Auslegung von Photovoltaik: Dachfläche berechnen Wie viel Dachfläche brauche ich für Solaranlagen?

Einer der Voraussetzungen für Photovoltaik ist ausreichend Installationsfläche. Besonders auf Dächer von Einfamilienhäusern ist die Fläche begrenzt. Es ist daher wichtig, mit der Berechnung der Dachfläche zu beginnen und zu prüfen, ob genügend Fläche verfügbar ist. Dieser Schritt hilft zugleich, die Kosten für eine Solaranlage abzuschätzen.

Die Fläche einer Photovoltaikanlage wird berechnet

Dachfläche berechnen - Das Wichtigste in Kürze

Der erste Schritt bei der Planung einer Photovoltaikanlage ist die Berechnung der Dachfläche. 

  • Installationsfläche: Für jeden Kilowatt Peak Nennleistung, braucht es circa 6 Quadratmeter Dachfläche.
  • Mindestabstände: Je nach Bundesland und Bauverordnung ist ein Abstand von 0,50 bis 1,25 Metern zur Dachkante notwendig.
  • Berechnung: Die Dachfläche kann man selbst berechnen oder einem Fachunternehmen überlassen.

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Wie viel Fläche brauche ich für Photovoltaik?

PV-Module erzeugen 300 bis 400 Watt auf einer Modulfläche von 1,6 bis 2 Quadratmetern. Das heißt, pro Kilowatt Peak Photovoltaik braucht es rund 6 Quadratmeter Dachfläche, einschließlich Mindestabstände.

StromverbrauchNennleistung PV-AnlageDachfläche
1.000 kWh1 kWp6 m2
2.000 kWh2 kWp12 m2
3.000 kWh3 kWp - 5 kWp18 - 30 m2
4.000 kWh4 kWp - 6 kWp24 - 36 m2
5.000 kWh5 kWp - 7 kWp30 - 42 m2
6.000 kWh6 kWp - 8 kWp36 - 48 m2

Einen wesentlichen Einfluss auf die Dachfläche nimmt der Wirkungsgrad der Solarmodule. Monokristalline Solarzellen produzieren aufgrund des höheren Wirkungsgrad mehr Ertrag auf derselben Fläche. Aus diesem Grund werden sie meist für PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern angewendet.

Um sicherzugehen, dass genau weis wie viel Dachfläche benötigt wird hilft eine professionelle Photovoltaik Beratung.

Wie berechne ich die benötigte Dachfläche für eine Solaranlage?

Um die benötigte Dachfläche für eine Solaranlage zu berechnen, multipliziert man die notwendige Dachfläche von 6 Quadratmetern pro Kilowatt Peak durch die Nennleistung der PV-Anlage. Demnach braucht eine 5 kWp PV-Anlage eine Dachfläche von mindestens 30 Quadratmeter.

Um festzustellen, ob eine ausreichende Dachfläche für die Installation von Photovoltaik vorhanden ist, muss man die Dachfläche berechnen.

Dachfläche selbst berechnen

Bei der Nachrüstung von Photovoltaik sind Bestandspläne nicht immer vorhanden. Dann braucht man zur Berechnung der Dachfläche zwei Informationen: die Grundfläche des Hauses und die Dachneigung. Für die Berechnung nutzt man folgende mathematische Formel:

  • Dachfläche = Grundfläche * cos(Dachneigungswinkel * π / 180)

Beispielrechnung

Nehmen wir ein Einfamilienhaus mit einer Grundfläche von 150 m² und einer Dachneigung von 30° an. Die Dachfläche beträgt etwa 130 Quadratmeter.

  • Dachfläche = 150 * cos(30 * π / 180) ≈ 130 Quadratmeter

Dachfläche ohne Dachneigung selbst berechnen

Ist die Dachneigung nicht bekannt, kann man die Dachfläche mittels Satz des Pythagoras berechnen. 

  1. Höhe vom höchsten Punkt des Daches (First) bis zum niedrigsten Punkt (Traufe) messen. Daraus ergibt sich die Höhe des Daches. Nach Möglichkeit sollte man für diesen Schritt einen Laser nutzen.
  2. Die Seitenlänge des Daches von der Mitte bis zur Traufe messen.
  3. Um die Hypotenuse zu ermitteln, werden die Länge und die Höhe des Daches quadriert und dann addiert.
  4. Um die Länge der Dachschräge zu ermitteln, nimmt man die Quadratwurzel der Hypotenuse.
  5. Multipliziert man die Länge der Dachschräge mit der kompletten Seitenlänge des Daches, ergibt sich die Dachfläche. Davon sind Dachfenster, Schornsteine und weitere Elemente abzuziehen.

Beispielrechnung

  1. First: 10 Meter und Traufe: 7 Meter
  2. Seitenlänge des Daches von der Mitte bis zur Traufe: 5 Meter
  3. Hypotenuse = (10 - 7)² + 5² = 9 + 25 = 34
  4. Länge der Dachschräge = Quadratwurzel der Hypotenuse = 5,80 Meter
  5. Dachfläche = Länge der Dachschräge + Seitenlänge des Daches = 5,80 + (5 * 2) = 58 Quadratmeter 

Tipp: Dachneigung mit Smartphone herausfinden

Viel einfacher ist es, das Smartphone als Messinstrument zu verwenden, und zwar mit einer Neigungsmesser-App. Man begibt sich auf den Dachboden und sucht nach einer Stelle auf dem Dach, die leicht zu erreichen ist. Dann hält man das Smartphone mit der App an die Dachschräge. Die App zeigt die Dachneigung entweder in Grad oder in Prozent an. Bei unregelmäßig geformten Dächern sollte man mehrere Messungen vornehmen.

Dachfläche anhand der Dachziegel berechnen

Eine weitere Möglichkeit, die Dachfläche zu berechnen, ist, die Anzahl an Dachziegel zu ermitteln. Dafür zählt man die Ziegel von der Traufe bis zum Dachfirst. Dann multipliziert man die Anzahl der Ziegel mit der Länge und Breite des Ziegels. Allerdings muss man dafür die Maße eines Dachziegels kennen.

Was mache ich, wenn ich keine Dachmaße habe?

Hat man keine Dachmaße, versucht man entweder die Dachfläche selbst zu berechnen oder überlässt ein Fachmann die Aufgabe.

  • Entweder man misst das Dach selbst aus, indem man die Länge und Breite des Hauses und der Dachflächen misst. Diese Methode erfordert Genauigkeit und das Ergebnis ist nie so genau wie die genaue Vermessung.
  • Oder man wendet sich an einen Fachmann, um das Dach zu vermessen. Dachdecker, Architekten oder Solarteure haben Erfahrung und liefern genaue Abmessungen des Daches.

Tipp: Google Maps nutzen

Um die Abmessungen eines Daches zu schätzen, sucht man das Haus in Google Maps und wechselt zur Satellitenansicht. Man zoomt hinein und verwendet die Maßstabsleiste. Allerdings ist diese Methode nicht so genau wie eine professionelle Vermessung. Für genauere Messungen, insbesondere bei größeren Investitionen wie einer Photovoltaikanlage, empfiehlt es sich, einen Fachmann zu konsultieren.

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Wie viel von der Dachfläche ist für Photovoltaik nutzbar?

Die für eine Solaranlage nutzbare Fläche muss nicht mit der Gesamtfläche Ihres Daches übereinstimmen. Man muss eventuell Flächen von Dachgauben, Fenstern und Schornstein abziehen. Zudem beeinträchtigen Verschattungen von Nachbarhäusern, Bäume oder Schornsteinen die Leistung von Solarmodulen, weswegen sie nicht als nutzbare Dachfläche gelten.   

Die PV-Module dürfen laut Bauverordnung nicht die gesamte Dachfläche bedecken. Die erforderlichen Abstände zu benachbarten Gebäuden variieren je nach Bundesland und Bauvorschriften und liegen in der Regel zwischen 0,5 und 1,25 Meter. Besteht die PV-Anlage aus nicht brennbaren Materialien, ist ein Abstand von 0,5 Metern meist ausreichend. Bei Glas-Folien-Modulen braucht es aufgrund der brennbaren Rückseitenfolie einen Mindestabstand von 1,25 Metern.

Zusätzlich sind einige Zentimeter zwischen den einzelnen Modulen zu berücksichtigen. Bei Aufdachanlagen beträgt der Abstand in der Regel etwa 50 Zentimeter.

Wie viele Solarmodule passen auf mein Dach?

Im Durchschnitt passen 15 bis 35 Solarmodule auf das Dach eines Einfamilienhauses. Für ein Solarmodul mit 300 bis 400 Watt inklusive Abständen kann man eine Fläche von circa 2 Quadratmetern annehmen. Stehen also 50 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, dann lassen sich bis zu 25 PV-Module auf das Dach installieren. Das entspricht einer Leistung von bis zu 10 Kilowatt Peak.

Warum muss man die Dachfläche für eine Photovoltaikanlage berechnen?

Die Berechnung der Dachfläche ist für eine Photovoltaikanlage entscheidend. Sie bestimmt die Größe und Leistung der Anlage. Damit wird sichergestellt, dass genügend Fläche zur Erzeugung der gewünschten Strommenge vorhanden ist. 

Am besten ist es, einen PV-Elektriker von Anfang an in die Planung einer Photovoltaikanlage einzubeziehen. Eine exakte Planung passt sich der Dachneigung und -ausrichtung an. Sie optimiert die Sonneneinstrahlung und maximiert den Ertrag. Das erhöht die Rentabilität der Solaranlage.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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