Radon und Bauen Radonkonzentration in Gebäuden vermeiden

Ende 2018 traten die gesetzlichen Regelungen zum Schutz vor Radon in Kraft. Den dem Strahlenschutzgesetz unterliegenden Vorgaben wurden zur Umsetzung eine zweijährige Karenzzeit eingeräumt. Die Bundesländer wurden verpflichtet, bis Januar 2021 sogenannte Radonvorsorgegebiete auszuweisen.

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Die Initiativen gehen vornehmlich auf das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zurück und dienen zum Schutz der Bevölkerung vor Radon und seinen gesundheitlichen Folgen. Dabei ist es das Ziel, Referenzwerte einzuhalten und das auch nachzuweisen. Wenn eine professionelle Radon Messung mit sogenannten Exposimetern erhöhte Werte für eine Immobilie ergibt, sind nun bauliche Schutzmaßnahmen zumindest an gefährdeten Arbeitsplätzen verpflichtend.

Was ist Radon?

Radon entsteht durch die Zerfallsprozesse von natürlich im Boden und Gestein vorkommendem Uran. Das Metall ist ein natürlicher Bestandteil der Erdkruste und kommt in geringen Mengen auch im Wasser, der Luft und in der Biomasse vor.

Radon ist geschmacksneutral und man kann es weder riechen noch schmecken. Tritt es in die Atmosphäre ein, verflüchtigt es sich nach kurzer Zeit und bleibt ungefährlich. Problematisch wird die Angelegenheit erst, wenn das Edelgas über eine undichte Bausubstanz ins Gebäude eindringt und es in schlecht belüfteten Räumen zu hohen Konzentrationen kommt. Dann sehen sich die Bewohner unbemerkt einer großen Gefahr für die Gesundheit ausgesetzt. Die Feststellung der jeweiligen Radonkonzentration kann nur über entsprechende Messungen durchgeführt werden.

Warum ist Radon gesundheitsgefährdend?

Inzwischen wird anerkannt, dass Radon nach dem Rauchen die häufigste Ursache für Lungenkrebs ist. Das Risiko der Erkrankung hängt stark mit der Höhe der Radonkonzentration und dem Zeitraum, den die Betreffenden dieser ausgesetzt sind, zusammen.

Beim Zerfall von Radon bilden sich radioaktive Folgeprodukte wie Polonium, Blei und Bismut. Beim Einatmen gelangen Radon samt Folgeprodukte in die Lunge. Während das Radon an sich schnell wieder ausgeatmet wird, verbleiben die Folgeprodukte im empfindlichen Lungengewebe und lagern sich dort ab. Sie zerfallen weiter und sind für die schädliche Alphastrahlung verantwortlich, welche die Zellen des Organs angreift und bis ins Erbgut vordringt, was letztlich zu Lungenkrebs führen kann.

Radonaufkommen in Deutschland

Zwar kommt Uran überall auf der Welt in den Böden vor. Die regionale Verteilung unterscheidet sich jedoch von Areal zu Areal. In Deutschland ist das Vorkommen in vielen Mittelgebirgen, in der Norddeutschen Tiefebene, in Süddeutschland und dem Alpenvorland besonders stark ausgeprägt. Das bedeutet nicht, dass in anderen Regionen unseres Landes keine Gefahr vorherrscht. Es kann jedes einzelne Gebäude treffen, definiert sich die Radonkonzentration doch über das Zusammenspiel der Bodenpermeabilität, der jeweiligen Wetterlage, bestehenden Druckunterschieden, der Dichtigkeit der Gebäudehülle, der Raumlage und sonstigen Diffusionseffekten. Deshalb kann die jeweilige Radonkonzentration nur über eine individuelle Messung festgestellt werden.

Rechtliche Grundlagen

Als Grundlage des Radonschutzes in Europa gilt die Richtlinie 2013/59/EURATOM. Die nationale Umsetzung in der Strahlenschutzverordnung war am 31.12.2018 vollendet. Die Regelungen beziehen sich vornehmlich auf Arbeitsplätze im Kellerbereich oder im Erdgeschoss. Für Privatpersonen wird eine freiwillige Umsetzung von Messung und Maßnahmen empfohlen.

So gilt seit dem 1.1.2021 die Pflicht zu baulichen Maßnahmen, wenn der Referenzwert von 300 Bq/m³ (Becquerel pro Kubikmeter) überschritten wird. In den ausgewiesenen Radonvorsorgegebieten werden repräsentative Messungen über 12 Monate verlangt, damit die Radonbelastung eingeschätzt werden kann. Besondere Erwähnung finden dabei Arbeitsplätze, die auch außerhalb der ausgewiesenen Gebiete gemessen werden müssen. Dabei handelt es sich um Arbeitsplätze in untertägigen Bergwerken, in Radonheilbädern und in Anlagen der Wassergewinnung, -aufbereitung und -verteilung.

Einfluss der Radonproblematik auf das Bauwesen

Die Vorgaben müssen in den Radonvorsorgegebieten bei zukünftigen Bauvorhaben umgesetzt werden, da nachträgliche Änderungen schwer durchführbar sind. Bei Neubauten ist der Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder zu erschweren. Zu den Maßnahmen gehören neben der Ausführung des Feuchteschutzes nach den anerkannten Regeln der Technik mindestens eine weitere Radonschutzmaßnahme.

Dabei handelt es sich laut Strahlenschutzverordnung um die Verringerung der Radonkonzentration unter dem Gebäude. So kann die Luftdruckdifferenz zwischen Gebäudeinnerem und der Bodenluft dahin gehend beeinflusst werden, die Radonkonzentration zu minimieren. Der Einsatz diffusionshemmender Betonsorten bei Wänden mit Erdkontakt gehört ebenso zu den Methoden wie die Vermeidung von Rissbildung in der Bausubstanz. Letztlich kann die Absaugung von Radon an Randfugen oder unter Abdichtungen notwendig werden.

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homeandsmart Redaktion Samira Kammerer

Teil des Gründerteams, von Anfang an mit viel Herzblut dabei. Verantwortliche für das Ressort E-Mobilität bei homeandsmart. Zu ihren Lieblingsthemen zählen außerdem smarte Gadgets, Fitness-Tracker und intelligente Haushaltsgeräte. Als Digital Native vor allem auf Pinterest und Instagram unterwegs.

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