Crowdfunding-Projekt für Schnellladestation Freistrom: Bürgerfinanzierte Ladesäule für Elektromobilität

Eine Schnelladestation im ländlichen Raum auf öffentlichem Gemeindegrund. Das ist das Ziel von Andreas Haehnel, der in seiner Gemeinde darum kämpft, selbsterzeugten sauberen Solarstrom an Fahrer von Elektroautos verschenken zu dürfen. Nachdem die benötigte Unterstützung seitens der Gemeinde ausblieb, soll die Schnellladesäule jetzt über die Crowdfunding-Plattform Starnext finanziert werden und Vorbild für weitere Initiativen sein.

Andreas Haehnel hat ein Crowdfunding-Projekt für eine Schnelladestation mit kostenlosem Freistrom ins Leben gerufen

Projekt Freistrom: Sauberen Strom für Elektromobilität verschenken

Elektromobilität liegt im Trend, doch wenn es um Selbstinitiative geht, stoßen Privatpersonen wie Andreas Haehnel schnell auf bürokratischen Widerstand. Andreas Haehnel wohnt in Gemeindeteil Ezelsdorf von Burgthann und produziert über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach seines Hauses umweltfreundlichen Ökostrom. Die über den Eigenbedarf hinausgehende Energie speichert der private Stromproduzent in mehreren Batterien von FENECON und BYD. Diesen überschüssigen Strom will Andreas Haehnel kostenlos zum Betrieb einer Schnellladesäule für Elektroautos abgeben. Einen Überblick über bereits einsatzfähige Ladesäulen finden Interessierte im Artikel Ladesäulen-Verzeichnisse für E-Autos in Deutschland.

Sven Haehnels Solaranlage erzielt Spitzenleistungen von bis zu 34 Kilowatt

Das Energiekonzept des privaten Stromerzeugers

Unterstützt wird Andreas Haehnel vom Energieausrüster FENECON. So erwirtschaftet die Photovoltaik-Anlage des privaten Stromerzeugers bislang Spitzenleistungen von 34 Kilowatt. Die Module sind derzeit in Richtung Süd, West und Nord ausgelegt. Zusätzlich ist auf dem Dach ein Kleinwindrad installiert, das bis zu 800 Watt beisteuert. Die Energie fließt dann in einen „PRO Hybrid“ Stromspeicher von FENECON und BYD, der derzeit eine Kapazität von 30 kWh aufweist. Zusätzlich arbeitet im Energiekonzept des Elektromobilität-Pioniers ein weiterer Speicher mit Lithium-Eisenphosphatbatterien mit neuen Kilowatt Leistung und zwölf Kilowattstunden nutzbarer Kapazität. Wie Photovoltaik genau funktioniert zeigen wir im Artikel Alle Infos zu einer PV-Anlage.

Die Stromspeicher von Andreas Haehnel befinden sich im Keller des Hauses

Privatanbieter will Stromladesäule vor seinem Einfamilienhaus aufstellen

So sah der ursprüngliche Plan von Andreas Haehnel aus, um die kostenlose Schnellladesäule vor seinem Haus zu verwirklichen:

  • Der Strom für die Ladestation wird vom Privat-Stromerzeuger Andreas Haehnel kostenlos zur Verfügung gestellt
  • Die Verlegung des Stromanschlusses vom Haus zur Ladesäule erfolgt in Selbstleistung
  • Übernahme der Kosten für die Schnellladesäule sowie Ausweisen eines Parkplatzes durch die Gemeinde
  • Zugang zur Ladesäule ganze 24 Stunden am Tag

Nachdem der erste Versuch gescheitert war, die Kosten der Ladesäule von der Gemeinde Burgthann tragen zu lassen, soll die Ladesäule jetzt durch das Crowdfunding-Projekt Freistrom finanziert werden. Dafür wurde das Projektziel mit 37.600 Euro angegeben. Angeschafft werden soll dafür die Schnellladesäule coffee&charge EVTEC, welche die Gleichstrom-Ladesysteme CHAdeMO und CCS unterstützt. Der Vorteil von Gleichstrom-Ladesystemen: Der Ladestrom fließt direkt aus der Ladestation in die Batterie.

Mit seinem Crowdfunding-Projekt will Andreas Haehnel die Aufmerksamkeit möglichst vieler Menschen auf die Elektromobilität richten. Zudem will er mit der erzeugten Aufmerksamkeit andere Gemeinden und Städte sensibilisieren, in Ladeinfrastruktur zu investieren.

Elektromobilität: Unterstützer und Motivation zur Freistrom Schnellladestation

Bisher nimmt das Projekt einen guten Anfang. Nachdem der erste Versuch gescheitert ist, eine an einem Privathaushalt angeschlossene Schnellladestation zu betreiben, hat Andreas Haehnel aus ganz Europa Unterstützung erfahren, die ihn zum neuen Pojekt motivierte. Hinzu kam die Unterstützung von Medien sowie Elektrofahrern aus ganz Deutschland.

Neben den Solarmodulen hat Elektromobilität-Pionier Andreas Haehnel auch ein Kleinwindrad im Einsatz

Verwendung der gesammelten Gelder bei erfolgreicher Finanzierung

Für das Erreichen des Projektziels auf Startnext wurde ein Zeitrahmen vom 28.02.2018 bis 31.03.2018 gewählt. Insgesamt gingen von den anvisierten 37.600 Euro in den ersten Tagen bisher 525 Euro ein. Bei erfolgreicher Finanzierung des Projekts soll eine rein von Bürgern finanzierte Ladesäule angeschafft werden. In der anvisierten Spendensumme enthalten sind außerdem die Kosten für 10 Jahr Wartung. Sollte das Projektziel erreicht werden und der Gemeinderat den Bau der Schnelladesäule für Elektroautos dennoch ablehnen, werden die gespendeten Beiträge wieder an die Unterstützter zurückgezahlt.

Lesetipps zum Thema Elektromobilität

Elektroauto laden | Ladeinfrastruktur bremst Elektromobilität
Das Elektroauto | Was es beim Kauf zu beachten gibt
Wallbox | Ladestation für das Elektroauto zu Hause

Mehr Trends und News zum Smart Home

Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.
Wir haben Kooperationen mit verschiedenen Partnern. Unter anderem verdienen wir als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen.

Ulrich Klein

Alexa-Evangelist und Digital Native. Schrieb vor seinem Start bei home&smart als freier Technikjournalist und Redakteur für verschiedene Verlage und Redaktionen, u.a. T3 (Tomorrow's Technology Today), Süddeutsche Zeitung, connect, Handy Magazin, iBusiness oder magnus.de. Spezialthemen: Smartphones, Mähroboter, Einbruchschutz. 

Neues zu Wallbox
News