Typische Fehler von Wärmepumpen Die 10 häufigsten Wärmepumpe Probleme

Wärmepumpen sind moderne und energieeffiziente Heizsysteme, doch bei ihrer Planung, Installation und Nutzung können verschiedene Herausforderungen auftreten. Im Folgenden beleuchten wir die typischen Stolperfallen und erklären, wie diese vermieden werden können.

Bei Wärmepumpen kann es zu typischen Problemen kommen

Wärmepumpe Probleme: Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen sind umweltfreundliche Heizlösungen, die jedoch sorgfältig geplant und dimensioniert werden müssen, um optimal zu funktionieren.

  • Dimensionierung: Eine fehlerhafte Auslegung führt oft zu ineffizientem Betrieb.
  • Lautstärke: Hohe Betriebsgeräusche können störend wirken, insbesondere in ruhigen Wohngebieten.
  • Stromkosten: Die Energieeffizienz hängt von der richtigen Nutzung und Einstellung ab. Wer die genauen Kosten für eine Wärmepumpe und deren Verbrauch wissen möchte, kann bei unserem Partner hansetherm ein kostenloses Angebot erhalten.

Die 10 häufigsten Wärmepumpe Probleme

Wärmepumpen sind effektiv und umweltfreundlich, jedoch können bestimmte Probleme die Effizienz und Lebensdauer beeinträchtigen. Zu den häufigsten Problemen gehören Überdimensionierung, Lautstärke, hohe Betriebskosten, ungeeignete Systemtemperaturen und die Integration ins bestehende Heizsystem. Jedes dieser Probleme erfordert eine spezifische Herangehensweise, damit eine optimale Funktion gewährleistet ist.

Problem 1: Wärmebedarf und Systemtemperaturen

Der effiziente Betrieb von Wärmepumpen setzt einen geringen Wärmebedarf und niedrige Vorlauftemperaturen voraus. Sie sollte maximal 55 Grad Celsius betragen. 

Ist der Wärmebedarf zu hoch, muss die Wärmepumpe höhere Vorlauftemperaturen arbeiten und verbraucht somit Energie. Dies führt zu einem höheren Stromverbrauch und verringert die Effizienz der Wärmepumpe. Die Ursache liegt oft in der unzureichenden Anpassung des Heizsystems an die Bedürfnisse der Wärmepumpe. 

Aus diesem Grund sollte man im Altbau vorerst feststellen, ob die bestehende Heizungsanlage mit dieser Vorlauftemperatur das Haus ausreichend heizt. Ist dies nicht der Fall, können Hausbesitzer:

  • Den Wärmebedarf durch Sanierungsmaßnahmen wie das Nachtragen von Dämmung oder Austausch von Fenster und Türen reduzieren, oder
  • Sich für eine Hybrid-Wärmepumpe entscheiden, die die Wärmepumpe mit einem Gaskessel kombiniert. Die Wärmepumpe deckt den Primärbedarf und wird durch die Gastherme bei Bedarf unterstützt. 

Problem 2: Überdimensionierung der Wärmepumpe

Die Überdimensionierung der Wärmepumpe ist ein weiteres häufiges Problem. Es wirkt sich negativ auf die Effizienz und Lebensdauer der Anlage aus. Das Problem entsteht, wenn Planer oder Installateure eine zu hohe Heizleistung ansetzen, um „auf Nummer sicher zu gehen“. Sie fügen oft einen sogenannten „Angstzuschlag“ hinzu, um sicherzustellen, dass die Wärmepumpe auch bei sehr niedrigen Temperaturen genug Leistung bietet.

Diese Sicherheitsmarge führt jedoch dazu, dass die Wärmepumpe mehr Leistung erbringt, als tatsächlich benötigt wird. Die Folge ist das sogenannte „Takten“: Die Wärmepumpe schaltet sich häufig ein und aus, da sie den Wärmebedarf schnell deckt und dann wieder in den Ruhezustand geht. Dieses ständige An- und Abschalten belastet die Anlage, erhöht den Verschleiß und verkürzt die Lebensdauer.

Dieses Problem lässt sich durch die Durchführung einer Heizlastberechnung vermeiden. Sie ermittelt genau die Bedürfnisse des jeweiligen Gebäudes und ermöglicht eine genaue Dimensionierung der Wärmepumpe. Dadurch arbeitet sie effizient und langlebig.

Problem 3: Hohe Stromkosten

Wärmepumpen sind für ihre Energieeffizienz bekannt, dennoch können bei unsachgemäßer Nutzung hohe Stromkosten anfallen. Dies ist oft der Fall, wenn die Wärmepumpe auf zu hohe Systemtemperaturen eingestellt ist oder wenn sie für eine Heizungsanlage verwendet wird, die für niedrige Temperaturen ungeeignet ist.

Die Wärmepumpe muss mehr Energie aufwenden, damit es das Heizwasser auf die gewünschte Temperatur bringt. Dadurch erhöht sich der Stromverbrauch und die Kosten. Die Folge sind hohe Betriebskosten, die die Ersparnisse der Wärmepumpe zunichte machen. 

Im Idealfall sollten Hausbesitzer die Wärmepumpe mit einer Flächenheizung wie einer Fußbodenheizung kombinieren, da diese mit niedrigeren Vorlauftemperaturen betrieben wird. Im Altbau ist jedoch auch eine Kombination mit Heizkörpern möglich, wobei ein wahrscheinlich ein Heizkörperaustausch notwendig ist. 

Problem 4: Integration ins bestehende Heizsystem

Wärmepumpen funktionieren am besten mit Heizsystemen, die auf niedrige Vorlauftemperaturen ausgelegt sind, wie etwa Fußbodenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper.

Ältere Heizkörpern sind eher für hohe Temperaturen konzipiert. Hier kann die Wärmepumpe ineffizient arbeiten, da sie mehr Energie aufwenden muss, damit sie die gewünschte Temperatur erreichen kann. Dies führt zu einem höheren Stromverbrauch und beeinträchtigt die Effizienz der Anlage. 

Das Problem entsteht meist, wenn bestehende Heizsysteme nicht auf die Anforderungen der Wärmepumpe abgestimmt sind. Zur Vermeidung dieses Problems sollte vor der Installation geprüft werden, ob das Heizsystem angepasst werden muss. In vielen Fällen ist es ratsam, die Heizkörper auszutauschen oder eine Flächenheizung zu installieren.

Problem 5: Fehlerhafte Installation und mangelnde Wartung

Eine unsachgemäße Installation kann die Effizienz und Lebensdauer der Wärmepumpe erheblich beeinträchtigen. Fehler bei der Installation entstehen häufig durch mangelnde Fachkenntnisse oder eine unzureichende Planung. Wird die Anlage falsch installiert oder werden wichtige Komponenten nicht ordnungsgemäß angeschlossen, kann dies zu Leistungsverlusten und einem höheren Energieverbrauch führen.

Eine fehlende Wartung verschärft das Problem zusätzlich, da Verschleiß und kleine Defekte unentdeckt bleiben und die Effizienz der Wärmepumpe nachlassen. Die Folgen sind unnötige Reparaturkosten und eine verkürzte Lebensdauer der Anlage.

Um dies zu vermeiden, sollte die Installation von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, der Erfahrung mit Wärmepumpen hat. Zudem ist eine regelmäßige Wartung empfehlenswert, sodass mögliche Probleme frühzeitig erkannt werden und die Funktionstüchtigkeit der Wärmepumpe langfristig gesichert ist.

Problem 6: Ungeeignete Standortwahl

Der Standort einer Wärmepumpe hat großen Einfluss auf ihre Effizienz und die Geräuschentwicklung. Wird die Wärmepumpe an einem schlecht belüfteten Ort oder in unmittelbarer Nähe zu Wohnräumen installiert, kann dies zu Problemen führen.

Eine eingeschränkte Luftzirkulation senkt die Effizienz, da die Wärmepumpe mehr Energie zur Wärmegewinnung aufwenden muss. Zudem wird die Lautstärke der Anlage verstärkt wahrgenommen, was den Wohnkomfort beeinträchtigen kann.

Dieses Problem entsteht häufig bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe, wenn die Standortwahl aus praktischen Gründen getroffen wird, ohne die Auswirkungen auf Effizienz und Lautstärke zu bedenken. Die Folgen sind eine verminderte Leistung und potenzielle Konflikte mit Anwohnern. 

Die Wärmepumpe sollte also in einem gut belüfteten und schallgeschützten Ort aufgestellt werden. 

Problem 7: Lautstärke

Luft-Wasser-Wärmepumpen können durch ihre Kompressoren und Ventilatoren störende Geräusche verursachen. Dieses Problem tritt besonders dann auf, wenn die Wärmepumpe in der Nähe von Wohnbereichen oder Nachbargrundstücken installiert ist. Die Geräuschentwicklung kann in ruhigen Wohngebieten als störend empfunden werden und sogar zu Konflikten führen.

Die Lautstärkeproblematik entsteht häufig, wenn die Außeneinheit falsch platziert wird oder wenn Schalldämmmaßnahmen fehlen. Neben der Belästigung führt dies auch dazu, dass Hausbesitzer die Anlage möglicherweise nicht optimal nutzen, damit Sie die Lärmentwicklung vermeiden. 

Dieses Problem lässt sich mindern, indem die Außeneinheit sorgfältig platziert wird – am besten in einem Bereich, der gut belüftet, aber weit genug entfernt von Wohnbereichen ist. Wichtig ist auch die Schallentkopplung des Fundaments, dass die Geräuschentwicklung reduziert. Sofern notwendig, helfen Schallschutzhauben bei der Schallübertragung.

Problem 8: Falsche Auslegung des Warmwasseranteils

Ein oft unterschätztes Problem bei der Dimensionierung von Wärmepumpen ist die ungenaue Auslegung des Warmwasserbedarfs. Wird der Warmwasseranteil zu niedrig angesetzt, kann es in Zeiten hohen Bedarfs, wie morgens oder abends, zu Engpässen kommen. Andererseits führt eine überhöhte Auslegung zu unnötig großen Warmwasserspeichern und einer überdimensionierten Wärmepumpe. Das steigert den Stromverbrauch und mindert die Effizienz. 

Die Ursachen für diese Fehlauslegung liegen oft in mangelnden Informationen über die tatsächlichen Nutzungsgewohnheiten der Hausbewohner. Während der Planung sollte der Warmwasserbedarf sorgfältig berechnet werden, idealerweise auf Grundlage der Haushaltsgröße und individuellen Nutzungsgewohnheiten. So lässt sich eine passende Dimensionierung der Wärmepumpe und des Speichers sicherstellen.

Problem 9: Nicht Berücksichtigung der Sperrzeiten der Energieversorger

Viele Energieversorger bieten spezielle Wärmepumpentarife an, die jedoch häufig Sperrzeiten enthalten. Während dieser Zeiten wird die Stromzufuhr der Wärmepumpe gedimmt, sodass sie weniger Wärme erzeugt. Das ist vor allem an sehr kalten Tagen problematisch. Wird dies bei der Planung nicht berücksichtigt, kann die Wärmepumpe den Heizbedarf nicht decken, und die Bewohner müssen auf teure Zusatzheizungen zurückgreifen.

Um dies zu vermeiden, sollte bereits bei der Planung die Versorgungssicherheit während der Sperrzeiten gewährleistet sein, etwa durch einen Pufferspeicher, der die Wärmeversorgung in dieser Zeit sicherstellt.

Problem 10: Fehlender hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme gleichmäßig in alle Räume verteilt wird und jeder Heizkörper mit der richtigen Wassermenge versorgt wird. Fehlt dieser Abgleich, kommt es zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung, wodurch manche Räume überhitzen und andere unzureichend beheizt werden. Die Wärmepumpe muss dann härter arbeiten, was den Energieverbrauch erhöht und die Effizienz beeinträchtigt.

Die Ursache liegt häufig in der Installation ohne fachgerechte Feinjustierung der Heizungsanlage. Die Folgen sind höhere Betriebskosten und ein geringerer Komfort für die Bewohner. Ein professioneller hydraulischer Abgleich kann dieses Problem beheben, indem die Durchflussmengen individuell angepasst werden, sodass die Wärmepumpe optimal arbeiten kann und eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewährleistet ist.

 

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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