Der Gefahr eines Stromausfalls begegnen Mehr Autarkie durch Stromspeicher

Photovoltaik-Anlagen sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, sondern auch eine rentable Investition in das Eigenheim. Anfang 2020 haben etwa 1,4 Millionen Privathaushalte Strom aus PV-Anlagen in das deutsche Stromnetz eingespeist. Bei einem Stromausfall können aber nur die wenigsten dieser Haushalte ihren Strom auch selbst nutzen. Damit PV-Anlagen tatsächlich zu mehr Autarkie beitragen können, benötigen sie zusätzlich einen Stromspeicher, der das eigene Zuhause auch während der sonnenarmen Stunden mit Strom versorgen kann.

Stromspeicher wird gewechselt

Strom ist die wichtigste Ressource

Ohne elektrische Energie geht im privaten Haushalt und erst recht nicht in smarten Haushalten gar nichts (außer der Wasserversorgung). Die Heizung benötigt ebenso Strom wie der Kühlschrank, der Fernseher, der Router, die Computer, Tablets und Smartphones. Bei einem Stromausfall wird es nicht nur düster, sondern auch kalt und langweilig, während im Kühlschrank das Essen verdirbt.

Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine bereiteten sich nur beinharte Prepper auf einen längeren Stromausfall in Deutschland vor. Doch seit bekannt wurde, wie abhängig die deutsche Energieversorgung vom russischen Gas ist, wie viele Privathaushalte mit Gas heizen und wie wichtig das Gas auch für die Industrieproduktion ist, spielen auch Regierungsbehörden unterschiedliche Krisenszenarien durch. Zwar ist auch in der derzeitigen Lage, laut der Experten unter anderem der Bundesnetzagentur und den Betreibern des deutschen Energienetzes, ein langfristiger, großflächiger Stromausfall extrem unwahrscheinlich.

Aber stundenweise Stromabschaltungen für eine begrenzte Zahl an Haushalten oder Industriebetrieben gehören auch zu den Strategien, mit denen die Experten in einer Strommangellage die Aufrechterhaltung der Stromversorgung für das restliche Netz sicherstellen wollen. Solche Szenarien, aber nicht zuletzt auch die explodierenden Beschaffungskosten machen eine verstärkte Autarkie vom Stromnetz immer attraktiver.

Mit erneuerbaren Energien gegen die Energiekrise

Die Energiekrise beziehungsweise der Anstieg der Stromkosten begann bereits rund ein halbes Jahr vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine, weshalb es auch plausibel ist, anzunehmen, dass sie selbst mit einer Rückkehr zum Status vor dem Krieg nicht einfach vorbei wäre. Da ist es Glück im Unglück, dass der Weg aus der Energiekrise der gleiche ist, den der Klimawandel ohnehin diktiert: Die fossilen Energieträger müssen möglichst rasch durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ersetzt werden. Das macht nicht nur unabhängig von russischem Gas, sondern hilft auch, die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen.

Es ist ein Weg, den Deutschland ohnehin eingeschlagen hat und der nur noch etwas konsequenter verfolgt werden muss, denn in den letzten Jahren sind die Steigerungsraten bei der erneuerbaren Energieproduktion überschaubar geblieben. Zahlreiche Förderprogramme für Privathaushalte sind ausgelaufen oder durch abnehmende Fördersummen immer unattraktiver geworden. Doch mit den enorm gestiegenen Energiekosten wird auch die private Investition in PV-Anlagen wieder rentabler.

Mit einer Solaranlage auf dem Balkon, an der Hauswand oder auf dem Dach kann man nicht nur zur Energiewende beitragen, sondern sich auch unabhängiger von der allgemeinen Stromversorgung und dem Strompreis machen, weshalb insbesondere Mini-Solaranlagen derzeit einen regelrechten Boom erleben.

Ein Sonnenkraftwerk für Zuhause

Bereits 2020 verfügten 3,6 Prozent oder etwa 1,4 Millionen Privathaushalte über eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung. Diese speisten in den Jahren zuvor Strom im Wert von durchschnittlich etwa 175 Euro in das allgemeine Netz ein. Ein Wert mit fallender Tendenz, obwohl gleichzeitig die erzeugte Strommenge steigt. Das liegt an der sinkenden Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Doch was der Staat anscheinend nicht leisten will, dafür sorgt derzeit der Markt.

Die Bundesnetzagentur geht derzeit davon aus, dass bei einer Volleinspeisung ein Marktpreis von durchschnittlich 30 Cent pro kWh – mehr als das Vierfache der aktuellen Einspeisevergütung aus dem EEG – erzielt werden kann. Mit einer kleinen 3.500 kWh Photovoltaikanlage könnten so etwas über 1.000 Euro im Jahr verdient werden. Eine solche Anlage würde sich demnach schon nach 3 bis 4 Jahren amortisieren. Allerdings verzichtet man bei einer Volleinspeisung auf den Autarkie-Effekt, den eine solche Anlage mit sich bringen kann.

Dazu muss die Solaranlage allerdings nicht an das Stromnetz, sondern an einen Stromspeicher angeschlossen werden. Ohne einen Speicher könnte die vergleichsweise kleine PV-Anlage mit 3.500 kWh Jahresleistung nur etwa 25 Prozent des durchschnittlichen Eigenverbrauchs einer Kleinfamilie decken. Doch mit einem Speicher steigt dieser Wert bei gleichbleibender Stromproduktion auf 60 Prozent des Eigenverbrauchs. Das liegt an der Verteilung der Sonnenstunden über den Tag und das Jahr.

Während man sich im Sommer bei gutem Wetter auch mit einem kleinen 600 Watt Balkonkraftwerk eine gute Hälfte des Tages autark mit Strom versorgen kann, laufen viele elektrische Geräte auch noch nach Sonnenuntergang oder die ganze Nacht hindurch. Im Winter sind die Tage jedoch deutlich kürzer und die Sonne scheint auch nicht so häufig. Über das gesamte Jahr gerechnet wird man ohne einen Stromspeicher nicht mehr als 30 Prozent des Eigenbedarfs an Strom abdecken können und das unabhängig von der Größe der PV-Anlage.

Trend zur Strom-Autarkie

Wenn man eine kleine PV-Anlage betreibt und an einen passenden Stromspeicher anschließt, kann man sich an den meisten Tagen des Jahres bis auf wenige Stunden im Morgen komplett autark machen von der allgemeinen Stromversorgung. Das lohnt sich nicht nur finanziell, sondern ermöglicht beispielsweise auch das autarke Reisen im umgebauten Minivan.

Baut man sich eine ausreichend große Lithium-Ionen-Batterie als Speicher in den Van und montiert beispielsweise auf dem Dach 2 mal 450 Watt oder 2 mal 600 Watt Solarpanels, muss man auch im Urlaub an den entlegensten Ecken nicht auf Strom verzichten. So kann man abends noch gemütlich einen Film auf dem Beamer streamen, den Kühlschrank betreiben und eine warme Mahlzeit zubereiten, allerdings nur, wenn der Speicher groß genug und gut gefüllt ist.

Diese Mini-Solarkraftwerke aus Solarpanels und Stromspeicher treffen außerdem noch einen weiteren Trend, denn sie sind auch gut geeignet, die Autarkie eines Tiny Houses noch einen deutlichen Schritt voranzubringen. Hier können zwar auch keine wirklich großen PV-Anlagen verbaut werden, aber mit kleinen Solarpanels, die man clever auf der zur Verfügung stehenden Fläche verteilt, ist hier eine vollständige Autarkie möglich.

Wenn man mit dem eigenen Tiny House komplett autark werden will, muss man sich nach der 1:1:1 Regel eine PV-Anlage mit einer Höchstleistung von etwa 5 Kilowatt und einen Stromspeicher mit einer Nettokapazität von 5 Kilowattstunden anschaffen. Dabei sollte man sich allerdings beraten lassen und Testberichte vergleichen, da nicht alle Geräte die ausgewiesene Leistung auch tatsächlich erbringen.

Sollten die Strompreise in Zukunft wieder zurückgehen, könnte ein Stromspeicher mit noch größerer Kapazität auch attraktiver für den Betrieb einer großen PV-Anlage werden. Denn auch für ganze Häuser sowie eventuelle Ladestationen für E-Autos kann bei entsprechender Dimensionierung der Speicherkapazitäten Autarkie erreicht werden. Bei den derzeitigen Preisen für PV-Anlagen und Stromspeicher ist der selbsterzeugte Strom konkurrenzfähig zu den Verbraucherpreisen von 2020, das heißt es handelt sich um eine äußerst günstige Form der Stromerzeugung, mit der auch bei niedrigeren Strompreisen noch gespart werden kann.

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Sven Häwel ist Internetunternehmer mit Fokus auf Content Portale und E-Commerce Shops. Er ist Experte für Online Business Models und Online Marketing (SEO). Er ist seit 1992 tätig und lebt teilweise auf Mallorca.

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