Die Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen ist hierzulande enorm und ob der vollständige Ausstieg aus Atom und Kohle durch erneuerbare Energien wie geplant aufgefangen werden kann, ist durchaus fraglich. Viele Menschen machen sich daher Gedanken über eine möglichst autarke Lebensweise. Sein Eigenheim unabhängig von externen Energiequellen zu machen, gilt daher als wünschenswertes Ziel.
Ein autarkes Haus als realistisches Ziel?
Doch inwieweit ist ein vollständig autarkes Haus überhaupt umsetzbar? Autark zu sein bedeutet in der Vorstellung der meisten Menschen ja nicht, im Wald in einer Höhle zu leben und sich von Wurzeln und Beeren zu ernähren, sondern weiterhin alle Annehmlichkeiten der modernen Gesellschaft zu genießen und sich nur keine Gedanken mehr um die Abhängigkeit von fremder Energie zu machen. Ziel ist ja nicht ein Leben ohne Energie, sondern nur mit der eigenen. Auf ein Haus übertragen ist damit gemeint, dass der benötigte Strom komplett durch Fotovoltaik und Solarzellen erzeugt werden kann und auch das Warmwasser mithilfe eines Stromspeichers eigenständig bereitet werden kann. Für eine vollständige Unabhängigkeit muss strenggenommen auch eine eigene Wasserversorgung, sowie eine eigene Kleinkläranlage vorhanden sein. In der Theorie klingt die völlige Unabhängigkeit spannend und erstrebenswert, doch in der Praxis ist die Umsetzung nach wie vor mit verschiedenen Problemen behaftet.
Schwierigkeiten in der Praxis
Der gute Wille des Bauherren ist zwar lobenswert, doch alleine nicht ausreichend. Bei der Planung eines autarken Hauses erweisen sich die hohen Kosten immer noch als großes Hindernis. Zudem stellen bauliche Vorschriften und Anforderungen oft unüberwindbare Hürden dar und schließlich sind in einigen Fällen die äußeren Gegebenheiten wie Lage des Grundstücks oder zu wenig Sonnenlicht einfach nicht ideal. Somit ist es in den meisten Fällen entweder nicht möglich oder nicht erschwinglich, vollständige Autarkie zu erlangen. Doch auch in diesen Fällen lohnt es sich, energieeffizient zu bauen, denn die Ersparnisse, die langfristig dadurch entstehen, sind auf jeden Fall lohnenswert. Zudem wird ein eigener Beitrag zur Erreichung der CO₂-Neutralität geleistet. Unabhängig von einem komplett autarken Haus lassen sich auch auf andere Weise Stromkosten sehr effektiv senken.
Passivhaus und Nullenergiehaus als Alternativen
Ein Passivhaus ist entgegen der landläufigen Meinung nicht energieautark. Hierbei steht im Wesentlichen der Verzicht auf Heizwärme im Fokus, welcher durch besonders geschickte Dämmung erreicht werden soll. Ein Passivhaus kommt jedoch nicht ohne externe Warmwasser- und Stromversorgung aus. Ein Nullenergiehaus dagegen hat das Ziel, eine ausgeglichene Energiebilanz zu erreichen. Die Stromerzeugung erfolgt mittels Fotovoltaik oder Solarzellen. Allerdings wird in sonnenreichen Zeiten der überschüssige Strom ins allgemeine Netz eingespeist und in den trüben Wintermonaten Fremdstrom aus dem Netz bezogen. Zwar fällt die Energiebilanz im Idealfall dann positiv oder zumindest neutral aus, eine komplette Autarkie wird dadurch jedoch nicht erreicht. Für beide Haustypen gibt es aber interessante staatliche Förderprogramme. Letztlich ist der Trend, energieeffizient zu bauen, ungebrochen und künftig werden verbesserte Technologien und fallende Preise noch mehr Menschen ermöglichen, sich ihren Traum vom autarken Haus zu erfüllen.
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