Was brauche ich für eine Nulleinspeisung? Balkonkraftwerk Nulleinspeisung: Geht das überhaupt?

Wer auf seinem Balkon, der Terrasse oder im Garten eigenen Strom produziert, erhält bei Mini-Solaranlagen keine Entschädigung für Überschüsse, die ungenutzt ins öffentliche Netz fließen. Wir erklären deshalb, wie die Nulleinspeisung funktioniert und welche Komponenten dafür erforderlich sind. 

Mit unseren Tipps lässt sich die Energieeffizienz deutlich steigern

Was bedeutet Nulleinspeisung?

Bei der Null-Einspeisung wird überschüssige Energie nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Stattdessen erfolgt der Verbrauch der gesamten selbst erzeugten Energie entweder direkt vor Ort oder sie wird in einem Speicher für die spätere Nutzung aufbewahrt. So muss weniger vom teuren Netzbetreiber-Strom zugekauft werden und die Energiekosten sinken.

Wie funktioniert die Nulleinspeisung?

Bei der hardwarebasierten Nulleinspeisung sorgt der Wechselrichter dafür, dass überschüssiger Strom nicht ins öffentliche Netz gelangt. Dies wird häufig durch intelligente Steuerungen und Energiemanagementsysteme ermöglicht, die den Stromfluss kontrollieren und lenken. Besonders effizient ist dabei die Nutzung eines Speichers.

Welche Möglichkeiten der Nulleinspeisung gibt es für Balkonkraftwerke?

Alle, die aus beruflichen oder privaten Gründen ihren Stromverbrauch nicht dem Sonnenverlauf anpassen möchten, können mit folgenden Maßnahmen die Effizienz ihrer Anlage drastisch steigern:

  • Intelligente Steckdosen verwenden: Sie lassen sich meist einfach als Plug and Play Lösung nachträglich anschließen und messen zuverlässig den Stromverbrauch einzelner Haushaltsgeräte. Außerdem können smarte Funkstecker angeschlossene Geräte zu bestimmten Zeiten ein- und ausschalten.
  • Smart Reader bzw. poweropti installieren: Mit dem poweropti statten Nutzer ihren digitalen Zähler mit einem smarten Ausleseadapter aus, der Stromverbrauchsdaten digital erfasst, auswertet und in Echtzeit anzeigt. So lässt sich schnell erkennen, ob die selbst erzeugte Strommenge gerade dem Bedarf entspricht oder diesen übersteigt.
  • Batteriespeicher nachrüsten: Mit dieser Maßnahme lässt sich Energie für Schlechtwetter-Phasen oder die Nutzung am Abend aufheben, statt sie kostenlos ans öffentliche Netz abzugeben.

Nachfolgend stellen wir alle drei Optionen nochmals etwas ausführlicher vor.

Möglichkeit 1: Intelligente Steckdosen verwenden

Die einfachste Methode den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten zu ermitteln und bequem fernzusteuern ist es, WLAN-Steckdosen oder andere Funkstecker zu nutzen. Diese Vorgehensweise hat allerdings den Nachteil, dass man für eine umfassende Energieoptimierung auch entsprechend viele dieser Gadgets benötigt. 

Möglichkeit 2: Smart Reader installieren

Ein Smart Reader wie beispielsweise der bereits von uns getestete Powerfox poweropti erfasst die Verbrauchs- und Einspeisedaten im eigenen Zuhause direkt am Stromzähler und übermittelt sie per WLAN an die zugehörige Smartphone-App. Es müssen also nicht alle Geräte einzeln ausgewertet werden.

Ein weiterer Vorteil dieser Nachrüstlösung ist außerdem, dass z. B. der poweropti Smart Reader einfach per Plug & Play ohne Hilfe eines Fachmanns auf einem digitalen Zähler installiert werden kann. In unserem Praxis-Test funktionierte dies reibungslos und auch die dazugehörige App hat uns überzeugt.

Hier ist der poweropti aus unserem Test zu sehen

Denn die Powerfox-App stellt die Daten grafisch als Säulendiagramm dar, sodass Balkonkraftwerk Besitzer den Verbrauch über verschiedene Zeiträume analysieren können. Zudem zeigt die App an, ob der Stromverbrauch im Rahmen der Abschlagszahlung liegt oder diese bereits überschritten wurde.

Gut zu wissen: Für alte Zähler eignet sich diese Lösung zwar nicht, dafür kann aber z. B. ein Shelly Smart Meter vom Fachmann verbaut werden, der dieselben Funktionen erfüllt.

Möglichkeit 3: Einen Batteriespeicher nachrüsten

Ein Batteriespeicher nimmt überschüssigen Solarstrom auf und gibt ihn bei Bedarf, zum Beispiel nachts oder bei schlechtem Wetter, wieder ab. Dies erhöht den Eigenverbrauch von etwa 50 Prozent auf mehr als 70 Prozent und senkt dadurch die Stromkosten. Außerdem werden gleichzeitig die Abhängigkeit vom Stromnetz und der der CO₂-Ausstoß verringert.

Tipp 1: Speicher Nachrüstlösung für bereits vorhandene Balkonkraftwerke

Wer seine Balkon-Solaranlage auf ein professionelles Niveau heben möchte, sollte zur Anker Solix Solarbank E1600 Pro mit 4 MPPT greifen, die bis zu vier leistungsstarke Module unterstützt. Denn zusammen mit dem Anker Solix Smart Meter RS-485 ermöglicht diese Anlage nicht nur die Speicherung, sondern auch die genaue Analyse des Stromverbrauchs im Haushalt, wodurch der Strom bedarfsgerecht abgegeben werden kann. 

Tipp 2: 800 Watt Starter-Set mit Speicher

Das priFlat Duo Set eignet sich ideal für die Aufstellung im Garten oder auf einem Flachdach und umfasst zwei jeweils 445 Wp starke Solarmodule mit Halbzellen-Technologie und einem Wirkungsgrad von 22 %. Außerdem sind ein Hoymiles HM800 Wechselrichter und ein 1,6 kWh Speicher in diesem Set enthalten. Darüber hinaus punktet das von uns mit sehr gut bewertete Balkonkraftwerk durch einen kostenlosen Registrierungsservice und eine Herstellergarantie von 25 Jahren.

Tipp 3: Mehr als 2000 Watt XL-Starter-Set mit Speicher 

Das priwatt Quattro XL Gesamtpaket enthält vier Solarmodule mit je 580 Wp Nennleistung und einem Wirkungsgrad von 22,5 % dank der monokristallinen Zellstruktur, die auch bei schwachem Licht hohe Leistung bringt. Aluminiumaufständerungen mit Gummiunterlagen und umfassendes Befestigungsmaterial sorgen für eine stabile Montage.

Das Set umfasst außerdem einen 800-Watt-Wechselrichter, der per App gesteuert werden kann, sowie 16 Klemmscharniere, zwei Wechselrichterhalterungen und sechs DC-Verlängerungskabel in verschiedenen Längen. Abgerundet wird die Ausstattung durch einen Speicher, der wahlweise 1,6 oder 3,2 kWh Kapazität mitbringt.

Ist Balkonkraftwerk Nulleinspeisung ohne Speicher möglich?

Wer eine Solaranlage mit Nulleinspeisung betreibt, aber keinen Speicher hat, verwendet für den hundertprozentigen Eigenverbrauch meist einen speziellen Wechselrichter. Dieser passt die Energieproduktion der PV-Anlage dynamisch an den aktuellen Verbrauch an, sodass nur die gerade benötigte Menge an Strom ins Hausnetz gelangt. 

Dieser Ansatz führt jedoch dazu, dass potenzieller Solarstrom ungenutzt bleibt, wenn beispielsweise die Sonne stark scheint, aber nur wenig Strom im Haushalt benötigt wird. Denn ohne den Stromspeicher wird die Leistung der Solaranlage immer wieder gedrosselt, wodurch wertvolle Energie verloren geht.

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homeandsmart Redaktion Mariella Wendel

Mariella Wendel ist Redakteurin und SEO-Expertin bei der homeandsmart GmbH. Ihre Expertise umfasst u.a. Mähroboter, Balkonkraftwerke, Smartwatches und Sprachassistenten wie Alexa. Außerdem ist sie als Fotografin aktiv und hat bereits mehrere Fach-Bücher veröffentlicht. 

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