Voraussetzungen und Tipps für den Kauf einer Wärmepumpe Wärmepumpe kaufen: Das sollten Sie beachten!

Die Investition in eine Wärmepumpe ist zunächst kostspielig, spart aber auf lange Sicht Geld. Dafür sind eine fachliche Planung und sachgemäße Installation unerlässlich. Hausbesitzer sollten sich nicht von Billigangeboten verlocken lassen. Wir zeigen, worauf beim Kauf einer Wärmepumpe zu achten ist.

Der Kauf einer Wärmepumpe kann viele Vorteile bringen

Wärmepumpe kaufen: Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen bieten eine zuverlässige und klimafreundliche Wärmeerzeugung.

  • Vorteile: Nutzen erneuerbarer Energie, geringerer CO2-Ausstoß und geringere Heizkosten.
  • Wärmepumpenarten: Für Einfamilienhäuser kommen meist die Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz.
  • Kosten: Liegen bei 15.000 bis 35.000 Euro, je nach Leistung und Wärmepumpentyp.

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Wärmepumpe kaufen - Vorteile

Wärmepumpen heizen mit Wärme aus der Umwelt - das ist ihr größter Pluspunkt. Sie entziehen der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich die natürliche Wärme und nutzen sie als Wärmequelle. Dennoch benötigen Wärmepumpen Strom zur Wärmeerzeugung. Trotzdem sind sie höchst effizient und reduzieren die Heizkosten erheblich. 

Wärmepumpen erzeugen Wärmeenergie also ohne die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Ihr CO2-Ausstoß beträgt lediglich 20 bis 100 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Sie sind wesentlich umweltfreundlicher als herkömmliche Öl- und Gasheizungen. Diese erzeugen 250 bis 500 Gramm CO2 pro Kilowattstunde.

Wärmepumpen sind zudem zukunftssicher und mindern die Abhängigkeit von Energieversorgern. Sie bieten langfristige Preisstabilität und werten zusätzlich den Wert von Einfamilienhäusern auf. Dafür sind sie wartungsarm und langlebig.  

Jede Art der Wärmepumpe hat seine einzelnen Vorteil. Welche die richtige ist, entscheiden die örtlichen Gegebenheiten, der Wärmebedarf und das verfügbare Budget. 

Wärmepumpe kaufen: Welche ist die richtige für mich?

Laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) machen Luft-Wasser-Wärmepumpen rund 90 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In Deutschland entscheiden sich die meisten Hausbesitzer also für die Luftwärmepumpe. Sie sind am günstigsten und einfachsten installierbar. Erdgekoppelte Wärmepumpen wie die Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpe sind effizienter, dafür aber teurer und schwieriger ausführbar.

WärmepumpentypAnwendung im...Eigenschaften
Luft-Wasser-WärmepumpeNeubau und Altbau mit wenig Grundstücksfläche
  • Wärmequelle: Umgebungsluft
  • Jahresarbeitszahl: rund 3,0
  • Die Standortbeschränkungen sind minimal
  • Günstigste und am einfachsten installierbare Art der Wärmepumpen
  • Leistung von Außentemperaturen abhängig. Je niedriger die Außentemperatur, desto höher der Stromverbrauch.
Sole-Wasser-WärmepumpeEher im Neubau mit viel Grundstücksfläche
  • Wärmequelle: Erdreich
  • Jahresarbeitszahl: 4,0 bis 4,5
  • Hoher Installationsaufwand und Erschließungskosten
    • Flächenkollektoren und Erdwärmekörbe benötigen 1,5 bis 3-mal die Wohnfläche zur Installation, günstiger aber hoher Flächenbedarf.
    • Erdwärmesonden benötigen Tiefenbohrungen, effizienter, aber teurer. Genehmigung notwendig.
Wasser-Wasser-WärmepumpeEher im Neubau mit ausreichend Grundstücksfläche
  • Wärmequelle: Grundwasser
  • Jahresarbeitszahl: rund 5,0
  • Hohe Erschließungskosten. Vorhandene Brunnen oder zwei Brunnenbohrungen notwendig. 
  • Nur schwer ausführbar
  • Genehmigung und hydraulischer Gutachten notwendig

Wärmepumpe kaufen - Voraussetzungen

Wärmepumpen funktionieren auch in Bestandsgebäuden zuverlässig. Das belegt ein Feldtest des Fraunhofer ISE. Die Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb sind eine überdurchschnittlich gute Dämmung (Fenster, Türen, Gebäudehülle) und geringe Vorlauftemperaturen. Je geringer die Vorlauftemperatur, desto geringer der Stromverbrauch. Ideal sind 35 Grad Celsius, über 55 sollte die Temperatur nicht steigen.

Wärmepumpe kaufen - Kosten und Förderung

Für den Kauf einer Wärmepumpe fallen Kosten von 15.000 bis 35.000 Euro an. Der Preis einer Wärmepumpe selbst beträgt 10.000 bis 17.500 Euro. Für die Installation fallen weitere Kosten von 2.000 bis 3.000 Euro an. Die Erschließungskosten liegen bei 3.000 bis 12.000 Euro. Im Altbau kommen weitere Kosten für den Rückbau und die Entsorgung der alten Heizung.

Für die Wartung zahlen Hauseigentümer 150 bis 300 Euro im Jahr. Die Stromkosten liegen durchschnittlich bei rund 750 bis 1.500 Euro pro Jahr.

Die Investition in eine Wärmepumpe ist auf den ersten Blick recht hoch. Jedoch profitieren Hausbesitzer beim Heizungstausch einer Förderung von maximal 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Aktuell erhalten sie 30 Prozent Grundförderung plus 20 Prozent als Klima-Geschwindigkeitsbonus für Heizungsmodernisierung in 2024 und 2025. Der maximale Förderbetrag liegt bei 30.000 Euro, sodass maximal 21.000 Euro ausbezahlt werden.

Wärmepumpe kaufen: Lohnt sich das?

Wärmepumpen lohnen sich, weil sie einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Heizsysteme erreichen. Aus einem 1 Kilowattstunde Strom erzeugen sie bis zu 5 Kilowattstunden Wärmeenergie. Damit spart man langfristig an Heizkosten.

Ein Vergleich von drei Heizsystemen zeigt, dass eine Wärmepumpe die beste Wahl ist.

EigenschaftÖlheizungGasheizungWärmepumpe
Energieverbrauch2.200 l Heizöl pro Jahr22.000 kWh Gas pro Jahr5.000 kWh Strom pro Jahr
Spez. Preis1,15 €/l0,10 €/kWh0,30 €/kWh
Grundpreisk. A.150 € pro Jahr115 € pro Jahr
Heizkosten2.530 € pro Jahr2.350 € pro Jahr1.615 € pro Jahr

Wärmepumpe kaufen: Welche Hersteller & Modelle sind die besten?

Wer sich für Wärmepumpen von Viessmann, Wolf, Stiebel Eltron oder Vaillant entscheidet, ist auf der sicheren Seite. Sie zeichnen sich durch hohe Qualität und Effizienz aus. Wir haben einige Hersteller und Modelle im Wärmepumpen-Test für Sie getestet. 

Die beste Wärmepumpe nutzt jedoch wenig, wenn sie nicht richtig dimensioniert und installiert ist. Damit sich die Investition in eine Wärmepumpe lohnt, sollte man den richtigen Fachpartner suchen. Hier haben wir einige Anbieter von Wärmepumpen vergleichen

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Wann sollte ich eine Wärmepumpe kaufen?

Für Neubauten ist eine Wärmepumpe die empfohlene Wahl für ein Heizsystem. Sie sind aufgrund einer guten Gebäudedämmung effizient. Wärmepumpen erfüllen zudem die Bauvorschriften für erneuerbare Energien in Neubauten. Solarthermie- und Pelletheizungen haben im Vergleich zu Wärmepumpen mehr Nachteile. Solarthermische Anlagen decken den Wärmebedarf nicht vollständig ab. Pelletheizungen sind platzintensiv und das Heizen mit Pellets ist umstritten. 

Im Altbau lohnt sich der Heizungstausch, sobald der Brennwertkessel über 10 Jahre alt ist. Bei einer Ölheizung ist die Sanierung nach 30 Jahren Betrieb sogar vorgeschrieben. Denn aufgrund der hohen Förderungen senken die Investitionskosten mindestens 50 Prozent. Dadurch ist die Anschaffung einer Wärmepumpe erschwinglicher. In Altbauten ist der Wärmebedarf entscheidend, damit sich die Wärmepumpe lohnt. Man sollte sie nur dann installieren, wenn die Vorlauftemperatur unter 55 Grad Celsius liegt. 

Worauf sollte ich beim Kauf einer Wärmepumpe achten?

Am Wichtigsten ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt an, wieviel Energie die Wärmepumpe im Vergleich zur zugeführten Energie erzeugt. Je höher die JAZ, desto effizienter ist das System. Zudem muss die Wärmepumpe gewisse Voraussetzungen erfüllen, damit sie förderfähig ist. Zum Beispiel muss die JAZ mindestens 3,0 betragen.

Liste der förderfähigen Wärmepumpenanlagen

Nur die in der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zusammengestellten Liste der förderfähigen Wärmepumpenanlagen werden im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) gefördert. 

Gütesiegel und Zertifizierungen

Achten Sie beim Kauf von Wärmepumpen darauf, dass diese von der European Heat Pump Association (EHPA) zur Qualitätssicherung zugelassen sind. Bei Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen sollten Bohrunternehmen über die DVGW-Zertifizierung W 120 verfügen. 

Stufenlose Regelung

Entscheiden Sie sich für eine Wärmepumpe mit einem Wechselrichter zur kontinuierlichen Leistungsregelung. Das spart Energie, verlängert die Lebensdauer der Wärmepumpe und kann in Verbindung mit einer PV-Anlage den Eigenverbrauch von Solarstrom erhöhen.

„SG Ready“-Label

Das SG-Ready-Label ist beim Kauf einer Wärmepumpe empfehlenswert. Diese Wärmepumpen können elektronisch besser gesteuert werden. Dies ist entscheidend für die Einbindung von Photovoltaik und die Vorbereitung auf zukünftige Steuerungsmöglichkeiten durch Netzbetreiber und neue Stromtarife.

Kältemittel

Herkömmliche Kältemittel haben einen hohen GWP-Wert. Das heißt, sie haben eine hohe Treibhausgaswirkung. Wärmepumpenhersteller müssen zukünftig klimafreundliche Kältemittel wie Propan verwenden. Wer sich für natürliches Kältemittel entscheidet, erhält zusätzliche 5 Prozent Förderung als Effizienzbonus. 

Lärmschutz bei Luft-Wärmepumpen

Beim Kauf einer Luftwärmepumpe muss man Acht auf die Schallemissionen geben. Das ist besonders für Monoblock-Wärmepumpen mit Außenaufstellung wichtig. Denn laut Technischer Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) gilt in Wohngebieten nachts ein Grenzwert von 35 bis 40 Dezibel. Ist die Luftwärmepumpe lauter, braucht es mehr Abstand zum Nachbarn oder eine Schallschutzhaube. 

Service und Wartung für Wärmepumpen

Einige Hersteller bieten eine Fernwartung für Wärmepumpen mit Internetanschluss an, wodurch sich Wartungskosten sparen lassen. Die meisten Anbieter bieten Vollwartungsverträge an. Es ist empfehlenswert, dass das gleiche Unternehmen die Installation und Wartung übernimmt. 

Welcher Zeitrahmen ist für die Installation der Wärmepumpe nach dem Kauf vorgesehen?

Die Installation der Wärmepumpe beträgt lediglich ein bis drei Tage. Für die Erschließung der Wärmequelle braucht es zusätzlich zwei bis vier Wochen, je nach Wärmetauscher. Allerdings  haben die meisten Installateure aktuell alle Hände voll zu tun und es kann zu Wartezeiten von bis zu neun Monaten kommen. 

Was muss ich beim Kauf einer Wärmepumpe bezüglich Heizkörper beachten?

Im Neubau sollte man eine Wärmepumpe möglichst mit einer Wärmepumpe kombinieren. Doch die Wärmepumpe ist auch mit Heizkörpern effizient. Wichtig ist, dass der Wärmebedarf gering ist und die Vorlauftemperatur unter 55 Grad Celsius liegt. Ist dies nicht möglich, kann die Wärmepumpe auch zusammen mit einem anderen Heizsystem, z. B. einem Gas-Brennwertkessel, verwendet werden. Wichtig ist die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe.

Kann ich eine Wärmepumpe mieten statt kaufen?

Hauseigentümer erzielen eine höhere Rendite, wenn sie eine Wärmepumpe kaufen. Jedoch ist die Mieter einer Wärmepumpe dann sinnvoll, wenn kein Budget für den Heizungstausch vorhanden ist. Es fallen keine Investitionskosten an, da alles bereits im monatlichen Mietpreis enthalten ist. Dazu gehören Technik, Installation, Wartung und Reparaturen.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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