Professionelles Smart Home versus DIY- und Baumarktlösung Professionelles Smart Home oder DIY-Lösung - was ist besser?

Das Thema Smart Home ist so aktuell wie nie. Denn die intelligenten Geräte bieten Nutzern echten Mehrwert in Hinblick auf Komfort und Sicherheit. Interessant sind intelligente Smart Home-Systeme aber auch für Bauherren oder Wohnungseigentümer, denn ein „intelligentes Haus“ oder eine „intelligente Wohnung“ darf sich über einen Wertzuwachs freuen. Wer sein Zuhause entsprechend aufwerten will, kann unter gewissen Voraussetzungen sogar staatliche Zuschüsse beantragen. Allerdings sollten sich zukünftige Smart Home-Besitzer eine wichtige Frage stellen: Selbst Hand anlegen oder besser auf ein professionelles Smart Home setzen? Wir helfen bei der Beantwortung der brennendsten Fragen.

Die Planung eines professionellen Smart Homes will gut überlegt sein

Professionelles Smart Home oder DIY-Lösung – das sind die Unterschiede

Viele Nutzer verbinden das Wort Smart Home mit einem intelligenten Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Google Assistant, dabei handelt es sich letztendlich jedoch nur um ein Sprach-Interface, das bei der Bedienung einzelner Smart Home-Geräte wie einem smarten Heizkörperthermostat oder einem intelligenten Lichtsystem wie Philips Hue behilflich ist.

Warum Smart Home-Geräte noch kein professionelles Smart Home-System ergeben

Ein Smart Home-System besteht jedoch aus den Beziehungen einzelner Smart Home-Geräte untereinander und deren automatisierter Aktionen, wenn eine bestimmte Bedingung eintrifft. Ein einfaches Beispiel: Ein Nutzer kauft sich im Baumarkt ein Alexa-kompatibles Funk-Thermostat für den Heizkörper. Wird es kalt, weist er Alexa per Sprachbefehl an, die Temperatur auf 23 Grad zu erhöhen. Sowohl der Amazon Echo Lautsprecher wie auch das Funkthermostat sind Smart Home-Geräte. Aber beide zusammen ergeben noch kein professionelles Smart Home System.

Wie ein professionelle Smart Home funktioniert

Bei einem professionellen Smart Home liegt die Intelligenz in der Vernetzung. Zudem lassen sich alle angeschlossenen Geräte über eine Kontrollinstanz bedienen, in der Praxis kann dies eine Smartphone-App sein oder eine App für einen Tablet-PC. Bei der App-Bedienung kommt zusätzlich ein Gateway zum Einsatz, das als Schnittstelle zwischen den Geräten und dem Nutzer dient und die Daten des Smart Home-Systems an die App weiterleitet. Das Gateway bzw. der Hub oder die Zentrale kann auch den Kern des Smart Homes darstellen. Dieses verbindet sich in der Regel mit einem Server im Internet oder einer Cloud-KI, welche die „Intelligenz“ des Smart Home-Systems zur Verfügung stellt.

Über den Server werden dann alle vorhandenen intelligenten Geräte verwaltet. Die Daten, welche die Sensoren der einzelnen Smart Home-Geräte aufnehmen, kommen über das Gateway zum Smart Home-Server, welcher sie auswertet und dann vom Nutzer definierte Aktionen veranlasst. In unserem obigen Beispiel würde der Smart Home-Server vom Thermostat die Information erhalten, dass die Temperatur nur 18 Grad Celsius beträgt. Der Server weist das Thermostat dann über das Gateway an, die Temperatur auf 23 Grad zu erhöhen. Ein professionelles Smart Home-System ist also in der Lage, kontextbezogene Entscheidungen zu treffen – und zwar für alle im Smart Home eingebundenen Geräte.

Woran sich ein professionelles Smart Home erkennen lässt

Der Unterschied zwischen intelligenten Smart Home-Geräten und einem professionellen Smart Home-System ist noch relativ einfach zu erkennen, bei einem System können die einzelnen Smart Home-Geräte untereinander Informationen austauschen und Wenn-Dann-Abhängigkeiten eingehen. Oft zeichnen sich ein professionelles Smart Home-System durch das Vorhandensein eines Gateways aus, das den Zugriff auf den Server erlaubt und die Verbindung zum Smartphone des Nutzers herstellt. Zwingend erforderlich ist ein Gateway jedoch nicht. Das Verhalten der Smart Home-Geräte lässt sich auch per Software programmieren, was zum Beispiel bei einem KNX Smart Home-System der Fall ist. Dann befindet sich die nötige Intelligenz in Form eines Chips bereits in den Aktoren (Schaltern).

Die Fallstricke von DIY-Smart Home-Lösungen aus dem Baumarkt

DIY Smart Home-Lösungen haben oft Tücken und überfordern viele Anwender

Schwieriger wird es, wenn in Baumärkten oder im Handel Smart Home-Systeme als „Do-it-Yourself“ (DIY)-Sets angeboten werden. Meist arbeiten solche Systeme dann nur mit den Komponenten eines einzigen Herstellers zusammen und kommunizieren über WLAN. Der Nachteil: Fällt das Internet aus, lässt sich das Smart Home-System nicht mehr bedienen. Zudem muss der Anwender die Abhängigkeiten der einzelnen Smart Home-Komponenten selbst programmieren. Sicherheits-Updates und Software-Patches sind bei No-Name-Anbietern oder billigen China-Importen ebenfalls oft nicht gewährleistet.

Ein professionelles Smart Home kann dagegen Smart Home-Geräte verschiedener Hersteller miteinander verbinden und zusätzlich die gewünschten Automatisierungen zulassen. Möglich machen das z. B. sogenannte Bus-Systeme oder Funksysteme, die mit einem Smart Home-Server kommunizieren. Was auf den ersten Blick kompliziert klingt, lässt sich am Beispiel des beliebten Smart Home-Funksystems eNet SMART HOME oder dem KNX-Bus-Systems leicht erklären.

  • KNX-Bus bei Neubauten: Traditionell wird ein Gerät über einen Stromschalter ein- oder ausgeschaltet. Die Stromversorgung und die Ein-/Aus-Anweisung erfolgen also gleichzeitig über das Stromnetz. Das KNX-System trennt nun die Stromversorgung und die Steuerung der Geräte. Der Vorteil: Die Daten können weiterfließen, auch wenn der Strom ausgeschaltet ist. Das Steuerungsnetz wird dabei KNX-Bus genannt. Bei einem Neubau kann zum Beispiel neben dem Stromnetz gleichzeitig ein Kabel für das KNX-Netz verlegt werden.
  • Powernet-KNX – die Nachrüstlösung via Stromnetz: Auch die Nachrüstung eines Wohnhauses mit einem professionellen Smart Homes-System ist bei einem bereits existierenden Gebäude mit einem KNX-System möglich. Anstatt einer zweiten Leitung wird dann das Stromnetz selbst als Datenträger genutzt, ähnlich wie beim „Internet aus der Steckdose“ (Powerline-Netz), man spricht hier von einem Powernet-KNX.
  • eNet SMART HOME– Funksystem für Mietwohnungen, Alt- und Neubau: Mit dem eNet SMART HOME steht ein weiteres professionelles Smart Home-System zur Verfügung, bei dem es sich um ein reines Funksystem handelt. Gesteuert werden die kompatiblen Smart Home-Geräte über die eNet SMART HOME App (Android | iOS), in der sich auch Szenen anlegen lassen, wie eine automatische Jalousien-Steuerung, abhängig von Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Die verbundenen Geräte lassen sich hier sogar von unterwegs per Smartphone steuern.

Besonderheiten des professionellen eNet Smart Home-Systems

Die Datenübertragung erfolgt bei dem eNet SMART HOME-System nicht wie bei einem KNX-System über ein drahtgebundenes KNX-Netzwerk sondern per batteriebetriebener Funk-Wandsender, die sich unabhängig von vorhandenen Netzanschlüssen per Schraub- oder Klebemontage an Wänden oder anderen Flächen anbringen lassen. Damit eignet sich das System nicht nur für die Nachrüstung in Mietwohnungen oder unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden, sie ist auch perfekt für Mieter, die ihre Wohnung auf eigene Rechnung in ein professionelles Smart Home umwandeln wollen, da sie das eNet SMART HOME-System bei einem Umzug ganz einfach mitnehmen können.

Der Server, an die das eNet SMART HOME-System die Sensor-Daten sendet befindet sich laut Betreiber in Deutschland und unterliegt damit den strengen deutschen Datenschutzgesetzen wie der DSGVO. In unserem Artikel „Smart Home und Datenschutz – Wanzenfallen gezielt vermeiden“ gehen wir noch detaillierter auf die besonderen Sicherheitsaspekte eines Smart Homes ein.

Die App-Steuerung – Eine für alle oder Sammelsurium

Bei einem professionellem Smart Home-System lassen sich alle Geräte mit einer App steuern

Doch wie sieht es mit der Bedienung aus? Ein Detail, das bei DIY-Smart Home-Systemen und -Geräten oft übersehen wird, ist die Steuerung des Smart Home-Systems. Wer einfach „drauflos“ kauft, steht dann meistens vor dem Problem, dass er viele verschiedene Bedien-Apps auf dem Smartphone hat. Sind das zum Beispiel nur ein WLAN-Stecker und ein Lichtsystem, also zwei verschiedene Apps auf dem Smartphone, fällt das noch nicht besonders ins Gewicht. Kommen aber irgendwann noch verschiedene Thermostate oder Türschlösser hinzu, bringt das den Nutzer schnell an die Grenzen der Bedienbarkeit. Nicht zu vergessen: Leben mehrere Personen im Haushalt, stehen auch die Mitbewohner vor dem Problem.

Bei einem professionellen Smart Home achten Fachleute darauf, dass alle Personen im Haushalt das intelligente Haus über eine intuitive Benutzeroberfläche steuern können. Zudem sollte eine Rechteverwaltung zur Verfügung stehen, bei der ein Administrator festlegen kann, welche Personen welche Funktionen nutzen dürfen.

Staatliche Fördermittel nur für professionelle Smart Home-Systeme

Wichtig ist bei der Planung eines Smart Homes auch, ob Fördermittel in Anspruch genommen werden sollen. Denn wer vorhat, seine Immobilie mit einem Smart Home-System altersgerecht zu gestalten oder einen energieeffizienten Neubau oder Sanierung plant, kann diese bei der KfW Bank beanspruchen.

Gefördert werden Smart Home-Projekte aus den folgenden drei Bereichen:

  • KfW Smart Home-Fördermaßnahmen für intelligentes Energiemanagement: Hierunter fallen zum Beispiel elektronische Heizkörper-Raumthermostate oder Wohnungsdisplays zur Anzeige von aktuellen Daten, Einbau von Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik für Beleuchtungs-, Lüftungs- oder Klimatechnik.
  • KfW Smart Home-Fördermaßnahmen für mehr Sicherheit: Unter diesen Punkt fallen beispielsweise Gebäudesysteme wie Fensterkontakte, Präsenzsensoren, Beleuchtungsaktoren oder intelligente Türsysteme mit personalisierten Zugriffsrechten.
  • KfW Smart Home-Fördermaßnahmen für Assistenz-Systeme: Darunter sind u. a. baugebundene Bedienungs- und Antriebssysteme für Türen, Jalousien oder Beleuchtung sowie die notwendige Verkabelung wie Ethernetkabel oder kabellose, funkbasierte Installationen wie Router für Kommunikations- und Notrufsysteme.

Für die nachträgliche Installation eines Smart Home-Systems ist das KfW-Förderprodukt „Altersgerecht Umbauen“ zuständig, soll ein Smart Home-System im Rahmen einer energetischen Sanierung eingebaut werden, kommt das Produkt „Energieeffizient Sanieren“ zum Tragen.

Wichtig: Voraussetzung für die Auszahlung eines Zuschusses ist die ordnungsgemäße Durchführung des Vorhabens. Die KfW verlangt dafür die Rechnung eines Fachunternehmens über die durchgeführte Maßnahme.

Wer also eine Fördermaßnahme der KfW Bank in Anspruch nehmen will, sollte auf jeden Fall zu einem professionellen Smart Home-System wie eNet SMART HOME greifen, das z. B. von einem zertifizierten Fachbetrieben in Ihrer Nähe installiert wird. Dort können Sie sich auch zu den verschiedenen Förderungsmöglichkeiten beraten lassen.

Experten-Checkliste: Anforderungen an ein professionelles Smart Home-System

Ein professionelles Smart Home beginnt mit einer sorgfältigen Planung

Bei der Auswahl eines professionellen Smart Home Systems hilft auch unsere folgende Experten-Checkliste weiter. Bei einem professionellen Smart Home sollten alle Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können. Wer will, kann die Fragen zur Angebotseinholung einfach in eine Mail kopieren und an den jeweiligen Smart Home-Anbieter schicken oder die Checkliste anhand einer Produkt-Recherche selbst ausfüllen.

13 Fragen, die Ihnen dabei helfen, ein professionelles Smart Home-System zu findenJa/ Nein
Ist das Smart Home-System offen für Geräte von Drittherstellern? 
Bietet der Hersteller/Verkäufer für das Smart Home-System einen deutschsprachigen Support an? 
Steht für die Installation des Smart Home-Systems ein Fachpartner zur Verfügung? 
Lassen sich die Geräte des Smart Home-Systems untereinander zu vernetzen? 
Können Regeln für das Verhalten der Geräte innerhalb des Smart Home-Systems definiert werden? 
Existiert für das Smart Home-System eine deutschsprachige Smartphone-App? 
Ist das Smart Home-Systeme förderungswürdig nach KfW-Vorgaben? 
Kann das Smart Home-System im Falle eines Umzugs mitgenommen werden? 
Unterliegt das Smart Home-System den deutschen oder europäischen Datenschutzrichtlinien? 
Bietet der Hersteller regelmäßige Software-Updates und Patches für das Smart Home-System und die Smartphone-App? 
Bietet das Smart Home-System eine universale und einfache Bedien-App? 
Gibt es eine Rechteverwaltung, bei der ein Administrator den Funktionsumfang des Smart Home-Systems den einzelnen Hausbewohnern zuordnen kann? 
Handelt es sich beim Smart Home-Systemanbieter um ein seriöses und nachhaltiges Unternehmen? 

Fazit – Professionelles Smart Home-System vs. DIY- und Baumarkt-Lösung

So verlockend Baumarkt-Lösungen oder DIY-Lösungen preislich auch erscheinen mögen, langfristig gesehen, können solche Produkte sehr schnell teuer werden. Dabei ist nicht die Rede von einem Amazon Echo oder Google Home-Lautsprecher oder der Installation eines Philips Hue Lichtsystems. Die wahre Herausforderung beginnt dann, wenn verschiedene Komponenten miteinander vernetzt werden sollen und sich die Lösung auch design-technisch in die vorhandene oder zukünftige Baumasse oder Wohnung integrieren soll.

Wer sein Zuhause also in ein professionelles Smart Home verwandeln will, kommt um eine gute Planung nicht herum. Wie weit soll die Hausautomation gehen? Welche Komponenten sind dafür nötig? Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um in den Genuss von Fördermitteln zu kommen? Ein erfahrener Partner der bei der Konzeption und Durchführung hilft, mag zwar auf den ersten Blick unter Umständen teuer erscheinen, die Investition zahlt sich aber aus, denn nötige Nachbesserungen bei Baumarkt- und DIY-Lösungen übersteigen die Kosten eines Fachbetriebs oft um das Vielfache.

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Ulrich Klein

Alexa-Evangelist und Digital Native. Schrieb vor seinem Start bei home&smart als freier Technikjournalist und Redakteur für verschiedene Verlage und Redaktionen, u.a. T3 (Tomorrow's Technology Today), Süddeutsche Zeitung, connect, Handy Magazin, iBusiness oder magnus.de. Spezialthemen: Smartphones, Mähroboter, Einbruchschutz. 

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