Neuigkeiten im Rechtsstreit Apple-Qualcomm Qualcomm schlägt zurück

Der Rechtsstreit zwischen Qualcomm und Apple nimmt eine überraschende Wendung. Wobei Apple das Fass aufgemacht hat und dem Chip-Hersteller Qualcomm zu Beginn des Jahres vorwarf, seine Lizenzen mit überteuerten Preisen zu handeln, gehen nun drastische Vorwürfe zurück an den Kläger.

Apple-Qualcomm: Jetzt hagelt es Vorwürfe von beiden Seiten

Was Apple Qualcomm ankreidet

Apple und Qualcomm sind langjährige Geschäftspartner, aber keine Freunde mehr. Im Januar reichte Apple Klage in den USA, China und Großbritannien ein. Der Vorwurf: Ein frequäres Lizenzmodell, dass sich Qualcomm nur aufgrund seiner großen Bedeutung im Chipmarkt leisten könne.

Das Lizenzmodell sieht vor, dass Smartphone-Hersteller einen bestimmten Prozentsatz des Produktwerts an den Lizenzgeber abgeben statt einen fixen Stückpreis für Produktion und Entwicklung der Chips zu zahlen. So erzielte die Lizenzabteilung bei Qualcomm satte 6,5 Milliarden Dollar Gewinn bei 7,6 Milliarden Dollar Umsatz, wohingehen der eigene Chip-Vertrieb nur 1,8 Milliarden Dollar Gewinn bei 15,4 Milliarden Dollar Verkaufsumsatz erzielte.

Die Kehrseite der Medaille

Wie in jedem Streit gibt es aber auch eine ganz andere Version der gleichen Geschichte. Natürlich kann Qualcomm nicht abstreiten, dass es ein sehr profitables Lizenzmodell entwickelt hat - ob das aber ungerechtfertigt ist, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Qualcomm sieht sich als entscheidenden Faktor auf Apples Weg zu einem der führenden IT-Unternehmen unserer Zeit. Damit empfindet Qualcomm es auch nicht als „Abzocke“, ein ordentliches Stück des Kuchens abzubekommen. Ohne ihre Chiptechnologie wären iPhone und Co. eben nicht das was sie sind.

Die Vorwürfe von Qualcomm an Apple

Jetzt hat Qualcomm den Spieß umgedreht. Die Vorwürfe von Apple seien auf vielen Ebenen geschäftsschädigend für Qualcomm. Dabei geht es einerseits um die Klage an sich, die Sachverhalte verzerrt darstellt und die Qualcomm-Aktie im Januar nach langem aufwärts Trend dramatisch in den Keller sinken ließ. Qualcomm wirft Apple darüber hinaus vor langjährige Lizenznehmer gegen das Unternehmen aufzuhetzen und Kartellbehörden in zahlreichen Ländern dazu zu ermutigen Kartell-Klagen gegen Qualcomm anzustreben. Tatsächlich musste Qualcomm bereits Strafzahlungen leisten.

 

Gezielte Manupulation durch Apple

Besonders schwer wiegt auch der Vorwurf, dass Apple ganz gezielt das Image der Qualcomm-Chips zu degradieren versucht. Im iPhone 7 soll Apple nicht die volle Leistung des Qualcomm-Modems in Anspruch genommen haben und daraufhin das schwache Ergebnis des Modems mit Konkurrenz-Chips verglichen haben. Ohne zu erwähnen, dass das volle Potenzial des Chips nicht genutzt wurde.

Worum geht es wirklich?

Don Rosenberg, der Vizepräsident von Qualcomm, kann nicht nachvollziehen, dass Apple als Marktführer im Bereich der mobilen Kommunikation, die unterstützende Rolle der Qualcomm-Technologie nicht zu schätzen weiß und eine solche globale Attacke auf den langjährigen Partner ausübt. Es scheint also, dass sich sowohl Apple als auch Qualcomm im Prinzip den gleichen Vorwurf machen: Den Missbrauch ihrer Marktmacht.

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homeandsmart Redaktion Alina Günder

Als Redakteurin der ersten Stunde hat Alina viele Themenformate des home&smart-Teams mitgeprägt. Ihre kreativen Ideen beschränken sich dabei nicht nur auf aktuelle Smart-Home-Trends – sie ist ihrer Zeit immer einen Schritt voraus. Dabei im Fokus: Wie kann smarte Technik unseren Alltag verbessern?

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