Wann lohnt sich ein dynamischer Stromtarif? - Das Wichtigste in Kürze
Dynamische Stromtarife bieten eine flexible Preisgestaltung, die sich nach dem aktuellen Börsenstrompreis richtet.
- Kosten: Sie bestehen aus einem festen Grundpreis und einem variablen Arbeitspreis, der stark schwanken kann und von den aktuellen Marktbedingungen abhängt.
- Anwendungen: Besonders lohnend sind diese Tarife für Haushalte mit hohem und flexiblem Stromverbrauch, wie solche mit Wärmepumpen, E-Auto-Ladestationen oder smarte Haushaltsgeräte.
- Einsparpotential: Durch den dynamischen Stromtarif können Verbraucher bis zu 30 Prozent ihrer Stromkosten sparen. Hier für bedarf es allerdings den passenden Anbieter, welchen wir in unseren dynamischen Stromtarif Anbieter Vergleich empfehlen können.
Was kosten dynamische Stromtarife?
Die Kosten setzen sich aus einem Grundpreis und einem variablen Arbeitspreis zusammen, der direkt an die Börsenstrompreise gekoppelt ist. Die genauen Preise variieren je nach Anbieter und aktuellen Marktbedingungen.
- Grundpreis: Dieser liegt typischerweise zwischen 5 und 15 Euro pro Monat, je nach Anbieter und Tarifstruktur. Hier gibt es keinen wesentlichen Unterschied zum Grundpreis herkömmlicher Stromtarife.
- Arbeitspreis: Der variable Preis schwankt je nach Börsenpreis und kann stark variieren. Durchschnittlich liegt er zwischen 15 und 30 Cent pro Kilowattstunde, kann aber in Zeiten hoher Verfügbarkeit erneuerbarer Energien deutlich niedriger sein und sogar in den negativen Bereich fallen, was bedeutet, dass Verbraucher für den Stromverbrauch bezahlt werden. Bei einem normalen Stromtarif ist der Arbeitspreis fix - derzeit zahlen Neukunden rund 26 Cent pro Kilowattstunde.
Hinweis: Der Strompreis auf der Rechnung besteht aus mehreren Bestandteilen, darunter Steuern, Abgaben und Netzentgelte. In 2023 lagen sie im Durchschnitt bei 21,6 Cent/kWh und bleiben unabhängig vom Beschaffungspreis bestehen. Selbst wenn der Beschaffungspreis am Strommarkt auf 0 fällt, müssen diese festen Kosten weiterhin gezahlt werden. Tatsächlich Geld erhalten Verbraucher nur bei deutlich negativen Beschaffungspreisen, was jedoch aktuell noch selten vorkommt.
Wie viel kann ich mit einem dynamischen Stromtarif sparen?
Mit einem dynamischen Stromtarif können Verbraucher durch die Nutzung niedriger Strompreise bis zu 30 Prozent ihrer Stromkosten sparen. Die Einsparungen hängen jedoch stark davon ab, wie flexibel der Stromverbrauch an Zeiten mit günstigen Preisen angepasst werden kann.
Beispielrechnung
Mit folgendem Beispiel zeigen wir, wann sich ein dynamischer Stromtarif lohnt und wie viel man sparen kann. Dafür nehmen wir an:
- Normaltarif: Strompreis von 26 Cent pro kWh, Grundpreis von 150 Euro pro Jahr (Stand: 08.08.2024).
- Dynamischer Tarif: Durchschnittlicher Strompreis von 20 Cent pro kWh (unter der Annahme: 50 % Stromverbrauch tagsüber bei 26 Cent pro kWh und 50 % Stromverbrauch nachts bei 14 Cent pro kWh). Grundpreis von 10 Euro pro Monat.
Durchschnittlicher Haushalt | Haushalt mit Wärmepumpe | Haushalt mit Wärmepumpe und E-Auto | |
Jährlicher Stromverbrauch | 3.500 kWh | 5.000 kWh | 8.000 kWh |
Normaltarif Arbeitspreis (26 Cent/kWh) | 910 €/Jahr | 1.300 €/Jahr | 2.080 €/Jahr |
Normaltarif Grundpreis (12,50 €/Monat) | 150 €/Jahr | 150 €/Jahr | 150 €/Jahr |
Normaltarif Gesamtkosten | 1.060 € | 1.450 € | 2.230 € |
Dynamischer Tarif Arbeitspreis (⌀ 20 Cent/kWh) | 700 € | 1.000 € | 1.400 € |
Dynamischer Tarif Grundpreis (10 €/Monat) | 120 € | 120 € | 120 € |
Dynamischer Tarif Gesamtkosten | 820 € | 1.120 € | 1.520 € |
Ersparnis pro Jahr | 240 € | 330 € | 710 € |
Für wen lohnt sich ein dynamischer Stromtarif?
Dynamische Stromtarife lohnen sich besonders für Haushalte mit hohem Stromverbrauch, wie jene mit Wärmepumpen, Wallbox für das E-Auto oder PV-Anlagen mit Stromspeicher,. Diese Verbraucher können ihren Stromverbrauch flexibel auf Zeiten mit niedrigen Preisen verlagern.
Haushalte mit diesen Technologien haben den Vorteil, dass sie ihren Energiebedarf häufig in Zeiten decken können, in denen die Strompreise besonders günstig sind, etwa nachts oder bei hoher Einspeisung erneuerbarer Energien. Durch die Verlagerung des Verbrauchs auf diese Zeiten können erhebliche Kosten eingespart werden.
Zusätzliches Potenzial bei Lastverschiebung
Folgende Möglichkeiten bieten zusätzliches Einsparpotential bei einem dynamischen Stromtarif:
- Lastverschiebung: Haushalte können ihre großen Stromverbraucher wie Waschmaschinen, Trockner oder Geschirrspüler auf Zeiten mit niedrigen Strompreisen verlagern. Dies kann durch programmierbare Timer oder smarte Steckdosen automatisiert werden.
- E-Auto-Ladung: Das Laden von Elektroautos kann auf Zeiten mit niedrigen Preisen geplant werden. Einige moderne Wallboxen bieten Funktionen zur automatischen Anpassung der Ladezeiten basierend auf den aktuellen Strompreisen.
- Wärmepumpensteuerung: Wärmepumpen können so programmiert werden, dass sie hauptsächlich zu Zeiten laufen, wenn die Strompreise niedrig sind, ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen.
- Smarte Haushaltsgeräte: Der Einsatz von smarten Haushaltsgeräten, die den Stromverbrauch optimieren können, hilft ebenfalls, die Kosten zu senken. Diese Geräte können sich automatisch an die günstigsten Stromtarife anpassen.
Ab 2025 sind alle Stromanbieter verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Verbraucher können somit auch beim aktuellen Anbieter mit einem dynamischen Stromtarif sparen. Informieren Sie sich über diese neuen Tarifoptionen und passen Ihre Verträge an, damit Sie von den möglichen Einsparungen profitieren.
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