ist aktuell in Europa noch nicht erhältlich, wird aber ab 775 US-Dollar auf Amazon angeboten.

Puma bringt 2020 smarten Trainingsschuh mit App auf den Markt

Smarter Schuh aus der Zukunft: Der Puma Fi kommt 2020 auf den Markt

Wie Nike bringt auch Puma einen selbstschnürenden Sportschuh mit App-Steuerung auf den Markt. Allerdings erst im Frühjahr 2020. Der Puma Fi (Fit Intelligence) ist ein Trainingsschuh für Fitness- und leichtes Lauftraining. Der Motor des smarten Puma-Sneakers ist – nicht wie bei Nike in der Sohle – in der Lasche verbaut. Über einen Berührungs-Sensor auf der Oberseite der Lasche hat der Sportler die Möglichkeit, die Weite des Schuhs einzustellen. Streicht der Nutzer aufwärts über den Sensor, ziehen sich die Schnürsenkel an. Fährt der Sportler abwärts über den Touch-Sensor entspannt sich der Zug.

Für Sportler, die sich nicht bücken möchten, gibt es bei Puma die PUMATRAC Training App (Android | iOS). Über diese sollen die Schuhe dann einzeln oder paarweise eingestellt werden können. Besonders smart: Die Puma Fi Smart-Sneaker sind in einer bereits vorhandenen Test-Version auch über eine Smart Watch steuerbar, so kann man während des Trainings getrost sein Smartphone im Spind oder zuhause lassen.

Zum ersten Mal bietet Puma technologiebegeisterten Sportlern die Möglichkeit, an einem Beta-Test des Fi-Smart-Schuhs teilzunehmen, um so die Technologie und den Nutzen für den Verbraucher zu optimieren. Mit dem gesammelten Feedback möchte Puma den besten Smart-Sneaker auf dem Markt entwickeln. Interessierte können sich über die PUMATRAC Training App (Android | iOS) für die Teilnahme am Beta-Test bewerben.

Der Motor für den Selbstschnür-Mechanismus des smarten Puma-Sportschuhs befindet sich auf der Oberseite der Lasche

Adidas produzierte smarte Sneaker bereits 1984

1989 präsentierte Marty McFly in dem Hollywood-Film „Zurück in die Zukunft II“ seine selbstschnürenden Sneakers der Weltöffentlichkeit. Bereits fünf Jahre zuvor hatte Adidas eine Pionierleistung im Bereich intelligenter Laufschuhe vollbracht. Unter dem Namen „Micropacer“ war von den Herzogenaurachern 1984 ein Schuh auf den Markt gekommen, der Schritte zählte und den Kalorienverbrauch maß. Die Ergebnisse konnte der Smart-Sneaker-Besitzer auf einem Display in der Lasche ablesen und war so über die Effizienz seiner sportlichen Aktivitäten informiert.

1986: Puma brachte den ersten Sportschuh mit USB-Schnittstelle heraus

1986 brachte Puma seine erste Version eines smarten Sportschuhs heraus. Der Puma RS-Computer Shoe konnte über eine Schnittstelle mit den damals gängigen Computern von Apple, IBM und Commodore verbunden werden, um die gesammelten Daten auf dem Rechner auszuwerten. 2018 brachte Puma eine limitierte Neuauflage des RS-Computer-Shoes heraus. Eher als Sammler-Gadget denn als marktfähigen Smart-Sneaker. Aber das Remake war mit einigen aufsehenderregenden Features ausgestattet: USB-Schnittstelle zum Laden, Bluetooth-Verbindung zur RS-Computer-Shoe-App, mit der die Träger die gesammelten Daten ihrer Schuhe auswerten können und als besonderen Gag: ein 8-Bit-Spiel. Unter Sneaker-Enthusiasten war das Remake des smarten Sneakers aus den 1980er-Jahren heiß begehrt. Bis zu 5.000 US-Dollar boten Sammler auf einer Online-Auktions-Plattform für das Remake des oldschool Smart-Shoes.

„Zurück in die Zukunft“ Schuh Nike Mag: Aus Vision wurde Realität

Kult-Filmfigur Marty McFly brachte 1989 im Film „Zurück in die Zukunft II“ die Nike-Version eines smarten Schuhs vor einem Millionenpublikum auf die Kinoleinwände. Der futuristische designte Sportschuh schnürte sich selbst. Eine Funktion, die lange Kino-Vision bleiben sollte. Für Fans brachte Nike in den Jahren 2011 und 2016 eine Sammler-Edition des aus dem Film bekannten Nike Mag auf den Markt. 2011 wurden 1.510 Exemplare in Auktionen versteigert, in 2016 wurden lediglich 89 Stück produziert und zu wohltätigen Zwecken verlost. Erst die Nike Mag Modelle aus dem Jahre 2016 waren mit selbstbindender Technologie ausgestattet.

Nie mehr Schuhe binden? Mit smarten Sneakers ist das möglich

2016: Nike stellte den ersten mitdenkenden Sportschuh Hyperadapt 1.0 vor

Ebenfalls 2016 brachte Nike den Hyperadapt 1.0 heraus. Der erste wirklich smarte, selbstschnürende Schuh. Die Hyperadapt 1.0 Schuhe waren mit der E.A.R.L.-Technologie ausgestattet. E.A.R.L. steht für „Electric Adaptable Reaction Lacing“ und ermöglicht nicht nur, sich selbst zu schnüren, sondern die Schnürung, Druck und Passform in Echtzeit an die Form des Fußes anzupassen. Treibt der Nike Hyperadapt 1.0 Träger Sport, hat auch der Schuh eine Menge damit zu tun, sich ständig an die Bewegungsabläufe des Sportlers anzupassen. Gestartet wird E.A.R.L., sobald die Ferse des Sportlers einen Sensor in der Sohle berührt. Einsatzbereitschaft wird durch blaues Licht an den Fersenleuchten signalisiert. Für den Nike Hyperadapt 1.0 sind auch zwei Jahre nach dem Release im Nike-Store noch 700 Euro fällig.

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homeandsmart Autor Sebastian Greis

Smart Home-Experte mit einem Auge für Details. Ehemaliger Modellbau-Fachredakteur, der jetzt für home&smart untersucht, wie alltagstauglich smarte Haushalts- und Elektrogeräte wirklich sind. Bewertet, testet und vergleicht Smart Home-Geräte wie Kühlschränke, Grills oder Steckdosen und erklärt.

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