Photovoltaikanlage und BKW für die Fassade – das Wichtigste in Kürze
Wer sich für eine Photovoltaikanlage oder ein Balkonkraftwerk interessiert, das an der Fassade montiert wird, sollte folgende Faktoren berücksichtigen:
- Installation: PV-Module dürfen selbst angebracht werden. Lediglich für den Anschluss muss eine Elektrofachkraft beauftragt werden. Bei Balkonkraftwerken mit Schuko-Stecker ist kein Experte nötig und Laien dürfen sowohl die Module als auch den Anschluss in Eigenregie erledigen. Der Aufstellort, ob auf der Terrasse oder der Fassade, ist dabei irrelevant. Kommt jedoch z. B. ein Wieland-Stecker oder eine Betteri-Buchse zum Einsatz, ist ein Experte notwendig.
- Einsatzmöglichkeiten: Eine Photovoltaikanlage für die Fassade lohnt sich überall dort, wo keine Installation auf dem Dach möglich ist bzw. eine vorhandene PV-Anlage auf dem Dach ergänzt werden soll. Sind Fassaden beispielsweise durch Bäume allerdings stark beschattet, raten wir von einer Fassaden-Photovoltaikanlage bzw. einem Balkonkraftwerken für die Fassade ab, da sonst der Ertrag zu gering ausfällt.
- Solar-Ausbeute: Die Ausbeute einer PV-Anlage hängt davon ab, wie groß sie ist. An der Fassade ist der Gewinn in der Regel etwas geringer als auf dem Dach, da die Module nicht ideal zur Sonne ausgerichtet werden können. Bei Balkonkraftwerken ist die Leistung in Deutschland aktuell auf 600 Watt gedrosselt. Wie bei Balkonkraftwerken in Österreich soll der Grenzwert aber bald auf 800 Watt erhöht werden. (Stand: 04/2023)
Was ist eine PV-Anlage für die Fassade?
Was eine Fassaden-Photovoltaikanlage ist, steckt bereits im Namen. Die Module werden statt auf dem Dach, Balkon oder Terrasse, an der Außenwand installiert. Durch die senkrechte Montage ist die Solar-Ausbeute vergleichsweise gering, da kein idealer Neigungswinkel zur Sonne eingerichtet werden kann. Doch durch die Verbesserung der Qualität von Solarzellen lohnen sich PV-Anlagen für die Fassade unter bestimmten Bedingungen dennoch.
Welche Mini-Photovoltaikanlag eignen sich für die Installation an der Fassade?
Es muss nicht immer gleich eine große Photovoltaikanlage sein, um über die Fassade Solar-Energie gewinnen zu können. Wir stellen deshalb zwei Balkonkraftwerke zur Auswahl vor, die extra für die senkrechte Montage ausgelegt sind:
Yuma Front (800) – Ideal für die Fassaden- und Wandmontage
Das Balkonkraftwerk Yuma Front (800) ist speziell für die Wand bzw. Fassade konzipiert. Es besteht aus insgesamt zwei Solarmodulen mit je 400 Watt. Ein Wechselrichter drosselt die Leistung, die in das Hausnetz eingespeist wird, zwar auf die aktuell in Deutschland erlaubten 600 Watt. Laut Hersteller lassen sich bei Südausrichtung pro Jahr so trotzdem bis zu 803 Kilowattstunden Strom erzeugen.
Tipp: Im Yuma-Shop haben Nutzer die Wahl, für welche Art Anschlusskabel sie sich entscheiden. Am einfachsten gelingt die Installation über einen Schuko-Stecker.
priwatt priWall 90° Duo – Update-fähig auf 800 Watt für Maximalleistung
Bei manchen Balkonkraftwerken von priwatt kann die Eingangsleistung über den Wechselrichter automatisch von 600 auf 800 Watt angepasst werden, sobald das Gesetz in Deutschland eintritt und der Grenzwert sich erhöht. Dazu zählt das Balkonkraftwerk 90° Duo, das für die Installation auf einer Fassade ausgelegt ist. Es besteht aus zwei Solarmodulen mit je 410 Watt, inklusive praktischer Montageschienen mit Klickklemmen. Die Befestigung ist besonders einfach und als praktisch bewerten wir außerdem, dass priwatt kostenlos bei der Anmeldung beim Netzbetreiber hilft.
Wo sind Photovoltaik-Fassaden zu finden?
Am geläufigsten sind Photovoltaik-Fassaden bei öffentlichen Gebäuden, die sehr hoch gebaut sind. Denn entsprechend groß ist die Fläche der Fassade, die für Solar-Paneele genutzt werden kann, sodass die Photovoltaik-Anlage auf der Wand oft eine gute Ergänzung zur PV-Anlage auf dem Dach darstellt.
Für Privatpersonen eignen sich eher die Varianten für das Dach, da durch den Neigungswinkel der Ertrag höher ausfällt. Weil sich jedoch die Solarzellen-Technik immer weiter verbessert, gibt es mittlerweile z. B. praktische Mini-Photovoltaikanlagen für die Fassade, die in Südlage die Produktion von Solar-Strom erlauben und eine echte Alternative für Personen sind, die keine Paneele auf dem Dach oder dem Balkon installieren können.
Welche Arten von Photovoltaik Fassaden gibt es?
Man unterscheidet bei Photovoltaikfassaden zwischen Kalt- und Warmfassaden. Während bei Kaltfassaden die PV-Module vor der Fassade angebracht werden, sind Warmfassaden Teil davon und die Module in der Wand integriert.
Wann lohnt sich eine PV-Anlage für die Fassade?
Eine Photovoltaik-Anlage lohnt sich besonders in Südausrichtung und wenn die Fläche nicht von beispielsweise Bäumen oder umliegenden Gebäuden stark beschattet wird. Eine PV-Anlage, die an der Wand installiert wird, kann eine PV-Anlage auf dem Dach gut ergänzen oder eine Allein-Lösung sein, wenn die Installation auf dem Dach nicht möglich und auch kein Balkon vorhanden ist.
Zwar ist der Ertrag in der Regel um etwa 20 bis 30 Prozent geringer im Vergleich zu PV-Anlagen auf dem Dach, doch kann eine Fassaden-Photovoltaik besonders im Winter ihre Stärken ausspielen.
Denn im Winter ist der Sonnenstand niedrig und in diesem Bereich kann die Anlage an der Wand gut Energie produzieren. Fällt zudem Schnee, bedeckt dieser oft PV-Anlagen auf dem Dach und reduziert die Solar-Ausbeute. PV-Anlagen auf der Außenwand haben dieses Problem hingegen nicht, weil der Schnee an der senkrechten Fläche einfach abrutscht.
Muss eine Photovoltaikanlage genehmigt werden?
In der Regel muss die Installation einer Photovoltaikanlage nicht genehmigt werden. Das gilt für Varianten, die auf dem Dach und der Fassade installiert werden sollen. Ausnahmen gibt es jedoch beispielsweise bei Häusern, die denkmalgeschützt sind.
Je nach Bundesland besteht jedoch eine Genehmigungspflicht für z. B. PV-Freiflächenanlagen oder wenn die Solaranlagen eine bestimmte Größe erreichen. Wir empfehlen daher immer beim Bauamt nachzufragen, ob eine Photovoltaikanlage installiert werden darf.
Für Balkonkraftwerke bis 600 Watt Leistung besteht keine Genehmigungspflicht, sie sollten allerdings beim Netzbetreiber und Marktstammdatenregister angemeldet werden. Mieter sollten außerdem beim Vermieter um Erlaubnis bitten, ob sie eine Mini-PV-Anlage nutzen dürfen.
Klar ist allerdings in jedem Fall, dass für den sicheren Halt gesorgt werden muss und beschädigte Photovoltaikanlagen durch beispielsweise Splitter keinen Personen- oder Sachschaden verursachen dürfen. Daher müssen bei Überkopfverglasungen z. B. in Form von Vordachsystemen oder Vertikalverglasungen besondere Gesetze vom Glasbau berücksichtigt werden, um Passanten zu schützen. Viele Hersteller setzen deshalb auf Glasverbundstoffe. Vor allem bei einer Installation über mehrere Meter müssen Nutzer für eine stabile Sicherung sorgen.
Wie viel kostet eine Photovoltaikanlage für die Fassade?
Eine PV-Anlage für die Fassade ist oft deutlich teurer als klassische Ausführungen für die Installation auf einem Dach. Die Kosten pro Quadratmeter liegen bei etwa 400 bis 600 Euro. Es gibt allerdings alternativ bereits günstige Balkonkraftwerke bei denen zwei Module mit je 400 Watt bei manchen Herstellern bereits ab 700 Euro erhältlich sind. (Stand: 04/2023)
Was sind die Vorteile einer Photovoltaikanlage für die Fassade?
Nutzer einer Fassaden-Photovoltaikanlage profitieren von folgenden Vorteilen:
- leichte Bauweise und Installation
- gute Lösung für Personen ohne Möglichkeit eine Anlage auf das Dach zu montieren
- praktische Ergänzung zur Dachanlage
- einfach zum Nachrüsten
- mittlerweile effiziente Alternative, da Module immer größere Solar-Ausbeute gewinnen
- es gibt auch Balkonkraftwerke für die Installation auf der Fassade
- guter Ertrag im Winter, wenn die Sonne niedrig steht und Dachvarianten mit Schnee bedeckt sind
Was sind die Nachteile einer Photovoltaikanlage für die Fassade?
Wer sich für eine Photovoltaikanlage bzw. ein Balkonkraftwerk für die Fassade entscheidet, sollte jedoch auch folgende Nachteile berücksichtigen:
- Fassadenanlagen oft teurer als PV für das Dach
- Module sind nicht immer optimal zur Sonne ausgerichtet
- Wirkungsgrad trotz verbesserter Module geringer als bei Dachvarianten (20 bis 30 Prozent weniger Ertrag)
- lohnen sich nur, wenn Fassade nicht, z. B. durch Bäume, stark verschattet wird
Hinweis: Anwender, die Alternativ zu eine Photovoltaik Fassade eine gewöhnliche Steckersolaranlage suchen, finden unsere Empfehlungen in unserem Artikel zum Thema Balkonkraftwerk Testsieger.
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